Obwohl Recht auf Wissen zurückgreift und neues Wissen produziert, ist der epistemische Status von Gesetzen, Gerichtsentscheidungen, Rechtsansprüchen und Gerechtigkeitsvorstellungen in der wissensgeschichtlichen Forschung bislang wenig beleuchtet worden. Diese Ausgabe untersucht den breiten Fundus von Wissen, der bei der Formulierung von Rechts- und Gerechtigkeitsansprüchen ebenso ins Spiel kommt wie bei Praxen des Anklagens, Ermittelns oder Urteilens. Auf welche Weise und in welcher Form finden dabei Wissensbestände aus anderen Disziplinen, Gesellschaftssphären und kulturellen Bereichen…mehr
Obwohl Recht auf Wissen zurückgreift und neues Wissen produziert, ist der epistemische Status von Gesetzen, Gerichtsentscheidungen, Rechtsansprüchen und Gerechtigkeitsvorstellungen in der wissensgeschichtlichen Forschung bislang wenig beleuchtet worden. Diese Ausgabe untersucht den breiten Fundus von Wissen, der bei der Formulierung von Rechts- und Gerechtigkeitsansprüchen ebenso ins Spiel kommt wie bei Praxen des Anklagens, Ermittelns oder Urteilens. Auf welche Weise und in welcher Form finden dabei Wissensbestände aus anderen Disziplinen, Gesellschaftssphären und kulturellen Bereichen Eingang in die Rechtspraxis? Wie wirkt das Recht auf die Fabrikation von Wissen ein? Und welche Rolle spielen Kriterien und Praktiken der Rechtfertigung, der Zeugenschaft und der Macht?
Kijan Malte Espahangizi ist Wissenshistoriker und Geschäftsführer des Zentrums »Geschichte des Wissens« der ETH & Universität Zürich. Er hat an den Universitäten Köln und Sevilla Geschichte und Physik studiert. Von 2006 bis 2010 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Wissenschaftsforschung der ETH Zürich. 2010 beendete er seine Promotion mit dem Titel Wissenschaft im Glas. Eine historische Ökologie moderner Laborforschung. Er leitet die Redaktion von Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte. Seine Forschungsinteressen sind Wissensgeschichte, Wissenschafts- und Technikgeschichte, materielle Kulturen, Historische Epistemologie, Ökologie und Anthropologie, Erinnerungskulturen, Migrationsgeschichte.
Monika Dommann ist Professorin für die Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich. Sie forschte und lehrte u.a. an der Universität Basel, am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) in Weimar, dem German Historical Institut (GHI) in Washington, dem Max Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, an der McGill University in Montreal und dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) in Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Verflechtungen der Alten und Neuen Welt, die Geschichte materieller Kulturen, die Geschichte immaterieller Güter, die Geschichte der Logistik, die Geschichte des Marktes und seiner Grenzen, die Geschichte von Bild- und Tonspeichern sowie die Methodologie und Theorie der Geschichtswissenschaft.
Inhaltsangabe
7 - 11 Editorial (Monika Dommann, Kijan Malte Espahangizi, Svenja Goltermann)15 - 30 »A Just Outcome is Possible.« (Lauren A. Benton, Monika Dommann, Kijan Malte Espahangizi)31 - 60 Soziologische Rechtsästhetik (Andreas Fischer-Lescano)61 - 82 Das moderne Recht und die Krise des gemeinsamen Wissens (Thomas Vesting)83 - 106 Vom Recht, sein Wissen kundzutun (Sibylle Schmidt)107 - 132 Den Staat an seine Gesetze erinnern (Sylvia Sasse)134 - 160 Case: Drone Strikes (Forensic Architecture)161 - 168 Geschichten der Gewalt: Über Rechtswissen, Zeugen und Politik (Svenja Goltermann)169 - 174 180 Sekunden, 2 Angriffe, 6 Tote: CAD als forensische Zeitkapsel (Monika Dommann)175 - 180 Political Justice (Otto Kirchheimer)181 - 194 »Political Justice«: Otto Kirchheimer und die Formierung eines wissenschaftlich-politischen Begriffs (Ruben M. Hackler, Lucia Herrmann)197 - 218 Grundrechte sind der Riss in der Mauer der Macht (Susanne Baer, Monika Dommann, Kijan Malte Espahangizi)219 - 232 Maschinenraum des Rechts233 - 237 Autorenverzeichnis
7 - 11 Editorial (Monika Dommann, Kijan Malte Espahangizi, Svenja Goltermann)15 - 30 »A Just Outcome is Possible.« (Lauren A. Benton, Monika Dommann, Kijan Malte Espahangizi)31 - 60 Soziologische Rechtsästhetik (Andreas Fischer-Lescano)61 - 82 Das moderne Recht und die Krise des gemeinsamen Wissens (Thomas Vesting)83 - 106 Vom Recht, sein Wissen kundzutun (Sibylle Schmidt)107 - 132 Den Staat an seine Gesetze erinnern (Sylvia Sasse)134 - 160 Case: Drone Strikes (Forensic Architecture)161 - 168 Geschichten der Gewalt: Über Rechtswissen, Zeugen und Politik (Svenja Goltermann)169 - 174 180 Sekunden, 2 Angriffe, 6 Tote: CAD als forensische Zeitkapsel (Monika Dommann)175 - 180 Political Justice (Otto Kirchheimer)181 - 194 »Political Justice«: Otto Kirchheimer und die Formierung eines wissenschaftlich-politischen Begriffs (Ruben M. Hackler, Lucia Herrmann)197 - 218 Grundrechte sind der Riss in der Mauer der Macht (Susanne Baer, Monika Dommann, Kijan Malte Espahangizi)219 - 232 Maschinenraum des Rechts233 - 237 Autorenverzeichnis
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