Es mag ernüchternd klingen, aber die Erkenntnis, dass es hier auf Erden keine Gerechtigkeit für jedermann gibt, führt uns mitten in unseren Alltag. Rudolf Taschner bringt dazu in seinem Buch nicht nur eine Vielzahl von Beispielen, sondern er verspricht auch: "Dieses Buch beleuchtet den Begriff
"Gerechtigkeit" aus den verschiedensten Blickwinkeln."
Seit Anbeginn der Menschheit sehnt sich diese…mehrEs mag ernüchternd klingen, aber die Erkenntnis, dass es hier auf Erden keine Gerechtigkeit für jedermann gibt, führt uns mitten in unseren Alltag. Rudolf Taschner bringt dazu in seinem Buch nicht nur eine Vielzahl von Beispielen, sondern er verspricht auch: "Dieses Buch beleuchtet den Begriff "Gerechtigkeit" aus den verschiedensten Blickwinkeln."
Seit Anbeginn der Menschheit sehnt sich diese nach Gerechtigkeit, spätestens nach diesem Buch ist klar, es wird sie nie geben. Der Autor geht weit in die Geschichte zurück um sich den Begriff Gerechtigkeit anzuschauen. Egal ob Camus oder die Unabhängikeitserklärung der USA von 1776, das Ergebnis ist immer wieder ernüchternd: Gerechtigkeit für alle ist nicht umsetzbar. Letzten Endes sind doch nicht alle gleich. Immer wieder sind einige etwas gleicher . . .
Obwohl Rudolf Taschner den Begriff Gerechtigkeit im Zusammenhang mit der Literatur, Philosophie, Geschichte und Politik immer wieder neu definiert und dabei die Suche nach Gerechtigkeit für jedermann nicht aufgibt, findet er sie letztlich nicht.
Besonders spannend war für mich sein letztes Buchkapitel "Gerechtigkeit und Gnade" zu lesen. Hier bringt der Autor Gerechtikeit mit dem Gericht Gottes in Zusammenhang. Wird sich die Gerechtigkeit für uns Menschen denn wenigstens in den himmlischen Gefilden finden lassen?
Wie immer wenn ein Thema auch theologisch betrachtet wird und es um Glaubensdinge geht, trifft man auf Dinge die die Menschheit trennt. So war Augustinus ein gestrenger Verfechter von Recht und Gesetz und längst nicht bereit für viele die himmlischen Tore zum Paradies zu öffnen. Origenes dagegen sah die Frage nach der Gerechtigkeit wesentlich entspannter. Er bringt die Gnade mit ins Spiel. Ganz sicher ist sie ein wesentlicher Schritt zu mehr Gerechtikeit, aber Gerechtigkeit für jedermann scheint mir auch hier nicht aufindbar zu sein.
Wem dieses Thema liegt, der wird dieses Buch verschlingen. Rudolf Taschner schreibt wie immer: Nicht wie ein trockner Professor, sondern gut verständlich und lebensnah! Ein fertiges Rezept für Gerechtigkeit kann auch Taschner nicht liefern, dafür jedoch gute Gedankenanstöße.
Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu