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Wenn es eine Heldin in den Gedichten Marie T. Martins gibt, ist es die Natur: der Weißdorn, die Käferin im Gras oder die Stare, die sich kreisend am Himmel formieren. Die Natur ist zugleich das Vertraute, Dauerhafte, das zurückbleibt, wenn von Abschied und Tod die Rede ist. "Bekommst du noch Briefe von Toten?", heißt es in dem Gedicht "Brief im April". "Was siehst du ohne Augen?" Wie Trost klingt, dass Blauschote und Glimmerkraut dort wachsen, wo die Augen nichts mehr sehen. Marie T. Martins neuen Gedichten ist zugleich Lakonie zu eigen. Selbst wenn der Koffer sich zugeklappt hat, die Stühle…mehr

Produktbeschreibung
Wenn es eine Heldin in den Gedichten Marie T. Martins gibt, ist es die Natur: der Weißdorn, die Käferin im Gras oder die Stare, die sich kreisend am Himmel formieren. Die Natur ist zugleich das Vertraute, Dauerhafte, das zurückbleibt, wenn von Abschied und Tod die Rede ist. "Bekommst du noch Briefe von Toten?", heißt es in dem Gedicht "Brief im April". "Was siehst du ohne Augen?" Wie Trost klingt, dass Blauschote und Glimmerkraut dort wachsen, wo die Augen nichts mehr sehen. Marie T. Martins neuen Gedichten ist zugleich Lakonie zu eigen. Selbst wenn der Koffer sich zugeklappt hat, die Stühle überwachsen sind und also die Vergänglichkeit leitmotivisch den Band durchzieht, scheinen in jedem Gedicht Bilder von großer Strahlkraft und Prägnanz auf. Die Endlichkeit der eignen Existenz und das Aufgehobensein in einer umfassenderen Wirklichkeit, einer gleichsam kosmischen Transzendenz, haben in den Gedichten Marie T. Martins zur Sprache gefunden.
Autorenporträt
Marie T. Martin, geboren 1982 in Freiburg, aufgewachsen im Dreisamtal, lebt nach zwölf Jahren in Köln wieder in ihrer Geburtsstadt. Die Autorin, Theaterpädagogin, Projekt- und Werkstattleiterin schreibt auch Hörspiele für den Rundfunk und veröffentlichte im poetenladen Verlag den Gedichtband "Wisperzimmer" sowie die Prosabände "Luftpost" und "Woher nehmen Sie die Frechheit, meine Handtasche zu öffnen?" Neben anderen Auszeichnungen erhielt sie das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium, den Förderpreis für junge Künstler des Landes NRW sowie den Mörike-Förderpreis. "Rückruf" ist ihr zweiter Gedichtband.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Mirko Bonné empfiehlt Marie T. Martin zweiten Gedichtband wegen der Präzision und Wärme der Texte um Phänomene des Beobachtens, der Körperlichkeit, des Empfindens. Beim Lesen staunt der Rezensent, wie real und zugleich transzendent die Bilder der Texte wirken, welche Räume in Zeit und Raum sie öffnen, meist in Verbindung mit der Figur der Frage. Dem Aufruf zum offenen Austausch in den Gedichten folgt Bonné gern, lieber als jeder "intellektualisierten Dichtung", zumal, wenn er so "fein komponiert" daherkommt wie hier.

© Perlentaucher Medien GmbH