Abwechslungsreiche Erinnerungen von einem Jahrhundert „Italien-Urlaube“ mit vielen Tipps
Meine italienische "Seele" in mir hat mit diesem Buch etwas zum Träumen bekommen. Das Buch erzählt von einer Zeit als Adriano Celentanos „Azurro“ im Radio rauf und runter lief und Audrey Hepburn auf einer
Vespa durch Rom kurvte. Es berichtet von den Anfängen des Tourismus in Italien mit Geschichten und…mehrAbwechslungsreiche Erinnerungen von einem Jahrhundert „Italien-Urlaube“ mit vielen Tipps
Meine italienische "Seele" in mir hat mit diesem Buch etwas zum Träumen bekommen. Das Buch erzählt von einer Zeit als Adriano Celentanos „Azurro“ im Radio rauf und runter lief und Audrey Hepburn auf einer Vespa durch Rom kurvte. Es berichtet von den Anfängen des Tourismus in Italien mit Geschichten und historischem Bildmaterial. Das Buch weckt in mir viele Erinnerungen an meine unzähligen Reiseleitungen, die mich seit 1983 in alle Regionen Italiens führten. Und doch entdeckte einiges mir noch Unbekanntes in diesem herrlichen Buch.
77 Orte von Südtirol bis Sizilien, von San Remo bis Triest, werden auf kurzweilige Art in diesem Buch vorgestellt. Die erste Seite jedes Ortes zeigt ein mehr oder wenige altes nostalgische Bild. Auf der zweiten Seite gibt es einen kurzen Überblick über Geschichte und Bedeutung des Ortes, gefolgt von zwei oder drei Besonderheiten, Sehenswürdigkeiten oder Veranstaltungen (z. B. das Palio in Siena). Dann kommen die Erinnerungen in Form von farblich unterlegten Infokästen mit Bild zu den Themen „das gibt’s noch heute“ (also Einrichtungen, Lokale oder ähnliches, die es schon vor 100 oder mehr Jahren dort gab), „Retro-Moment“, „Souvenir, Souvenir“ (Beispiel Zigarren aus Brissago, die es seit 1847 gibt) oder „Heute so gut wie damals“ (Beispiel „Liegestuhl“).
Dazwischen gibt es Doppelseiten, „Zwischenstopp“ genannt, mit einem doppelseitigen Bild und einem Textkasten, wie beispielsweise über das „Gelati“, das italienische Eis, über das Val D’Orcia in der Südtoskana mit einer eindrucksvollen Landschaftsaufnahme, über die „Grand Tour“ oder den „Rolls-Royce des Meeres“, die Riva-Boote. Allerdings unterlief dem Verlag auf Seite 227 ein kleiner Fehler bei der Beschriftung. Das Bild zeigt zwar die Luxus-Herberge „Le Sirenuse“, aber nicht wie beschrieben in Portofino, sondern in Positano an der Amalfiküste.
Immer wieder bietet das Buch Zitate aus historischen Baedeker-Führern vor 1900 und nach der Jahrhundertwende („Zum Gabelfrühstück – nur bis 13 Uhr – gibt es…“) sowie andere Zitate, beispielsweise von Goethe.
Warum mich dieses 300seitige Buch so ins Schwärmen und Erinnern brachte ist die kurzweilige Abwechslung von Geschichten, Sehenswürdigkeiten und Bildern – alte und neue sowie die vielen Tipps. Aber alles aber prägnant und nicht ausschweifend beschrieben. Wenn Sie also wissen möchten, wo ein Turm mit alten Steineichen obendrauf steht, wo 1958 vier junge Damen ihre Füße auf einem Campingplatz lachend wuschen, wo Sigmund Freud seine Sommerfrische verbrachte, wo man mit einem kleinen roten Zug fahren kann oder mit einem Sessellift aus dem Jahr 1952 noch auf einen „Monte“ befördert wird, der möge sich dieses herrliche Buch über „das Land, in dem die Zitronen blüh’n“ und FIAT 500 herumkurven besorgen!