"Längst hat das Heimchen am Herd ein Upgrade erfahren. Man kriegt es nun überall in der beliebten Version SUPER WOMAN." (S. 21)
Die Anforderungen an uns Frauen steigen mit jeder Generation. Oft sind sie geprägt durch Anforderungen, die sich aus wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen ergeben.
Wir reagieren, statt zu agieren. Wir sind zuständig, egal worum es geht, ob es die Schulbrote sind,…mehr"Längst hat das Heimchen am Herd ein Upgrade erfahren. Man kriegt es nun überall in der beliebten Version SUPER WOMAN." (S. 21)
Die Anforderungen an uns Frauen steigen mit jeder Generation. Oft sind sie geprägt durch Anforderungen, die sich aus wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen ergeben. Wir reagieren, statt zu agieren. Wir sind zuständig, egal worum es geht, ob es die Schulbrote sind, die Einkommensteuererklärung oder der systemrelevante Job.
Mit bissigem Humor blickt Rebekka Reinhard in unsere Leben, in unseren Alltag und unsere Seelen. Sie legt den Finger in die Wunden unserer Überforderung. Mithilfe von 20 Strategien soll es gelingen, dem drohenden Wahnsinn ein Schnippchen zu schlagen.
Es ist ein unterhaltsames und ehrliches Buch. Aber ich muss zugeben, ich bin hin und her gerissen. Einerseits kann es nicht genug feministische Bücher geben, andererseits mochte ich den Grundton a la "ich bin keine Männerhasserin, aber.." nicht, der weniger philosophisch war als ein Pamphlet. Die Angriffslust ist verständlich, die Missstände sind da und noch immer müssen Frauen in aller Welt aufmerksam gemacht werden, dass die herrschende Ungerechtigkeit nicht still hinzunehmen ist. Ob da die Überlebensstrategien Rebekka Reinhards weiterhelfen, kann ich nicht sagen. Allgemeingültigkeit stelle ich infrage. Auch finde ich die Betrachtungsweise an einigen Stellen zu einseitig, zu wenig differenziert, an anderen Stellen trifft die beschriebene Situation auf mich schlicht nicht zu, so dass die Strategie nicht zur Anwendung kommen kann.
Ein Bewusstsein für dieses Dilemma des Für-alles-zuständig-seins muss in meinen Augen vor allem bei der männlichen Bevölkerung geschaffen werden. Dieses Buch ist aber - wie fast alle anderen - für Frauen geschrieben. Was die Welt aber braucht, sind männliche Feministen.