Olivia Bellamy ist mehr als nur ein bisschen frustriert nach drei gescheiterten Beziehungen. Da dient doch die Aufhübschung von Camp Kioga zum fünfzigsten Hochzeitstag ihrer Großeltern als nette Abwechslung. Hier kann sie nicht nur ihr berufliches Können voll einbringen, sondern auch mit einigen
bittersüßen Erinnerungen aus der Vergangenheit abschließen.
Pech für Olivia: Der einzig verfügbare…mehrOlivia Bellamy ist mehr als nur ein bisschen frustriert nach drei gescheiterten Beziehungen. Da dient doch die Aufhübschung von Camp Kioga zum fünfzigsten Hochzeitstag ihrer Großeltern als nette Abwechslung. Hier kann sie nicht nur ihr berufliches Können voll einbringen, sondern auch mit einigen bittersüßen Erinnerungen aus der Vergangenheit abschließen.
Pech für Olivia: Der einzig verfügbare Bauunternehmer ist ausgerechnet Connor Davis, ihre einstige Jugendliebe aus dem Sommercamp, und zudem der Verantwortliche für eben diese bittersüßen Erinnerungen.
Also heißt es: Zähne zusammenbeißen und mit Connor Seite an Seite arbeiten, um dem verfallenen Sommersitz zu neuem Glanz zu verhelfen...
Mit "Versprechen eines Sommers" erleben wir hier den durchaus gelungenen Auftakt der Lakeshore Chronicles, einer Serie rund um den vermögenden Bellamy-Clan, der klassische und althergebrachte Familien-Tradition hegt und pflegt und und diese doch altmodische Angewohnheit bis in die Gegenwart bewahrt hat.
Und gleich zu Beginn geben mal eben wirklich interessante Familienmitglieder ihre Visitenkarte ab, sodass wir schnurstracks im kunterbuntes Treiben von Camp Kioga eintauchen, denn ob Großmutter, Vater, Onkel oder Cousinen: diese Sippe sorgt doch für einiges an Aufregung und der Familienfriede wackelt da doch in der ein oder anderen Situation bedenklich.
Den Anfang bestreiten hier Oliva Bellamy und Connor Davis, eigentlich alte Bekannte aus Teenager-Zeiten und zur damaligen Zeit nicht als beste Freunde auseinander gegangen.
Da hat Susan Wiggs den beiden eine gemeinsame Vergangenheit auf den Leib geschrieben, die hier auch Dreh- und Angelpunkt der Story ist und wir Leser wirklich ausgiebig dran teilhaben dürfen.
Wir werden Zeuge, wie unser Heldenpaar gemeinsam ihre doch komplizierte Historie aufarbeitet und dabei spielt der familiäre und soziale Hintergrund der beiden eine doch entscheidende Rolle.
Krasser könnte da der Unterschied kaum sein: Zum einen die reiche Olivia, deren mehr als wohlhabende Familie nicht nur Camp Kioga ihr Eigen nennt, sondern Besitztümer aller Art zum Alltag gehören.
Auf der anderen Seite haben wir den gesellschaftlich weit unter ihr stehenden Connor, der zudem noch aus einer absolut dysfunktionalen Familie stammt und von der Wohltätigkeit und den sozialen Hilfsprojekten der Bellamys damals profitiert hat.
Wir springen hier übrigens in drei verschiedene Zeitzonen mit Gegenwart, Teenager-Zeit von Olivia und Connor und last but not least Philip Bellamys "Blütezeit" als Jungspund.
Mit diesem Subplot rund um Philips "Werdegang" werden wir Leser auch gleich mal mit der Love Story von Olivias Vater bekannt gemacht, die doch schon einiges an Brisanz birgt und das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht scheint.
Gekonnt spielt die Autorin hier übrigens auch wieder einer ihrer Stärken aus mit der so unglaublich farbigen und lebendigen Beschreibung von Umgebung und Landschaft. Da trifft sie meist ziemlich genau den Lese-Nerv und umschreibt das Setting hier auch wieder mit so viel Liebe zum Detail, dass es einem wahrlich nicht schwerfällt, sich dieses paradiesische Feriendomizil visuell vorzustellen oder noch besser: gleich mal seinen nächsten Urlaub rund um diese Location zu verbringen.
Da erinnert sie mich mit ihrer Schreibe so ein bisschen auch an Robyn Carr, die mit ihrer Virgin River Reihe auch so ein Wohlfühl-Szenario geschaffen hat und man sich an Ort und Stelle als Leser so richtig heimisch fühlt.
Alles in allem präsentiert uns Susan Wiggs hier den wirklich vielversprechenden Beginn einer Familien-Saga, bei der es sicherlich noch ein bisschen Luft nach oben gibt, aber durchaus noch bemerkenswerte Persönlichkeiten am Start stehen, die alle ihr Päckchen zu tragen haben und wir hier schon flüchtig einen Blick darauf erhaschen können, was da an Problemen so schwer auf den Schultern der Akteuren lastet.