Schattenwanderer
Garett, genannt der Schatten ist einer der Meisterdiebe Awendums. Es gibt kein Schloss, das er nicht knacken kann, und keinen Gegenstand den er nicht an sich reißen kann. Seine Aufträge vermittelt Gosmo, dem in Diebeskreisen bekannten Schankwirt des „Messer und Beil“. Eines Tages
jedoch, als er ins Haus des Großherzogs Patty, dem Bruder des Königs eindringt gerät er in…mehrSchattenwanderer
Garett, genannt der Schatten ist einer der Meisterdiebe Awendums. Es gibt kein Schloss, das er nicht knacken kann, und keinen Gegenstand den er nicht an sich reißen kann. Seine Aufträge vermittelt Gosmo, dem in Diebeskreisen bekannten Schankwirt des „Messer und Beil“. Eines Tages jedoch, als er ins Haus des Großherzogs Patty, dem Bruder des Königs eindringt gerät er in Schwierigkeiten. Er belauscht das Gespräch zwischen dem Großherzog, der sich entgegen Garetts Informationen in seinem Schlafzimmer aufhält und einer dämonischen Kreatur, die dem sogenannten „Herrn“ dient und ihren Gesprächspartner kurz darauf umbringt. Am folgenden Tag wird er von der Wache abgeführt und zum Herrscher über Vagliostrien gebracht. Zunächst denkt Garett, dass er wegen des vermeintlichen Mordes an Patty angeklagt werden soll, doch dies liegt gar nicht in seinem Interesse. Der König hatte nämlich bereits geahnt, dass sein Bruder hinter seinem Rücken arbeitete. Stattdessen gibt er Garett einen nahezu unmöglich ausführbaren Auftrag: Er soll das Horn des Regenbogens, ein altes Artefakt besorgen. Mit diesem ist der Magierorden Vagliostriens in der Lage, den Unaussprechlichen zu bezwingen, einen mächtigen Magier, der mit seinen Heerscharen in den Öden Landen lebt. Das Horn des Regenbogens nämlich, ist das Einzige was ihn am Verlassen dieser Eiswüste hindert. Doch langsam beginnt es an Kraft zu verlieren, sodass der Unaussprechliche langsam erstarkt. Nun muss Garett es holen, damit die Magier es erneut mit Magie aufladen können. Doch die ganze Sache hat einen Haken. Das Horn des Regenbogens wurde vor langer Zeit in der achten Terrasse von Hrad Spine, der Beinernen Paläste untergebracht, einem Ort an dem es von Fallen und Ungeheuern nur so wimmelt. Doch Garett hat keine andere Möglichkeit, als den Auftrag anzunehmen. Entweder er geht den Kontrakt ein, womit er einen Schwur auf seinen Gott leistet, oder er wandert in die Grauen Steine, das Gefängnis Vagliostriens, wo er den Rest seines Lebens verbringen wird. So bricht er auf, Seite an Seite mit den besten Kriegern Vagliostriens, sowie der Elfenprinzessin Miralissa und zwei ihrer Begleiter…
Schattenwanderer ist der erste Band, der Chroniken von Siala, die insgesamt aus drei Bänden bestehen, und zugleich das Erstlingswerk von Alexey Pehov. Das Buch ist in der Ich-Perspektive aus Garetts Sicht geschrieben, der mit zynischem Humor die Geschehnisse kommentiert. Hin und wieder gibt es jedoch Kapitel aus der Er-Perspektive, die Visionen Garetts darstellen. Visionen nicht in dem Sinne, dass er die Zukunft vorhersieht, sondern wie er Zeuge einer Handlung wird, die sich in der Vergangenheit abgespielt hat. Diese Kapitel werden aus dem Blickwinkel anderer Personen geschildert.
Die Geschichte um Garett, den Schatten habe ich äußerst gelungen gefunden. Pehovs Schreibstil ist flüssig, der Humor stimmt, und auch die Spannung wird nicht vernachlässigt. Vor allem bei einer Szene in der Garett ins Geschlossene Viertel Awendums eindringt, um die Pläne Hrad Spines zu besorgen greift der Autor auf alte Horrorelemente zurück. Am Unterhaltsamsten in der Geschichte allerdings fand ich die Wortwechsel zwischen Garett und Kli-Kli, einem Kobold, der dem König als Hofnarr dient.
Kurzum, das Buch ist wirklich lesenswert. Ein überragender, weltbewegender Roman ist es allerdings nicht. Pehov schildert zwar „neue“ Elfen, wie wir sie wohl eher weniger kennen, baut einige eigens kreierte Kreaturen ein, aber die Handlung und der Schreibstil sind nicht unbedingt etwas „Neues im Fantasygenre. Deshalb von mir bloß vier Sterne. Trotzdem kann ich das Buch getrost empfehlen, und vor allem Neulingen im Fantasygenre zu Herzen legen.