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New York, 1887. Für ihren ersten Auftrag als freie Journalistin bei der aufstrebenden Tageszeitung "New York World" soll Nellie Bly undercover aus der Frauenpsychiatrie auf Blackwells Island berichten. Ob sie den Mut dazu habe? Die 23-Jährige zögert nicht - natürlich hat sie den. Alle Vorbereitungen, wann und wie sie in die Irrenanstalt gelangen würde, bleiben ihr selbst überlassen. Also übt Bly Gesichtsausdruck und Verhalten einer Geisteskranken vor dem Spiegel und quartiert sich zunächst für eine Nacht in eine Pension für arbeitende Frauen ein, wo sie ihre Rolle zum Besten gibt. Der Weg von…mehr

Produktbeschreibung
New York, 1887. Für ihren ersten Auftrag als freie Journalistin bei der aufstrebenden Tageszeitung "New York World" soll Nellie Bly undercover aus der Frauenpsychiatrie auf Blackwells Island berichten. Ob sie den Mut dazu habe? Die 23-Jährige zögert nicht - natürlich hat sie den. Alle Vorbereitungen, wann und wie sie in die Irrenanstalt gelangen würde, bleiben ihr selbst überlassen. Also übt Bly Gesichtsausdruck und Verhalten einer Geisteskranken vor dem Spiegel und quartiert sich zunächst für eine Nacht in eine Pension für arbeitende Frauen ein, wo sie ihre Rolle zum Besten gibt. Der Weg von dort in die Anstalt erweist sich als Kinderspiel. Doch Bly merkt schnell: Wer einmal drin ist, dessen Chancen stehen schlecht, jemals wieder herauszukommen. In ihrer wirkmächtigen Reportage berichtet Nellie Bly von dem Weg in die Anstalt und von den desaströsen Zuständen und grauenhaften Misshandlungen, deren Zeugin sie dort wurde. "Zehn Tage im Irrenhaus" ist ein Meilenstein des investigativen Journalismus und ein wichtiges Dokument der Psychiatriegeschichte. Es erscheint zum ersten Mal in deutscher Übersetzung.
Autorenporträt
Nellie Bly wird am 5. Mai 1864 als Elizabeth Jane Cochran in Cochrans Mills, Pennsylvania, geboren. Mit einem Leserbrief an den Pittsburg Dispatch gelingt ihr 1885 der überraschende Einstieg in den Journalismus. Kurze Zeit später geht sie nach New York. Für Joseph Pulitzers Zeitung "New York World" lässt sie sich in eine New Yorker Irrenanstalt einliefern und verfasst daraufhin die investigative Reportage "Ten Days in a Mad-House". 1895 heiratet Bly den 70-jährigen Industriellen Robert Seaman, dessen Unternehmen sie nach seinem Tod 1904 leitet. Nach dessen Bankott kehrt sie zum Journalismus zurück und wird 1914 Kriegskorrespondentin in Österreich. Am 27. Januar 1922 stirbt Nellie Bly an einer Lungenentzündung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Auf "Günter Wallraffs Großmutter im Geiste" ist Rezensentin Josefine Haubold bei der Lektüre dieser erstmals auf Deutsch vorliegenden, investigativen Reportage aus dem späten 19. Jahrhundert gestoßen, für die sich die amerikanische Journalistin Nellie Bly auf Vorschlag ihres Verlegers Joseph Pulitzer für zehn Tage undercover in die Psychiatrie einliefern ließ. Dort stieß sie nicht nur auf ein sadistisches Pflegeregiment, sondern auch auf den skandalösen Umstand, dass die Psychiatrie zum Wegsperren eigentlich gesunder Sozialfälle, darunter gerade armer, nicht englischsprachiger Immigrantinnen, genutzt wurde. Zwar ging es Bly nicht um eine grundsätzliche Kritik an der psychiatrischen Praxis ihrer Tage, wie die Rezensentin anmerkt, doch sei ihr investigativer Journalismus eine Pionierleistung gewesen, die auch andere Reporterinnen zu Sozialreportagen inspirierte.

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