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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Durchführung der umfassenden wirtschaftlichen Reformen Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre ist es der chinesischen Führung gelungen, beachtliche Erfolge mit Hinblick auf das Wirtschaftswachstum und die damit verbundene Erhöhung von Wohlstand und Lebensstandard zu erzielen – eine Tatsache, die sowohl in der populären, als auch in der wissenschaftlichen Literatur zugenüge dokumentiert und diskutiert worden ist. Die…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Durchführung der umfassenden wirtschaftlichen Reformen Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre ist es der chinesischen Führung gelungen, beachtliche Erfolge mit Hinblick auf das Wirtschaftswachstum und die damit verbundene Erhöhung von Wohlstand und Lebensstandard zu erzielen – eine Tatsache, die sowohl in der populären, als auch in der wissenschaftlichen Literatur zugenüge dokumentiert und diskutiert worden ist. Die wichtigste grundlegende Komponente dieser Reformen ist der Übergang von einer Planwirtschaft hin zu einer kapitalistisch geprägten Marktwirtschaft, in welcher nicht mehr der Staat für die Ressourcenumverteilung innerhalb und an die Gesellschaft verantwortlich ist, sondern i zunehmendem Maße der Markt. Zudem sind Märkte an sich aber auch soziale Systeme, die in der Gesellschaft eingebettet sind und von jeglichen sozialen Institutionen und Normen geformt werden. Diese soziale Einbettung von Märkten in Zusammenspiel mit dem Übergang zu einer Marktwirtschaft erfordert im Falle Chinas die allmähliche Aufgabe alter sozialer Institutionen und die Errichtung neuer, die den veränderten gesellschaftlichen Gegebenheiten und Anforderungen besser gerecht werden können. Vor der Reform- und Öffnungspolitik dienen vor allem die Danwei, oder die Arbeitseinheiten, als die Kanäle für die Lieferung sozialer Dienstleistungen seitens des Staates an die städtischen Einwohner. Sie bilden gleichzeitig einen überschaubaren und somit aus Sicht von Partei und Staat gut kontrollierbaren Raum in den Städten, in dem alle Lebensbereiche der Einwohner strikt hierarchisch organisiert sind. Wenn ein städtisches Wohnviertel kein Bestandteil einer Danwei ist, so fällt es in den Zuständigkeitsbereich eines Straßenbüros (jiedao bangongshi). Eine grundlegende Funktion der Danwei besteht in der Kontrolle der politischen Linientreue bei der Bevölkerung sowie der Sicherstellung der Implementierung von vorgegebenen Maßnahmen. Darüber hinaus unterhalten sie eigene Wirtschaftsbetriebe und soziale Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Altenpflegestationen und Krankenhäuser. Die Bewohner einer Danwei sind folglich Bestandteil einer „festen Organisationsstruktur mit engen nachbarschaftlichen Beziehungen und begrenzter sozialer Mobilität.“ Unter diesen Bedingungen wird das Herausbilden eines durch Eigeninitiative und –verantwortung geprägtes partizipatives Bewusstsein verhindert.