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2 Kundenbewertungen

Ein Fall, der das ganze Land bewegt: 2001 verschwand die 9-jährige Peggy Knobloch aus dem oberfränkischen Lichtenberg spurlos. Der geistig zurückgebliebene Ulvi Kulac wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Es gab keine Zeugen, keine DNA, keine Blutspuren, keine konkreten Beweise und vor allem - keine Leiche. Ina Jung und Christoph Lemmer, die über viele Jahre den Fall investigativ recherchiert haben, weisen nun nach, dass die Polizei gezielt auf die Verurteilung von Ulvi Kulac hingearbeitet hat - nicht, weil er der Täter war, sondern damit der Fall endlich zu den Akten gelegt…mehr

Produktbeschreibung
Ein Fall, der das ganze Land bewegt: 2001 verschwand die 9-jährige Peggy Knobloch aus dem oberfränkischen Lichtenberg spurlos. Der geistig zurückgebliebene Ulvi Kulac wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Es gab keine Zeugen, keine DNA, keine Blutspuren, keine konkreten Beweise und vor allem - keine Leiche. Ina Jung und Christoph Lemmer, die über viele Jahre den Fall investigativ recherchiert haben, weisen nun nach, dass die Polizei gezielt auf die Verurteilung von Ulvi Kulac hingearbeitet hat - nicht, weil er der Täter war, sondern damit der Fall endlich zu den Akten gelegt werden kann. Kein Justizirrtum, sondern - schlimmer - ein systematisches Fehlurteil auf Betreiben von Politik und Justiz. Doch es gibt Hoffnung: 2013 wird das Verfahren wieder aufgenommen, auch dank der Recherchen des Autorenduos. Ina Jung und Christoph Lemmer erzählen in diesem Buch den Fall Peggy neu und mit bisher unbekannten Fakten - und decken eine beklemmende Wahrheit auf.
Autorenporträt
Jung, Ina
Ina Jung ist Journalistin und Filmautorin beim Bayerischen Fernsehen. Für das Drehbuch zu dem auf dem Fall von Peggy Knobloch basierenden Spielfilm "Das unsichtbare Mädchen" erhielt sie den Bayerischen Fernsehpreis 2012.

Lemmer, Christoph
Christoph Lemmer, geboren 1961 in West-Berlin, studierte BWL und arbeitet seit 1980 als Journalist für Printmedien und Hörfunk.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.05.2013

Spekulationen um Peggy
Buchautoren präsentieren Bekannten als möglichen Mörder
Hof – Am 7. Mai ist es zwölf Jahre her, dass die neunjährige Peggy aus Lichtenberg verschwunden ist. Zur Ruhe gekommen ist das Städtchen im Frankenwald seitdem nicht. In der vergangenen Woche rückte wieder einmal die Polizei an und ließ ein Haus am Marktplatz des oberfränkischen Ortes durchsuchen. Der Hof wurde umgegraben, die Ermittler hofften, dort die Leiche des Mädchens zu finden. Aufgetaucht sind ein paar Knochenstücke, die zurzeit in der Erlanger Rechtsmedizin untersucht werden. Noch ist nicht klar, ob sie überhaupt von einem Menschen stammen.
  Das Schicksal des Mädchens beschäftigt auch die Journalisten Ina Jung und Christoph Lemmer immer noch, die nun ein Buch vorgelegt haben, in dem sie Peggys Geschichte nachzeichnen. „Die Geschichte eines Skandals“, wie es im Untertitel heißt. Denn die beiden sind überzeugt davon, dass mit dem geistig behinderten Ulvi Kulac 2004 der Falsche für den Mord an Peggy verurteilt wurde.
  Die Journalisten durchforsteten die Ermittlungsakten, verfolgten die Ansätze der Ermittler und sprachen mit Zeugen von damals. Vorwürfe erheben sie vor allem gegen die Ermittler der Sonderkommission II, die eingesetzt wurde, nach dem die erste Soko den Fall nicht aufklären konnte. So existiere ausgerechnet von jenem Verhör, in dem Ulvi den Mord an Peggy gestand, keine Tonbandaufzeichnung, sondern nur ein Gedächtnisprotokoll. Ausgerechnet bei diesem Gespräch sei das Gerät kaputt gegangen. Später widerrief der Gastwirtssohn aus Lichtenberg sein Geständnis, vor Gericht wiederholte er es ebenfalls nicht.
  Noch mehr Verfehlungen wollen die Autoren ausgemacht haben. So seien Entlastungszeugen vor Gericht nicht gehört worden. Zwei Jungen, die Peggy noch nach dem Zeitpunkt, zu dem Ulvi sie umgebracht haben soll, gesehen haben wollen, hätten die Ermittler mit falschen Vorhaltungen eingeschüchtert, so dass sie ihre Aussage änderten. Im Gespräch mit den Autoren sollen die beiden Zeugen aber versichert haben, dass sie Peggy noch nach ihrem angeblichen Tod gesehen hätten. Jung und Lemmer werfen den Ermittlern außerdem manipulative Verhörmethoden vor. Und ein Belastungszeuge, dem Ulvi in der Psychiatrie in Bayreuth von der Tat erzählt haben soll, habe später zugegeben, gelogen zu haben. Kurzum, der Falsche sei verurteilt worden. Stattdessen wollen die beiden einen Bekannten der Familie als potenziellen Täter ausgemacht haben. Beweise hätten sie zwar nicht. „Doch die Indizien gegen ihn sind stimmiger, belegbarer und weniger widersprüchlich als die Hinweise auf Ulvi Kulac“, heißt es in dem Buch.
  Die Staatsanwaltschaft Bayreuth, die seit dem vergangenen Jahr wieder ermittelt, gibt sich unbeeindruckt von dem Buch. Den Ermittlern sei das alles bekannt gewesen, sagte Oberstaatsanwalt Ernst Schmalz. Die Lichtenberger Bürgermeisterin Elke Beyer, die am Donnerstagabend zur Buchvorstellung nach Hof gekommen war, wünscht sich endlich Ruhe für Lichtenberg. „Es ist eine Geschichte, die nie aufhört“, sagte sie.
KATJA AUER
Ina Jung und Christoph Lemmer: Der Fall Peggy. Droemer, München, 322 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3-426-27611-2 .
Ulvi Kulac wurde verurteilt.
Die Indizien sollen mehr gegen
einen anderen Mann sprechen
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"Im Fall der vor zwölf Jahren in Oberfranken verschwundenen Peggy konzentrieren sich die Ermittlungen derzeit auf einen 29 Jahre alten Mann aus Halle in Sachsen-Anhalt. Es handelt sich bei dem Mann um die Person, die die Journalisten Ina Jung und Christoph Lemmer in ihrem im Mai erschienenen Buch "Der Fall Peggy" beschreiben und als potenziellen Täter benennen." Süddeutsche Zeitung 20130804