Der gut in der Hand liegende, haptisch angenehme Band umfasst vierzehn Kurzgeschichten.
Munter gehe ich an die Lektüre, doch die Stories sind ziemlich gewöhnungsbedürftig. Wie im Verlagstext angekündigt beschreiben sie Alltagssituationen, oft von zerbrochenen Beziehungen. Am Vormittag hatte ich auf
Bayern4 Klassik die Konzertouvertüre von Felix Mendelssohn Bartholdy „Meeresstille und glückliche…mehrDer gut in der Hand liegende, haptisch angenehme Band umfasst vierzehn Kurzgeschichten.
Munter gehe ich an die Lektüre, doch die Stories sind ziemlich gewöhnungsbedürftig. Wie im Verlagstext angekündigt beschreiben sie Alltagssituationen, oft von zerbrochenen Beziehungen. Am Vormittag hatte ich auf Bayern4 Klassik die Konzertouvertüre von Felix Mendelssohn Bartholdy „Meeresstille und glückliche Fahrt” gehört und jetzt lese ich „Windstille”. Das passt. Allmählich finde ich eine Beziehung zu den Stories. Angenehm empfinde ich, dass der Autor selten bewertet, obwohl ich manche Behauptungen nicht so ohne Weiteres teilen kann, so beispielsweise „Im Krieg geht es nicht um Belange, sondern um Leben und Tod” (S. 63, „Schlachtverlauf”). Ich meine eher, dass es beim Krieg meist um religöse Belange oder Machtansprüche geht, die dann auf Kosten von Menschenleben durchgesetzt werden.
Keine der ersten fünf Stories reißt mich vom Hocker, doch sie regen die Fantasie an.
Ich hoffe, der Autor wird sich noch steigern. Das Gegenteil trat ein.
Ab „Jetzt kostenlos spielen” ändert sich mein Eindruck. Diese Kurzgeschichte ist für mich ein Totalausfall. Ich kapiere nicht, was vor sich geht, was real ist oder nur ein Computerspiel. Und ein erzähltes Computerspiel interessiert mich weniger als ein Fahrrad, das in Peking umfällt. Den Wirrwarr kann ich nicht entwirren. Bei einigen Stories glaube ich zwar begriffen zu haben, was abläuft, kann mir aber keinen Reim darauf machen. Stellvertretend dafür nenne ich „Wir warten im Alpenglühen auf den Rest der Gruppe” und „Die Erfindung des Abakus”.
So legte ich am Ende den Band enttäuscht aus der Hand.