Mit dem 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges gibt es wieder zahlreiche Publikationen zum Ende des Deutschen Kaiserreichs 1918. In der Reihe „Kriege der Moderne“ befasst sich der Historiker Gerhard P. Groß mit der Legende vom Dolchstoß in den Rücken des deutschen Heeres. Mit ihr sollte die
Schuld an der Niederlage des Deutschen Reiches auf die Sozialdemokraten abgewälzt werden.
Groß…mehrMit dem 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges gibt es wieder zahlreiche Publikationen zum Ende des Deutschen Kaiserreichs 1918. In der Reihe „Kriege der Moderne“ befasst sich der Historiker Gerhard P. Groß mit der Legende vom Dolchstoß in den Rücken des deutschen Heeres. Mit ihr sollte die Schuld an der Niederlage des Deutschen Reiches auf die Sozialdemokraten abgewälzt werden.
Groß stellt die Mythen um das letzte Kriegsjahr nüchtern und kenntnisreich auf den Prüfstand. In acht umfangreichen Kapiteln beleuchtet er nicht nur die Lage an der Westfront sondern auch im Osten und Südosten. Die Oberste Heeresleitung (unter Hindenburg und Ludendorff) wollte mit einer Frühjahrs-Offensive unter dem Decknamen „Michael“ den „Siegfrieden“ erringen. Bereits seit Ende 1917 liefen die operativen Planungen und Vorbereitungen. Statt Stellungskrieg sollte jetzt ein Bewegungskrieg zum Erfolg führen. Der taktische Durchbruch wurde zwar organisatorisch hervorragend vorbereitet, doch es fehlte ein klares strategisches Ziel.
Unter strengster Geheimhaltung begann der Angriff am 21. März 2018 und man konnte tatsächlich die Stellungen der Gegner durchbrechen, aber eine Woche später kam der Angriff der Deutschen ins Stocken. Die temporären taktischen Erfolge waren teuer erkauft worden - die deutschen Truppen hatten fast 240.000 Mann verloren. Am 24. Juli begann schließlich die Gegenoffensive der britischen, französischen und amerikanischen Truppen. Es folgte der lange Weg zurück bis zur Unterzeichnung des Waffenstillstands. Auf die Niederlage hatten deutschnationale Kreise eine einfache Antwort: die Heimat sei der Front in den Rücken gefallen. Damit stahl sich die OHL und Ludendorff aus der Verantwortung.
Mit vielen Fakten und Details analysiert Groß das Kriegsgeschehen im Jahr 1918 und beleuchtet dabei auch die politischen und wirtschaftlichen Hintergründe. Zahlreiche farbige Abbildungen, historische Aufnahmen und Karten veranschaulichen das Geschehen vor hundert Jahren.