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Als Martin Luther auf der Wartburg das Neue Testament ins Deutsche übersetzte, lag vor ihm der griechische Grundtext, den Erasmus von Rotterdam 1516 erstmals zusammen mit den Annotationes gedruckt herausgab. Dieser Kommentar, der auf den Studien des italienischen Humanisten Lorenzo Valla aufbaut, ist für die philologische Übersetzungsweise von Luther ebenso wichtig wie der Grundtext selbst. In den Predigten Luthers finden sich zudem zahlreiche Übersetzungsvarianten und Selbstzeugnisse, die sich wie ein Metakommentar zur Bibelübersetzung lesen lassen. Der Vergleich mit den vorlutherischen hoch-…mehr

Produktbeschreibung
Als Martin Luther auf der Wartburg das Neue Testament ins Deutsche übersetzte, lag vor ihm der griechische Grundtext, den Erasmus von Rotterdam 1516 erstmals zusammen mit den Annotationes gedruckt herausgab. Dieser Kommentar, der auf den Studien des italienischen Humanisten Lorenzo Valla aufbaut, ist für die philologische Übersetzungsweise von Luther ebenso wichtig wie der Grundtext selbst. In den Predigten Luthers finden sich zudem zahlreiche Übersetzungsvarianten und Selbstzeugnisse, die sich wie ein Metakommentar zur Bibelübersetzung lesen lassen. Der Vergleich mit den vorlutherischen hoch- und niederdeutschen Bibeln, den Korrekturbibeln von Emser, Dietenberger und Eck sowie der Zürcher Bibel dokumentiert, dass Luther trotz des humanistischen Rückgriffs auf die griechische Quelle auch in einer jahrhundertealten deutsch-lateinischen Übersetzungstradition verankert steht.
Als Übersetzer erweist sich Luther somit gleichzeitig als Erneuerer und Bewahrer: Begründer einer neuen deutsch-griechischen Texttradition, Erbe einer alten deutsch-lateinischen Texttradition.
Autorenporträt
Der Autor: Stephan Veit Frech wurde 1964 in Winterthur geboren. Er studierte von 1984 bis 1990 Germanistik sowie Geschichte der Italienischen Sprache und Italienische Literatur an der Universität Zürich, wo er von 1990 bis 1995 als Wissenschaftlicher Assistent am Deutschen Seminar arbeitete.
Rezensionen
"Der Hauptteil bietet eine ausführliche Übersetzungsanalyse beider Texte und vergleicht sie mit den Leistungen der Zürcher und der katholischen Korrekturbibeln. Das Ergebnis der sorgfältigen, klaren und methodisch sicheren Analyse zeigt, daß L. nicht nur Neuerer, sondern auch Bewahrer sein wollte und daß trotz seiner genialen Sprachbegabung die wissenschaftliche Arbeitsweise des humanistisch Geschulten eine entscheidende Rolle spielte." (Hans Pörnbacher, Germanistik)