Kay Dick hat dieses Buch bereits 1977 veröffentlicht, doch es kam beim Leser*in nicht an. Die Zeit war wohl noch nicht reif für diese Dystopie. Jetzt ist sie es, denn sieht man sich in unserer Welt ein bisschen genauer um, fallen Parallelen zum Buch durchaus auf.
In chronologisch nicht geordneten
Szenen schildert die Autorin die Bedrohung von freien Künstlern durch einen anonymen Mob. Von…mehrKay Dick hat dieses Buch bereits 1977 veröffentlicht, doch es kam beim Leser*in nicht an. Die Zeit war wohl noch nicht reif für diese Dystopie. Jetzt ist sie es, denn sieht man sich in unserer Welt ein bisschen genauer um, fallen Parallelen zum Buch durchaus auf.
In chronologisch nicht geordneten Szenen schildert die Autorin die Bedrohung von freien Künstlern durch einen anonymen Mob. Von Kapitel zu Kapitel schleicht sich ein Gefühl der Beklemmung und des Grauens immer häufiger ein. Verstärkt wird für mich dieses Gefühl durch die trügerischen idyllischen Schilderungen der Landschaft, Gärten und Blumen. Aus einer vermeintlichen Sicherheit heraus wirken die Repressalien gegenüber Menschen, die nicht konform leben, umso bedrohlicher.
Doch wer hat das Recht zu beurteilen was gut oder schlecht, schön oder hässlich ist, was in die Gesellschaft passt und was nicht? Und wie verhält man sich als Individuum? All diese Fragen gingen mir beim Lesen dieser kleinen, feinen Lektüre durch den Kopf.
Kay Dick versteht es meisterhaft in jeder der Szenen Akzente zu setzen, die zum Nachdenken anregen.
„Sie - Szenen des Unbehagens“ ist für mich ein interessantes und absolut lesenswertes Stück Literatur, das sehr modern im Zeitalter von Internet und sozialen Medien erscheint. Unbehaglich, um auf den Untertitel des Buches anzuspielen, ist für mich dabei die Tatsache, dass Kay Dick schon vor über vierzig Jahren solche Entwicklungen in der Zukunft für möglich hielt.