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William Shakespeares 154 Sonette gehören ohne Zweifel zu den bedeutendsten Schöpfungen der Weltliteratur. Mehr als 300 Übersetzungen ins Deutsche gibt es bis heute - nur von der Bibel existieren mehr. Frank Günther hat sich buchstäblich bis in seine letzten Lebensstunden der Übertragung dieses Gedichtzyklus gewidmet und 22 Sonette übersetzt. Für alle anderen Sonette greift dieser Band auf die bewährte, hochgelobte und von Frank Günther für den Fall seines vorzeitigen Ablebensempfohlene Übersetzung von Christa Schuenke zurück. Ergänzt wird die zweisprachige Ausgabe durch einen Essay des…mehr

Buch-Reihe - Shakespeare Gesamtausgabe
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Produktbeschreibung
William Shakespeares 154 Sonette gehören ohne Zweifel zu den bedeutendsten Schöpfungen der Weltliteratur. Mehr als 300 Übersetzungen ins Deutsche gibt es bis heute - nur von der Bibel existieren mehr. Frank Günther hat sich buchstäblich bis in seine letzten Lebensstunden der Übertragung dieses Gedichtzyklus gewidmet und 22 Sonette übersetzt. Für alle anderen Sonette greift dieser Band auf die bewährte, hochgelobte und von Frank Günther für den Fall seines vorzeitigen Ablebensempfohlene Übersetzung von Christa Schuenke zurück. Ergänzt wird die zweisprachige Ausgabe durch einen Essay des LiteraturwissenschaftlersManfred Pfister.Sprachen: Deutsch, Englisch
Autorenporträt
Frank Günther (1947-2020); Studium der Germanistik, Anglistik und Theaterwissenschaften in Bonn und Mainz, Regieassistenz in Bochum und Stuttgart, Lehrauftrag an der dortigen Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, dann fester Regisseur in Heidelberg; nach längerem Kanada- und USA-Aufenthalt erste Übersetzungen elisabethanischer Dramatiker, Regiearbeit u.a. in Bielefeld, Heidelberg und Basel, intensive Beschäftigung mit William Shakespeare; seit 1974 zunehmender Rückzug aufs Land, wo er am Schreibtisch Theater spielend alte und neue Dramatik übersetzt. Auszeichnungen: Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis, Übersetzerpreis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung, Johann-Heinrich-Voß-Preis
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.04.2009

Liebe zur Endsilbe

Die Anzahl deutscher Übersetzungen muss im Jubiläumsjahr der Erstpublikation längst die Anzahl der Sonette übersteigen, die William Shakespeare je verfasste. 154 Beispiele Shakespearescher Sonettkunst waren es, die der Verleger Thomas Thorpe in London vor vierhundert Jahren in einer Quartausgabe herausbrachte. Lange standen sie im Schatten der ungleich prominenteren Bühnenwerke. Erst mit dem Interesse der Romantiker an biographischen Lesarten stießen sie auf öffentliche Resonanz, die sich im Verlauf des neunzehnten Jahrhunderts bald mit moralischer Entrüstung und Verlegenheit verband, da viele der Sonette allzu klar homoerotische Verstrickungen des Autors auszusprechen scheinen. Den deutschen Dichtern aber waren sie da schon zum Lieblingsobjekt ihrer Obsession geworden, sich den englischen Barden durch Übersetzung gänzlich anzueignen. Auch wenn es in späteren Zeiten Shakespeares Fremdheit sein mochte, die faszinierte, die deutsche Anstrengung zur Nach- und Neu- und Umdichtung seiner Sonette ist nie abgerissen und kann als Selbstausweis eigener Sprachkunst gelten. Jetzt also macht sich der Lyriker Jan Weinert daran. Er setzt auf "Klangzauber" wie auf "Humor" und will vor allem den Effekt der endsilbenbetonten Verse wiedergeben. Doch was im Geleitwort derart klangvoll annonciert wird, wirkt doch bei der Lektüre zumeist flach und in der Wortwahl wie der Syntax unbeholfen: "Die Liebe dir bestärkts, verstehst du dies, / Du liebst doch mehr, was bald dich schon verließ." Wer das versteht, liebt seinen Shakespeare ganz bestimmt; alle anderen verlassen sich besser auf stärkere Übersetzer. (William Shakespeare: "Sonette". Nachdichtung von Jan Weinert. Zweisprachige Ausgabe. Erata Literaturverlag, Leipzig 2009. 165 S., br., 16,95 [Euro]; geb., 26,95 [Euro].) todö

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Für Rezensent Andreas Rossmann ist der Shakespeare-Übersetzer Frank Günther ein Halbgott. Gott, weil sich keiner so wie mit William Shakespeares Dramen und Sonetten auskennt und den Barden so sprachlustig verdichtet, "erfindungsreich" Komposita und Neologismen ("Schminkschönheit") ausdenkt und dabei dennoch philologisch genau bleibt, wie Rossmann staunt. Halb, da Günther leider nur 21 der 154 Gedichte des Sonett-Zyklus "geschafft" und einige weitere als Übersetzungsfragmente hinterlassen hat. Gegen die "ausgefeilten" Übertragungen von Christa Schuenke, die für Rossmann musikalischer klingen, kommt Günther nicht an. Muss er auch nicht, findet der Rezensent. Zusammen sind beide Übersetzungen im Band für ihn eine "Apologie der Poesie".

© Perlentaucher Medien GmbH
»Eine Lebensliebe, nicht weniger.« FAZ »Übertrifft alle bisherigen Übersetzungen.» DIE ZEIT »Der gegenwärtigste Shakespeare.« DIE WELT