1891 veröffentlichte der englische Schriftstellers Thomas Hardy diesen Roman, der unter seinen Zeitgenossen eher gemischt aufgenommen wurde, wohl weil es für damalige Verhältnisse eher freizügig zuging bzw. einfach realistisch beschrieben wurde, wie es eben in der Welt zugeht, damals und auch heute.
Die sechzehnjährige Tess Durbeyfield kommt aus einer kinderreichen Familie. Um das Einkommens der…mehr1891 veröffentlichte der englische Schriftstellers Thomas Hardy diesen Roman, der unter seinen Zeitgenossen eher gemischt aufgenommen wurde, wohl weil es für damalige Verhältnisse eher freizügig zuging bzw. einfach realistisch beschrieben wurde, wie es eben in der Welt zugeht, damals und auch heute. Die sechzehnjährige Tess Durbeyfield kommt aus einer kinderreichen Familie. Um das Einkommens der Familie aufzubessern nimmt Tess eine Stellung im Hause D’Urberville an. Alec D’Urberville vergewaltigt Tess. Sie verlässt ihre Anstellung, aber es ist zu spät, sie ist bereits schwanger, eine große Schande, die ihr Leben von nun an überschatten wird. Der kleine Junge jedoch stirbt und weil Tess es daheim nicht aushält sucht sie sich einen neuen Job. Diesmal als Melkmagd. Auf dem Hof lernt der Pfarrerssohn Angel Clare was man braucht, um ein guter Gutsherr zu werden. Angel ist der Schwarm aller Mägde, aber er will nur eine: Tess. Kann er sie auch mit ihrer belasteten Vergangenheit lieben?
Normalerweise fangen Kurzserien eher stark an und lassen dann gegen Schluss nach. Hier ist es gerade anders herum. Der Anfang ist eher schwach wird besser, lässt wieder nach und nimmt geegn Schluss noch mal Fahrt auf. David Blair hetzt durch die Jugendepisode daheim und lässt so die Motivation aus, warum Tess diese Stellung überhaupt annimmt, nämlich, weil das Familienpferd durch ihre Schuld zu Tode kam und die Familie nun kein Einkommen mehr hat. Sie will genug Geld verdienen, um ein neues Pferd zu kaufen. Es wird zwar am Rande erwähnt, dass ihr Vater nun ein neues Pferd hat, aber damit hat es sich auch schon.
Auch später immer wieder ganze Zeitabschnitte in Tess Leben so episodenhaft erzählt, dass diesen teils der logische Zusammenhang fehlt und man sie kaum versteht, wenn man das Buch nicht gelesen hat, so z. Bsp. was es mit den versteckten Schuhen auf sich hat, die Angels Brüder finden. Was machte Tess mit dem Geld das Angel ihr gab? Im Buch geht es zum Großteil für die Reparatur des Daches des Familienheims drauf, hier fragt man sich, warum sie arbeitet, wenn Angel ihr doch Geld gab. Natürlich muss noch ein wenig mit Bettszenen gewürzt werden, die im Buch nur angedeutet werden, das nicht im Mindesten so frivol ist, wie die Zeitgenossen es empfanden. Dafür fehlen einige wirklich starke Stellen, wie die sterbenden Fasane im Gebüsch fehlen, dafür hat man die Jäger erfunden.
Die Besetzung ist sehr gut getroffen, obwohl ich Alec deutlich attraktiver als Angel finde und nicht verstehen kann, was Tess an diesem Milchgesicht findet. Tess quietschige Synchronstimme nervte mich streckenweise deutlich, aber man gewöhnt sich daran.
Fazit: Prinzipiell sehr nahe am Buch, man hätte aber lieber noch eine Episode mehr investieren sollen, um die durch die Kürzungen entstehenden logischen Lücken zu füllen.