Harris ist mit seiner Geschichte von Adam Lang eine Parabel auf die Zeit Toni Blairs gelungen. Die Nähe zwischen Amerika und Großbritannien mag dabei übertrieben eng gezeichnet worden sein, doch gipfelt sie in Langs Vergleich, wenn er vorschlägt: Demnächst am Flughafen zwei Reihen aufzustellen. In
der einen würde die Bürgerrechte zu Gunsten der Sicherheit aufgegeben und in der anderen nicht…mehrHarris ist mit seiner Geschichte von Adam Lang eine Parabel auf die Zeit Toni Blairs gelungen. Die Nähe zwischen Amerika und Großbritannien mag dabei übertrieben eng gezeichnet worden sein, doch gipfelt sie in Langs Vergleich, wenn er vorschlägt: Demnächst am Flughafen zwei Reihen aufzustellen. In der einen würde die Bürgerrechte zu Gunsten der Sicherheit aufgegeben und in der anderen nicht kontrolliert und die Bürgerrechte gewahrt. In welcher Reihe würden die Kritiker wohl ihre Kinder anstellen? So mag die politische Klasse mittlerweile denken, es zu hören, erschreckt einen trotzdem. Harris schafft es, ein Spiegelbild unseres Lebens, die Veränderungen so zwangläufig darzustellen, daß die Politiker darin vor allem vor einer Kamera bestehen. Die Ereignisse treiben sie mehr, als dass sie sie gestalten. Laufen Sie aus dem Ruder, geschieht ein Mord. Geschickt wählt Harris einen Ich-Erzähler zu seinem Ghost. Mit seinen Augen dringen wir tiefer in die abseitigen Machenschaften diesseits und jenseits des Atlantiks ein. Ein Politthriller, dessen Geheimnis lakonisch am Ende entblättert wird. Leise schleicht sich die Geschichte ein und steigert sich bis zum Ende, wenn sie alle nur noch Verlierer sind. So muß ein Politthriller sein.