In Knobels achtem Fall geht es um eine Tat, die bereits vier Jahre zurückliegt. Damals wurde Maxim Wendel wegen Mordes an einem Rentner zu lebenslanger Haft verurteilt. Der frühere Gymnasiallehrer soll sich im Park an einer jungen Studentin vergangen haben. Dabei wurde er anscheinend von seinem
früheren Nachbarn, dem Mordopfer, beobachtet. Doch obwohl Wendel die Tat von Beginn an hartnäckig…mehrIn Knobels achtem Fall geht es um eine Tat, die bereits vier Jahre zurückliegt. Damals wurde Maxim Wendel wegen Mordes an einem Rentner zu lebenslanger Haft verurteilt. Der frühere Gymnasiallehrer soll sich im Park an einer jungen Studentin vergangen haben. Dabei wurde er anscheinend von seinem früheren Nachbarn, dem Mordopfer, beobachtet. Doch obwohl Wendel die Tat von Beginn an hartnäckig leugnet, ist die Beweislast erdrückend, denn die Tatwaffe, eine Flasche, trug Wendels Fingerabdrücke.
Nun hat sich Wendel an Rechtsanwalt Stephan Knobel gewandt, mit der Bitte um Wiederaufnahme des Prozesses. Knobel zögert zunächst den Fall anzunehmen, stimmt dann aber zu. In Zusammenarbeit mit dem früheren Verteidiger des Inhaftierten, Staatsanwalt Dr. Immo Trost, macht sich der Rechtsanwalt an die Arbeit. Während er zunächst zugeben muss, dass wirklich alle Beweise gegen Maxim Wendel sprechen, kristallisieren sich aber nun immer mehr Ungereimtheiten heraus …
„Rasterfrau“ ist für mich der zweite Roman, den ich aus der Stephan Knobel-Reihe gelesen habe. Das Cover ist für einen Krimi ein richtiger Eyecatcher. Abgebildet ist dort das Unterteil einer zerbrochenen grünen Flasche mit einem Fingerabdruck darauf. Für einen Krimi nicht zu aufdringlich, aber auch absolut passend zur Geschichte.
Erfmeyers Buchtitel, die immer aus einem Wort bestehen, sind genauso kurz und knackig wie sein Schreibstil. Er hält sich nicht mit großen Umschreibungen auf, sondern schreibt ganz direkt, worum es geht, kommt immer gleich zum Punkt und konzentriert sich damit ausschließlich auf den Fall. Mir ist das bereits in seinem siebten Band positiv aufgefallen. Bei keinem anderen Autor habe ich das bis jetzt in dieser Form erlebt. Dabei gelingt es ihm, die Spannung konstant zu halten. Gut waren auch die vielen Wendungen, die es mir unmöglich machten herauszufinden, ob Wendel auch tatsächlich unschuldig ist oder nicht. Die Auflösung war sehr überraschend für mich und im Nachhinein muss ich sagen, dass ich darauf garantiert nicht gekommen wäre.
Ich denke, als Rechtsanwalt bekommt man tagtäglich viele interessante Fälle auf den Tisch, aus denen sich massig Krimis schreiben ließen. Von daher hoffe ich, noch viel von Klaus Erfmeyer lesen zu dürfen. Ich habe ihn auf jeden Fall für mich als einen neuen Favoriten entdeckt und vergebe fünf Sterne für „Rasterfrau“.