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2 Kundenbewertungen

"Das ist das Auto meiner Frau!" - Mit diesem Satz wird Susa Bobke bei ihren Einsätzen häufig begrüßt. Natürlich nur von Männern, denn die lernt sie als weiblicher Pannenhelfer von einer Seite kennen, die anderen Frauen verborgen bleibt. Auch sonst erlebt Susa Bobke bei ihrer täglichen Arbeit auf der Standspur kuriose, haarsträubende und manchmal auch berührende Szenen: von verzweifelten Menschen, die auf dem Weg zum Bewerbungsgespräch liegenbleiben, über streitende Paare, die angesichts eines leeren Tanks ihre Trennung beschließen, bis hin zu den kreativsten Ausreden von Männern mit…mehr

Produktbeschreibung
"Das ist das Auto meiner Frau!" - Mit diesem Satz wird Susa Bobke bei ihren Einsätzen häufig begrüßt. Natürlich nur von Männern, denn die lernt sie als weiblicher Pannenhelfer von einer Seite kennen, die anderen Frauen verborgen bleibt. Auch sonst erlebt Susa Bobke bei ihrer täglichen Arbeit auf der Standspur kuriose, haarsträubende und manchmal auch berührende Szenen: von verzweifelten Menschen, die auf dem Weg zum Bewerbungsgespräch liegenbleiben, über streitende Paare, die angesichts eines leeren Tanks ihre Trennung beschließen, bis hin zu den kreativsten Ausreden von Männern mit Autopannen. Susa Bobke trifft Menschen in Extremsituationen - und lädt ein zu einem unterhaltsamen Blick unter die Motorhaube.
Autorenporträt
Bobke, Susa
Susa Bobke ist gelber Engel aus Leidenschaft. Schon als Teenager wollte sie eine Ausbildung als Kfz-Mechanikerin machen, aber der Gedanke, dass eine Frau in einer Autowerkstatt arbeitet, war zu dieser Zeit undenkbar. Also begann sie ein Germanistik-Studium, bis sie schließlich doch eine Lehrstelle fand und ihre akademische Karriere nur zu gerne an den Nagel hängte. Seit über fünfzehn Jahren ist sie nun Pannenhelferin beim ADAC und einer von fünf weiblichen "gelben Engeln" in Deutschland. Die täglichen Erlebnisse auf dem Seitenstreifen möchte sie nicht mehr missen und hat sie daher in diesem Buch aufgeschrieben. Susa Bobke lebt und arbeitet im Allgäu.

Seul, Shirley Michaela
Shirley Michaela Seul ist eine erfolgreiche Belletristik- und Sachbuchautorin. Sie lebt im Fünfseenland bei München.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.07.2010

Lesenswert
Ein Engel
für jede Panne
Arbeiten auf dem Seitenstreifen statt Leben auf der Überholspur – so gestaltet sich der Alltag für Susa Bobke vom ADAC. Wenn mal wieder gar nichts mehr geht, fliegt die Frau für alle Fälle im Gelben-Engel-Kostüm durchs Allgäu an Ort und Stelle. Typische Fragen wie „Wo ist ihr Kollege?“ oder „Was sagt ihr Freund dazu?“ prallen an ihr mittlerweile ab. Stattdessen konzentriert sie sich lieber auf ihre Arbeit: Reparieren oder Abschleppen? – das sind hier die Fragen.
In „Männer sind anders. Autos auch“(Knaur-Verlag) schreibt die ehemalige Germanistikstudentin ihre Erlebnisse als Gelber Engel nieder. Das Studium hat sie abgebrochen, um ihrer wahren Berufung zu folgen: Kfz-Mechanikerin. Seit 15 Jahren ist Susa Bobke nun Engel aus Leidenschaft, erlebt täglich haarsträubende, skurrile und ergreifende Szenen. Von Pannen, die sie besonders anrühren oder annerven erzählt die ADAC-Frau in schwungvoll-kreativem Ton. Dabei wird in der Auto-Biographie nicht an Wortspielerei, Vermenschlichung und Vermännlichung von Fahrzeugen gespart. Wenn die Zündspule mal wieder unter dem Burnout-Syndrom leidet, baut die Dame vom (Schicht-)Dienst mit den kleinen Händen und unlackierten Fingernägeln gerne eine neue ein. So zeigen sich die Havaristen, die ihr Glück im Alltag erst durch eine Panne zu schätzen lernen, letztlich doch immer dankbar. Auch die weiblichen Leser werden dankbar sein über die technischen Begriffserklärungen im Anhang des Buches. Dass Susa Bobke eine starke Frau ist, die sich gut mit Autos versteht, haben wir gelernt. Sonst allerdings nicht sehr viel über Mann-, Frau-, Auto-Klischees Hinausgehendes.
Greta Gilles
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.09.2010

Leichte Kost mit Hintergrund
Zwei Autobücher, bei denen PS keine Rolle spielen

Autobücher sind im weitesten Sinne auch Belletristik, sprich Unterhaltungsliteratur. Doch oft geht es in Ihnen um bestimmte Marken, Epochen, Unternehmen, um die Technik, um die Geschichte. Der Mensch steht selten im Mittelpunkt, höchstens dann, wenn er etwas Bedeutendes zum Thema geleistet hat, wie die Herren Porsche, Benz oder Daimler.

Zwei Werke sind uns dieser Tage in die Hände gefallen, bei denen es sich zwar auch um Autobücher handelt, aber nicht um alltägliche. Im ersten geht es um das Leben mit einem Porsche Cayman. Der Berliner Autor Christian Eisert hat sich mit 31 Jahren einen persönlichen Traum verwirklicht und einen neuen Porsche Cayman gekauft. Und weil er ein unterhaltsamer Erzähler und Gag-Lieferant für Komödianten wie Harald Schmidt ist, wurde aus seinem "versehentlich spontanen Erwerb" (an dieser Legende hält Eisert eisern fest) ein nettes Taschenbuch.

Von Anfang an entfesselt sich ein Schlagabtausch zwischen dem Autor, engen Bezugspersonen, Freunden und Bekannten. Dank Cayman macht der Porschefahrer viele neue, insbesondere weibliche Bekanntschaften, denen er bescheinigt, nichts habe mehr Sexappeal als Intelligenz. So sehr sich der mittlerweile Mittdreißiger in seinem Buch poetische Freiheiten genehmigt, so rasant liest sich die Geschichte vom Mann mit seinem Porsche, seinen vielen Krisen und seinen 33 Tankstopps.

Eine kleine Porsche-Kunde über die Autos aus Zuffenhausen im allgemeinen und den kleinen Cayman im speziellen gibt es en passant dazu. Eisert, der mit seiner Neuanschaffung alsbald durch sein Leben und Deutschland fährt, spricht statt in Kapiteln in Tankeinheiten samt Streckenangabe und durchschnittlichem Kraftstoffverbrauch zum Leser. Das Buch ist originell anders und voller unvorhersehbarer Überraschungen. Für Porsche-Fahrer und -Liebhaber ist die Auto-Biographie eine gute Medizin, für Umweltbewusste und Kritiker schneller Verbrennungsmotoren der Einblick in eine für sie vielleicht nicht nachvollziehbar andere, bunte bis bizarre, aber letztlich vielleicht doch begehrenswerte Welt.

Das andere Werk stammt von einer Frau, die seit mehr als 15 Jahren als Gelber Engel unterwegs ist: Susa Bobke ist eine von ganz wenigen Damen, die in dieser Funktion für den ADAC arbeitet. Die Kraftfahrzeug-Meisterin beschreibt nicht nur ihre mitunter sehr skurrilen Erlebnisse mit gestrandeten Autofahrern, die irgendwo im Großraum München eine Panne haben, sie erzählt auch nach, wie schwierig es in den späten achtziger Jahren war, in die Männerwelt des Automechanikers einzubrechen. Es war nur über Umwege möglich.

Selbst wer sich überhaupt nicht fürs Auto interessiert, wird an den Lebensweisheiten der ehemaligen Germanistikstudentin seine wahre Freude haben. Vor allem Frauen sei das Buch von Susa Bobke ans Herz gelegt. Es werden viele Vorurteile bestätigt, manche aber auch widerlegt. Männer sind nun mal anders. Und das ist gut so. (fbs./roe.)

Tacho-Man - 1 Mann, 1 Porsche, 1 Krise und 33 x tanken. Von Christian Eisert, Verlag Blanvalet, 256 Seiten, 16 Farbfotos, 8,95 Euro.

Männer sind anders. Autos auch. Meine Erlebnisse als Gelber Engel. Von Susa Bobke. Knaur-Verlag, 256 Seiten, 12 Abbildungen, 8,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Sie ist schlagfertig und feinfühlig, der Ton findet sich auch im Buch, es ist leichtfüßig, aber nie flach." (Claudia Fromme) Süddeutsche Zeitung 20100715