Der Galgenheck ist eine deutsche Vorstadtsiedlung mit ein paar ganz „normalen” Paaren und Familien und ein paar Außenseitern. Im Laufe einer Woche kommen sich die Bewohner näher (eine Art Siedlungsfest wird geplant und durchgeführt). Jeden plagen andere Sorgen, wohl dosiert passiert
Außerordentliches und Ungeheuerliches, aber am Ende der Woche läuft alles wie gewohnt. Die Scheiben müßten…mehrDer Galgenheck ist eine deutsche Vorstadtsiedlung mit ein paar ganz „normalen” Paaren und Familien und ein paar Außenseitern. Im Laufe einer Woche kommen sich die Bewohner näher (eine Art Siedlungsfest wird geplant und durchgeführt). Jeden plagen andere Sorgen, wohl dosiert passiert Außerordentliches und Ungeheuerliches, aber am Ende der Woche läuft alles wie gewohnt. Die Scheiben müßten zerspringen, die Erde sich auftun, aber es regnet nur.
Bis die Personen eingeführt sind und vor allem, bis sie Konturen gewinnen, dauert es. Manche Charaktere bleiben holzschnittartig. Die Vorortkarawane nimmt nur allmählich Fahrt auf.
Der Trick mit wechselnden Erzählperspektiven ermöglicht es den Lesern sich ihre eigenen Urteile über die Darsteller zu bilden. Unzusammenhändende Bilder verdichten sich und zeigen ein Netz von Freundschaften, Ressentiments und Abneigung.
Dazwischen fügt die Autorin Ansichten des Kater Satans ein, der anscheinend niemandem gehört, zwischen den Häusern umher schleicht und die Leute beobachtet.
Die Einschübe aus der Innensicht eines Katers mögen noch angehen, zusammen mit den lehrsamen Tageseinleitungen übertrieb es die Autorin aber und schadete dem Fortgang des Romans.
Ab der Mitte des Romans verfolgt man den deutschen Siedlungsalltag mit seiner Alltäglichkeit und Absonderlichkeit mit steigendem Interesse und will erkunden wie letztlich alles zusammenhängt und ausgeht. Wem Thornton Wilder: „Unsere kleine Stadt” (bekam immerhin den Pulitzer-Preis) zusagte, kann „Galgenheck” zum Vergleich lesen.