Leben in der Untergrundkirche
Der Autor Zhang Rongliang war und ist Teil der chinesischen Untergrundkirche. Er lässt uns in seinem Buch an langen Jahren der Verfolgung und Unterdrückung teilhaben, welche er und viele andere im Namen Gottes erlitten haben. Von seinem raschen Aufstieg in der Partei
und seinem schnellen Fall, von den Auswüchsen des Kommunismus und den Verhältnissen in…mehrLeben in der Untergrundkirche
Der Autor Zhang Rongliang war und ist Teil der chinesischen Untergrundkirche. Er lässt uns in seinem Buch an langen Jahren der Verfolgung und Unterdrückung teilhaben, welche er und viele andere im Namen Gottes erlitten haben. Von seinem raschen Aufstieg in der Partei und seinem schnellen Fall, von den Auswüchsen des Kommunismus und den Verhältnissen in Arbeitslagern, nicht zuletzt aber von absoluter Hingabe handelt dieses Buch.
Ich muss sagen, dass ich etwas schwer in die Thematik hineingekommen bin, weil mir vieles völlig fremd war. Natürlich ist die Geschichte, die wir hier erfahren, erschütternd. Allein aus menschlicher Sicht ist es für uns im modernen Westen wahrscheinlich unvorstellbar, wie es gewesen sein muss, in einem solchen China zu leben. Allein die plumpe Art und Weise, mit welcher die Verfechter des Kommunismus versucht haben, alle fremden Denkweisen auszurotten, schreit geradezu nach Widerstand. Zhang ist bewunderswert, weil er in dieser Umgebung aufgestanden ist, niemals aufgegeben hat und vor allem sein Vertrauen und seinen Glauben an Gott niemals aufgegeben hat. Diesen Aspekt des Buches fand ich sehr bewegend.
Nicht so gut kam ich mit dem Bild eines „guten“ Christen zurecht, welches gezeichnet wurde. Es ist das eine, seinen Glauben nicht zu verleugnen, aber etwas ganz anderes es sogar als Ehre anzusehen, dafür leiden zu „dürfen“ und für dieses Privileg zu beten. Das entzieht sich meinem Verständnis und ist aus meiner Sicht eine sehr radikale Sichtweise. Jedoch soll es hier nicht meine Aufgabe sein, Zhangs Art des Glaubens zu kritisieren. Als Erfahrungsbericht ist sein Buch sicherlich wertvoll. Jedoch hat es sich auch ein wenig hingezogen. Im Prinzip passiert immer das gleiche, nur in einer anderen Umgebung. Das machte das Lesen etwas mühsam.
Insgesamt ein interessantes Buch, welches sich mit einem wichtigen, aber leider totgeschwiegenen Thema befasst, über welches einige wahrscheinlich so gut wie nichts wissen. Allein aus diesem Grund solltet ihr das Buch lesen, um euch ein Bild machen zu können von dem, was in China passiert ist und immer noch passiert.