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Ihre Eltern waren Kinder im Zweiten Weltkrieg. Bombenhagel, Zerstörung und Flucht haben viele erlebt. Fast alle hatten sie Hunger und vor allem Angst, große Angst. Das wirkt nach - auch auf ihre eigenen Kinder, die heute zwischen 30 und 50-jährigen. Anne-Ev Ustorf, geboren 1974, ist selbst das Kind von Kriegskindern. Sie hat Gespräche geführt, Parallelen gefunden und festgestellt: Vieles, was ihre Generation umtreibt, hat sie von ihren Eltern »geerbt«. Da ist etwa das Gefühl, sich nicht verwurzeln zu können, die eingeimpfte Sparsamkeit oder das übergroße Sicherheitsbedürfnis der Eltern -…mehr

Produktbeschreibung
Ihre Eltern waren Kinder im Zweiten Weltkrieg. Bombenhagel, Zerstörung und Flucht haben viele erlebt. Fast alle hatten sie Hunger und vor allem Angst, große Angst. Das wirkt nach - auch auf ihre eigenen Kinder, die heute zwischen 30 und 50-jährigen. Anne-Ev Ustorf, geboren 1974, ist selbst das Kind von Kriegskindern. Sie hat Gespräche geführt, Parallelen gefunden und festgestellt: Vieles, was ihre Generation umtreibt, hat sie von ihren Eltern »geerbt«. Da ist etwa das Gefühl, sich nicht verwurzeln zu können, die eingeimpfte Sparsamkeit oder das übergroße Sicherheitsbedürfnis der Eltern - Familiengeschichte wirkt lange nach. Es lohnt sich, mit den Eltern ins Gespräch zu kommen, solange es noch möglich ist: Der Bericht über das Lebensgefühl einer ganzen Generation, die im langen Schatten des Krieges aufwuchs.
Autorenporträt
Anne-Ev Ustorf, geboren 1974, studierte Geschichte und ist seit mehreren Jahren als freie Journalistin tätig. Sie schreibt regelmäßig für Magazine wie Psychologie Heute, Brigitte, Brigitte Woman, Emotion, Süddeutsche Zeitung und den Spiegel.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.04.2009

Eingekapselt
Von SZ-Autoren: Anne-Ev Ustorf über die Kinder der Kriegskinder
Mehr als sechzig Jahre liegt das Kriegsende zurück. Noch immer aber leiden viele Kriegskinder an ihren Erlebnissen während Flucht und Bombenkrieg, an Ängsten, Depressionen, Beziehungs- und Empathiestörungen. Was bedeutet das für deren Kinder, die „dritte Generation”, die heute zwischen dreißig und fünfzig Jahre alt ist? Längst weiß man, dass nicht bearbeitete traumatische Erfahrungen „eingekapselt” an die nächste Generation weitergereicht werden können. Anne-Ev Ustorf, langjährige SZ-Autorin bei „Beruf und Karriere”, beschreibt anhand zahlreicher Biographien, wie die Verlust- und Mangelerfahrungen der Eltern in den mittlerweile erwachsenen Kindern weiterleben.
Die Söhne und Töchter der Kriegskinder berichten von „eingeimpften” Existenzängsten, von Gefühlen der Heimatlosigkeit, von übernommenen Scham- und Schuldgefühlen und von der „emotionalen Sprachlosigkeit”. Die 1974 geborene Autorin appelliert an ihre Generation, sich mit der Familiengeschichte auseinanderzusetzen, um die eigenen Prägungen und die der Eltern besser verstehen zu lernen. SZ
ANNE-EV USTORF: Wir Kinder der Kriegskinder: Die Generation im Schatten des Zweiten Weltkriegs. Herder-Verlag, Freiburg 2008, 189 S., 19,95 Euro.
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