Eine Liebesgeschichte im dekadenten Rom - ausgzeichnet mit dem Literaturnobelpreis 1905.
Rom zu Zeiten Kaiser Neros: Der mordende Imperator versucht, durch die Christenverfolgung seine Herrschaft zu retten. Als der Römer Vinicius sich in die Christin Lygia verliebt, gerät das Paar ins Zentrum des dramatischen Konflikts.
Der polnische Literaturnobelpreisträger Henryk Sienkiewicz schuf mit diesem
Werk einen der letzten Klassiker des historischen Romans - jetzt in unserer Sonderedition.
Das opulente Werk basiert auf intensiven Quellenstudien. Seinem Autor geht es aber nicht nur um die Beschreibung der römischen Welt, sondern, »weil er dem Volk ins Herz schaut«, auch um die Schilderung etwa des Martyriums der Christen oder des großen Brands und um das Pathos einer tiefen Leidenschaft. So ist ein Klassiker unter den historischen Romanen entstanden, für den Sienkiewicz 1905 den Nobelpreis erhielt.
Mit einer Nachbemerkung, Glossar und Anmerkungen.
Rom zu Zeiten Kaiser Neros: Der mordende Imperator versucht, durch die Christenverfolgung seine Herrschaft zu retten. Als der Römer Vinicius sich in die Christin Lygia verliebt, gerät das Paar ins Zentrum des dramatischen Konflikts.
Der polnische Literaturnobelpreisträger Henryk Sienkiewicz schuf mit diesem
Werk einen der letzten Klassiker des historischen Romans - jetzt in unserer Sonderedition.
Das opulente Werk basiert auf intensiven Quellenstudien. Seinem Autor geht es aber nicht nur um die Beschreibung der römischen Welt, sondern, »weil er dem Volk ins Herz schaut«, auch um die Schilderung etwa des Martyriums der Christen oder des großen Brands und um das Pathos einer tiefen Leidenschaft. So ist ein Klassiker unter den historischen Romanen entstanden, für den Sienkiewicz 1905 den Nobelpreis erhielt.
Mit einer Nachbemerkung, Glossar und Anmerkungen.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2016NEUE TASCHENBÜCHER
Nobelpreisliteratur von 1905 –
„Quo Vadis?“ mit einem Wiegenlied für Nero
Blau ist die Aura des Herrschers, des Kaisers Nero im Rom des Jahres 64, blau vom Schimmer der amethystfarbenen Tunika, die zu tragen gewöhnlichen Sterblichen verboten ist. Grün ist der Blick des Herrschers, wie der runde geschliffene Smaragd, den er als Sehglas vors Auge hält, um die Menschen im Festsaal zu mustern, ein Drachenblick. Wenn er den wieder weglegt, ist sein Gesicht zu erkennen, die – immer noch aktuelle – Herrscher-Physiognomie. „In den zusammengezogenen Brauen war das Bewußtsein höchster Gewalt deutlich zu erkennen; doch unter dieser Stirn eines Halbgottes befand sich das Gesicht eines Affen, Trunkenbolds und Komödianten – nichtssagend, voll wechselnder Begierden, trotz seiner Jugend strotzend von Fett und dabei krankhaft und widerwärtig.“
Nero ist die große Attraktion des Romans „Quo vadis?“ aus dem Jahr 1905, für den der polnische Schriftsteller Henryk Sienkiewicz den Nobelpreis bekam, eine farbige Studie totalitärer Systeme, von denen das 20. Jahrhundert dann geprägt wurde. Bekannt ist das Buch vor allem durch die spektakuläre Hollywood-Verfilmung von 1950, mit Peter Ustinov als Nero, und man kann sich beim Lesen durchaus an den Schauwerten des Films orientieren: Neros monströse künstlerische Darbietungen, das Massaker an den frühen Christen in der Arena, der Brand von Rom, fünfzig atemlose Seiten, auf denen der junge Tribun Vinicius nach Rom zurückhetzt, um die geliebte Lygia zu retten, Flüchtige befragt, Pferde gewechselt – sind das schon Rauchwolken, die den Himmel verdunkeln, oder die Dämmerung, sollte man Nero stürzen und selber neuer Caesar werden, mit Christi, des neuen Gottes Hilfe?
Man liest sich fest, will alles wissen über den coolen Petronius, den arbiter elegantiarum, der Nero durchschaut und manipuliert. Und auch Nero, das Monster, hat sensible Seiten. „Ach, niemand wird glauben, vielleicht auch du nicht, mein Freund, daß ich mich manchmal, wenn die Musik meine Seele sanft wiegt, so wohl fühle wie ein Kind in der Wiege.“ FRITZ GÖTTLER
Henryk Sienkiewicz: Quo Vadis? Roman. Nach der Übertragung von J. Bolinski neu erarbeitete Ausgabe v. Marga und Roland Erb. dtv, München 2016. 622 S., 14,90 Euro.
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Nobelpreisliteratur von 1905 –
„Quo Vadis?“ mit einem Wiegenlied für Nero
Blau ist die Aura des Herrschers, des Kaisers Nero im Rom des Jahres 64, blau vom Schimmer der amethystfarbenen Tunika, die zu tragen gewöhnlichen Sterblichen verboten ist. Grün ist der Blick des Herrschers, wie der runde geschliffene Smaragd, den er als Sehglas vors Auge hält, um die Menschen im Festsaal zu mustern, ein Drachenblick. Wenn er den wieder weglegt, ist sein Gesicht zu erkennen, die – immer noch aktuelle – Herrscher-Physiognomie. „In den zusammengezogenen Brauen war das Bewußtsein höchster Gewalt deutlich zu erkennen; doch unter dieser Stirn eines Halbgottes befand sich das Gesicht eines Affen, Trunkenbolds und Komödianten – nichtssagend, voll wechselnder Begierden, trotz seiner Jugend strotzend von Fett und dabei krankhaft und widerwärtig.“
Nero ist die große Attraktion des Romans „Quo vadis?“ aus dem Jahr 1905, für den der polnische Schriftsteller Henryk Sienkiewicz den Nobelpreis bekam, eine farbige Studie totalitärer Systeme, von denen das 20. Jahrhundert dann geprägt wurde. Bekannt ist das Buch vor allem durch die spektakuläre Hollywood-Verfilmung von 1950, mit Peter Ustinov als Nero, und man kann sich beim Lesen durchaus an den Schauwerten des Films orientieren: Neros monströse künstlerische Darbietungen, das Massaker an den frühen Christen in der Arena, der Brand von Rom, fünfzig atemlose Seiten, auf denen der junge Tribun Vinicius nach Rom zurückhetzt, um die geliebte Lygia zu retten, Flüchtige befragt, Pferde gewechselt – sind das schon Rauchwolken, die den Himmel verdunkeln, oder die Dämmerung, sollte man Nero stürzen und selber neuer Caesar werden, mit Christi, des neuen Gottes Hilfe?
Man liest sich fest, will alles wissen über den coolen Petronius, den arbiter elegantiarum, der Nero durchschaut und manipuliert. Und auch Nero, das Monster, hat sensible Seiten. „Ach, niemand wird glauben, vielleicht auch du nicht, mein Freund, daß ich mich manchmal, wenn die Musik meine Seele sanft wiegt, so wohl fühle wie ein Kind in der Wiege.“ FRITZ GÖTTLER
Henryk Sienkiewicz: Quo Vadis? Roman. Nach der Übertragung von J. Bolinski neu erarbeitete Ausgabe v. Marga und Roland Erb. dtv, München 2016. 622 S., 14,90 Euro.
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Man liest sich fest, will alles wissen über den coolen Petronius, den 'arbiter elegantiarum', der Nero durchschaut und manipuliert. Fritz Göttler Süddeutsche Zeitung 20161206