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Eine ziemlich verrückte Familie - ein herrlich verrücktes Buch
Ungewöhnliche Eltern zu haben kann ziemlich charmant sein. Aber auch ganz schön hart. Besonders wenn sich die Eltern mit Vorliebe verrückt und peinlich benehmen - und das zumal in aller Öffentlichkeit. Da kann man schon einen Schlag fürs Leben mitbekommen. Oder etwa nicht?
Was muss bei dem Journalisten Buster eigentlich schon in der Kindheit alles schiefgelaufen sein, dass er sich ausgerechnet beim Männermagazin Potent verdingen muss, um dort Artikel über Fallschirmspringer, Schinkenfestivals und den größten »Gangbang« der
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Produktbeschreibung
Eine ziemlich verrückte Familie - ein herrlich verrücktes Buch

Ungewöhnliche Eltern zu haben kann ziemlich charmant sein. Aber auch ganz schön hart. Besonders wenn sich die Eltern mit Vorliebe verrückt und peinlich benehmen - und das zumal in aller Öffentlichkeit. Da kann man schon einen Schlag fürs Leben mitbekommen. Oder etwa nicht?

Was muss bei dem Journalisten Buster eigentlich schon in der Kindheit alles schiefgelaufen sein, dass er sich ausgerechnet beim Männermagazin Potent verdingen muss, um dort Artikel über Fallschirmspringer, Schinkenfestivals und den größten »Gangbang« der Welt zu verfassen? Und an welchen familiären Altlasten trägt seine Schwester Annie wohl, dass sie sich als mittelklassige Schauspielerin mit halbseidenen Fernsehserien über Wasser halten muss? Erfolg sieht anders aus. Und Glück auch. Aber wahrscheinlich musste es so kommen, sind Annie und Buster doch Kinder des Performancekünstler-Ehepaars Fang, die keine Gnade mit den beiden kannten, wenn es darum ging, einen abgefahrenen Auftritt hinzulegen. Und die Geschwister immer mittendrin, so peinlich ihnen die schrillen elterlichen Happenings auch jedes Mal waren. Irgendwann später haben sie dann den Absprung geschafft. Doch dann verschlägt sie das Schicksal zurück zu ihren Eltern. Und die sind nachgerade entzückt, denn endlich können sie wieder die ganze Familie in ihre berüchtigten Auftritte einbinden ...

In den USA als eines der aufregendsten Romandebüts des Jahres gefeiert, ist Kevin Wilsons Buch eine rasante und urkomische Familiengeschichte, deren Helden einem, bei aller Verrücktheit, bisweilen irritierend bekannt vorkommen.
Autorenporträt
Kevin Wilson begann mit dem Schreiben, weil er einsam war und glaubte, sobald er gute Geschichten schrieb, würde er unwiderstehlich werden. Heute lebt er mit seiner Frau Leigh Anne Couch und ihrem gemeinsamen Sohn Griff in Sewanee, Tennessee, wo Wilson geboren und aufgewachsen ist. Er unterrichtet Kreatives Schreiben an der University of the South. Seine Erzählungen und sein Roman "Die gesammelten Peinlichkeiten unserer Eltern in der Reihenfolge ihrer Erstaufführung" begeisterten Kritiker wie Leser.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.12.2012

Guerrillatheater

Erkennt keine Autoritäten an, befahl eine ganze Elterngeneration ihrer Brut - und wunderte sich, dass das gegen sie selbst ausschlug. Ein besonderer Fall liegt vor bei der Familie Fang in Kevin Wilsons Debütroman: Die fanatischen Performancekünstler missbrauchten ihre Kinder für Happenings. Annie und Buster mussten etwa Geld erbetteln für den angeblich kranken Hund und sich dabei von den eigenen Eltern öffentlich demütigen lassen: Augusto Boals Theater der Unterdrückten in letzter Schwundstufe. Man rebelliere gegen "oberflächliche Symbole" heißt es einmal, aber die Performance ist für die Fangs längst Selbstzweck geworden. Der Clou besteht darin, dass die Geschwister damit bestens auf die oberflächliche Medienwelt vorbereitet sind und bald als Starlet und Autor Erfolge feiern, wobei der Missbrauch gewissermaßen weitergeht: Annie muss nackt spielen, und Buster sollte im Namen des Gonzo-Journalismus an einer Sexorgie teilnehmen. Erholungsbedürftig kehren die Geschwister nach Hause und in eine Vergangenheit, die vor allem aus albernen Happenings besteht. Weil das irgendwann langweilt, unternimmt das Buch eine Wende zum Therapeutischen: Als die Eltern eines Tages verschwunden sind und nicht klar ist, ob es sich um ein Verbrechen, eine Erlösung oder eine Fang-Kunstaktion handelt, kommen alle Verletzungen auf den Tisch. Es wird geweint und bewältigt. Tiefere Einsichten erwarte man hierbei nicht. Wilsons Roman ist unterhaltende Gebrauchsliteratur, stilistisch kunstlos, aber sehr lustig und geeignet für verkaterte Bahnfahrten. (Kevin Wilson: "Die gesammelten Peinlichkeiten unserer Eltern in der Reihenfolge ihrer Erstaufführung." Roman. Aus dem Englischen von Xenia Osthelder. Luchterhand Verlag, München 2012. 382 S., br., 14,99 [Euro].)

oju

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