Ehrlich gesagt, konnte ich mir unter dem Titel „Der Bergbrenner“ mit dem Zusatz „Ein Langsamlesebuch“ zunächst kaum etwas vorstellen. Ich befürchtete ein Sachbuch mit detaillierten und für mich als Laien unverständlichen Details über die Schnapsbrennerei. Dennoch war ich neugierig – und das war gut
so! Ansonsten wäre mir dieses herrliche Buch, das eine gelungene Mischung aus Naturbeschreibungen,…mehrEhrlich gesagt, konnte ich mir unter dem Titel „Der Bergbrenner“ mit dem Zusatz „Ein Langsamlesebuch“ zunächst kaum etwas vorstellen. Ich befürchtete ein Sachbuch mit detaillierten und für mich als Laien unverständlichen Details über die Schnapsbrennerei. Dennoch war ich neugierig – und das war gut so! Ansonsten wäre mir dieses herrliche Buch, das eine gelungene Mischung aus Naturbeschreibungen, witzigen Anekdoten aus der Touristenwelt, einige interessante und anregende Gedanken, z.B. über das Glück, die Moral, „Zeit ist Geld“ und „Made in Germany“ und natürlich auch der kurzweiligen Beschreibung über den Beruf eines Berg-Brenners, entgangen. Dieser beruf war mir bisher vollkommen unbekant, dass es ihn gibt, weiß ich schon, aber dass das Destillat tatsächlich aus Enzianwurzeln in alten Brennhütten nach noch älterer Brenntechnik hergestellt wird was dies für eine Handarbeit bedeutet – diese Information fand ich sehr interessant und bereichernd.
Dabei kommt zu keiner Zeit Langeweile auf, denn Hubert Ilsanker hat einen so lebendigen, amüsanten und kurzweiligen Schreibstil, dass die Seiten nur so dahinfliegen und ich mich immer mehr fragte, warum es eigentlich als„Ein Langsamlesebuch“ bezeichnet wird. Allerdings wurde mir dies mit der Zeit doch klar: es wäre schade, wenn man durch dieses Buch und die Berge „durchrast“ – der Spruch „Zeit ist Geld“ darf hier keine Anwendung finden, sondern man sollte sich Zeit für dieses Buch lassen, um die Beschreibung der Natur, das Leben der Murmeltiere, des Rotwildes und vieles mehr, in seiner ganzen Schönheit aufnehmen zu können . Es wäre schade drum… Die Beschreibungen sind so bildhaft und lebendig, dass man sich teilweise wie in einem Film vorkommt, Hubert bei der Arbeit über die Schulter zu sehen scheint, mit ihm in die Berge geht und Tiere beobachtet und über die Touristen schmunzelt, wenn er sich z.B. wieder einmal einen Scherz mit ihnen erlaubt .
Fazit:
Ein ganz besonderes Buch, das mich absolut positiv überrascht hat – da Titel und Cover nicht aussagekräftig genug sind – nicht sein können, Hubert’s Geschichte ist einfach zu vielfältig.
Seine Liebe zur Natur und seine innere Ausgegliche