"Die Selbstfürsorge-Schatzkiste" besteht aus 120 Karten, anhand derer man sich auf spielerische Art und Weise mit dem Thema Selbstfürsorge auseinander zu setzen kann, um Bereiche im eigenen Leben zu entdecken, die man vielleicht noch mehr fördern könnte. Die Karten sind sehr ansprechend und
liebevoll in verschiedenen Farben und Schriftarten gestaltet, sodass sie mich optisch direkt überzeugen…mehr"Die Selbstfürsorge-Schatzkiste" besteht aus 120 Karten, anhand derer man sich auf spielerische Art und Weise mit dem Thema Selbstfürsorge auseinander zu setzen kann, um Bereiche im eigenen Leben zu entdecken, die man vielleicht noch mehr fördern könnte. Die Karten sind sehr ansprechend und liebevoll in verschiedenen Farben und Schriftarten gestaltet, sodass sie mich optisch direkt überzeugen konnten.
Dem Kartenset ist ein Booklet beigelegt, das einem Hilfestellung in der Anwendung der Karten gibt. Es wird nicht nur erklärt, für welche Situationen sich die Karten eigenen, sondern auch Ideen geliefert, wie sich der Einsatz in der Interaktion mit Patient:innen, Klient:innen oder überhaupt anderen Menschen bewährt hat.
Die verschiedenen Farben der Karten dienen nicht nur als Abwechslung, sondern haben eine ganz bestimmte Bedeutung. So könnten die Karten theoretisch den Themen "Fertigkeiten und Strategien zur Krisen- und Alltagsbewältigung", "Gefühlswahrnehmung, -äusserung und -regulierung", "Selbstbewusstsein, Werte, Ziele, Sinn und Identifikation", "Zugehörigkeit und Beziehungsgestaltung", "Handeln und Selbstbestimmung", "Gedanken und mentale Stärke" sowie "Freundschaft zum eigenen Körper" untergeordnet werden. Man kann die Karten bunt mischen, sich spezifische Themenbereiche oder Fragen herauspicken - ganz so, wie es die individuelle Situation gerade erfordert. Diese flexible Möglichkeit erlaubt eine sehr breite Anwendung der Karten in der Therapie oder Beratung.
Die Karten an sich enthalten Fragen oder Sätze zum Ergänzen, die zum Nachdenken, Diskutieren und Reflektieren anregen. Beispiele sind auf dem offiziellen Produktfoto oben abgebildet, das ihr vergrössern könnt. Das geht von Fragen wie "Worüber mache ich mir keine Sorgen (mehr)?", über "Unbeschwert und frei fühle ich mich wenn...", bis hin zu "Mein Wunsch nach Zärtlichkeit, Nähe und Distanz ist grösser, wenn..." und vielem mehr.
Der Autor oder "Erfinder" dieser Selbstfürsorge-Schatzkiste war selbst langjährig als Kinder- und Jugendpsychotherapeut tätig, weshalb ein äquivalentes Produkt speziell für den Kinder- und Jugendbereich gibt. Die Idee von Scholz ist es, dass die Karten als Spiel mit 2 - 8 Personen gespielt werden, jede:r abwechselnd Fragen beantwortet und dadurch - je nach Karte - eine bestimmte Punktzahl erreichen kann. Am Ende siegt der:diejenige mit der höchsten Punktzahl. Und das ist eigentlich auch mein einziger Kritikpunkt an dem Kartenset: Man merkt es ihm an, dass es ursprünglich für jüngere Klient:innen angedacht war, denn dieser spielerische Anteil mit dem Punkte sammeln finde ich persönlich für den Erwachsenenbereich nicht unbedingt notwendig oder angemessen, da es in meinen Augen nicht darum gehen sollte, möglichst viele Fragen zu beantworten, sondern lieber weniger und sich dafür vertieft mit der jeweiligen Thematik auseinander zu setzen. (Ich sehe aber durchaus, dass dieser Punkte-Ansporn im Kinder- und Jugendbereich eher als Motivation dienen kann, sich überhaupt auf das Spiel einzulassen. Ich denke aber nicht, dass dies bei Erwachsenen auch notwendig ist oder es als Motivation funktioniert.)
Das Kartenset eignet sich sowohl für das Gruppen-, als auch das Einzelsetting, wobei ich es im Gruppensetting eher als einen lockeren Einstieg in die Thematik der Selbstfürsorge sehen würde und man im Einzelsetting vertiefter auf spezifische Themen eingehen kann und dadurch vielleicht auch auf tieferliegende Ursachen oder Probleme stossen kann. Ich selbst würde das Set nicht wie vom Autor empfohlen einsetzen, sondern doch eher punktuell einzelne Karten ziehen lassen und diese ausführlich besprechen, anstatt jedes Mal das ganze Set spielerisch durchzuackern. Aber ich denke, das ist okay - denn der Autor lässt im Booklet durchscheinen, dass das Set auch flexibel angewendet werden kann.