Wiedersehen mit alten Freunden
Kurzbeschreibung: siehe oben die von buecher.de.
Bei den letzten Geschichten von „Der Katze, die...“ hatte ich irgendwie den Eindruck, daß nicht mehr Lilian Jackson Braun selbst die Romane schreibt.
Bei „Die Katze, die Gedanken las“ verstärkt sich dieser
Eindruck. Es sieht so aus, als ob Notizen von LJB einfach abgeschrieben wurden, ohne daraus eine richtige…mehrWiedersehen mit alten Freunden
Kurzbeschreibung: siehe oben die von buecher.de.
Bei den letzten Geschichten von „Der Katze, die...“ hatte ich irgendwie den Eindruck, daß nicht mehr Lilian Jackson Braun selbst die Romane schreibt.
Bei „Die Katze, die Gedanken las“ verstärkt sich dieser Eindruck. Es sieht so aus, als ob Notizen von LJB einfach abgeschrieben wurden, ohne daraus eine richtige Geschichte aufzubauen.
Für alte Qwill – Koko –Yum Yum Fans ist das Buch so etwas wie ein Heimspiel. Neue Leser der berühmten Reihe „Die Katze, die...“ könnten wiederum den Überblick nicht nur verlieren, sondern erst gar nicht bekommen. Wie sollen sie die vielen Darsteller und ihre kleinen und großen Macken, bekannt aus den vorherigen Romanen, in diesem neuen Stück aus Moose County, vierhundert Meilen vom Rest der Welt, kennen und erkennen? Nur ein kleines Beispiel: Wer ist Dundee? (Antwort: Der Bibliokater der Piratenkiste, Pollys Buchgeschäft.) Oder warum würde Qwill nie wieder einen Fuß auf Bushys Motorboot setzen? (S. 98) Dies und andere Hinweise auf frühere Romane der Serie sind für neue Leser unmöglich zu begreifen.
Leider ist diese neue Geschichte, im Gegensatz zu den ersten Werken der Autorin, ohne Spannung aufgebaut. Sie plätschert vor sich hin, eine Anekdote folgt der anderen, ohne richtigen Zusammenhang, eine junge Frau stirbt so nebenbei an Bienenstich-Allergie – aber war es wirklich ein Mord? – und das scheint keinen Mensch richtig zu kümmern - jedenfalls den Leser nicht!!
Irgendwie wird Qwill alt und ein bisschen lustlos. Warum z.B. begleitet er Polly, seine langjährige (platonische?) Freundin, nicht nach Paris? (was nicht ohne Folge bleibt). Wahrscheinlich mußte Polly aus der Geschichte raus.
Koko, der „coole Kater“, verfügt zwar weiterhin über seine außergewöhnlichen Eigenschaften, aber Yum Yum spielt kaum noch eine Rolle.
Wo ist auch der feine Humor der Autorin geblieben? Bis auf das gut gelungene, wirklich absurde Theaterstück „Die Katze, die zum Hundefänger gewählt wurde“ (allein der Titel!!! S. 90 – 93) ist nicht mehr viel davon zu merken.
Schade, schade! Man spürt, daß man sich jetzt endgültig von lieb gewonnenen alten Freunden trennen muß, was natürlich nicht ohne Wehmut geht. Noch drei Sterne – aus alter Liebe zu den Protagonisten und zu Lilian Jackson Braun!