Seit über 50 Jahren dominiert die neoklassische Kapitalmarkttheorie unser Verständnis für die Abläufe an Finanzmärkten. Sie hat eine Vielzahl von Theorien und Konzepten (z.B. Portfoliotheorie, Capital Asset Pricing Model oder Value-at-Risk) hervorgebracht und basiert auf der Annahme eines streng rationalen Homo Oeconomicus.Das vorliegende Buch möchte Praktikern die Türe öffnen zu einer neu entstehenden, verhaltenswissenschaftlichen Sicht auf die Finanzmärkte in der ein realitätsnäherer Homo Oeconomicus Humanus an den Märkten agiert. Er setzt bei der Entscheidungsfindung begrenzt rationale…mehr
Seit über 50 Jahren dominiert die neoklassische Kapitalmarkttheorie unser Verständnis für die Abläufe an Finanzmärkten. Sie hat eine Vielzahl von Theorien und Konzepten (z.B. Portfoliotheorie, Capital Asset Pricing Model oder Value-at-Risk) hervorgebracht und basiert auf der Annahme eines streng rationalen Homo Oeconomicus.Das vorliegende Buch möchte Praktikern die Türe öffnen zu einer neu entstehenden, verhaltenswissenschaftlichen Sicht auf die Finanzmärkte in der ein realitätsnäherer Homo Oeconomicus Humanus an den Märkten agiert. Er setzt bei der Entscheidungsfindung begrenzt rationale Heuristiken ein und lässt sich von emotionalen Einflüssen lenken.Die Autoren schlagen zunächst den Bogen von der neoklassischen Sicht der Finanzmärkte zur Behavioral Finance. Anschließend werden spekulative Blasen, von der Tulpenmanie bis zur Subprime Hypothekenblase, als Anzeichen für begrenzte Rationalität an Finanzmärkten ausführlich vorgestellt. Danach stehen die Heuristiken bei Anlageentscheidungen an Wertpapiermärkten im Vordergrund. Die dadurch ausgelösten Verzerrungen werden entsprechend ihrer Risiko-/Renditeschädlichkeit im Rahmen des RRS-Index® eingeordnet. Abschließend werden Beispiele für die Anwendung der Behavioral-Finance-Erkenntnisse im Wealth Management und Corporate Governance diskutiert und es wird ein Blick auf aktuelle Entwicklungen der Neuro-Finance und Emotional Finance geworfen. In dieser Auflage neu hinzugekommen ist Financial Nudging, einer besonders vielversprechenden Anwendung von Behavioral Finance-Erkenntnissen.
Prof. Dr. Rolf J. Daxhammer lehrt an der ESB Business School in Reutlingen. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Internationale Finanzmärkte, Investmentbanking, Private Wealth Management, Behavioral Finance und Europäische Integration.
Inhaltsangabe
Vorwort 5
Einleitung 7
Inhaltsverzeichnis 11
Abschnitt 1: der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik 15
1.1 Entwicklung der wirtschaftswissenschaftlichen Sichtweisen 16
1.2 Entscheidungstheorien und Konzepte der Neoklassik 22
1.2.1 Konzept des Homo Oeconomicus nach Adam Smith 22
1.2.2 Random Walk Theory nach Louis Bachelier 24
1.2.3 Erwartungsnutzentheorie von Morgenstern und von Neumann 29
1.2.4 Informationsverarbeitung nach Bayes 32
1.2.5 Effizienzmarkthypothese nach Eugene Fama 35
Zusammenfassung 42
2 Grenzen der neolkassischen Kapitalmarkttheorie 43
2.1 Modelle der neoklassischen Kapitalmarkttheorie 43
2.1.1 Portfolio Selection Theory nach Harry Markowitz 43
2.1.2 Capital-Asset-Pricing-Modell nach William Sharpe 50
2.1.3 Arbitrage Pricing Theory als Alternative zum CAPM 55
2.2 Bewertungsansätze als Basis finanzwirtschaftlicher Entscheidungen 57
2.2.1 Fundamentale Wertpapieranalyse 58
2.2.2 Charttechnische Analyse 63
2.3 Alte vs. neue Realität - der Schwarze Schwan 69
Zusammenfassung 73
Schlussbetrachtung Abschnitt I 74
3.1 Ausgangspunkt und Zielsetzung der Behavioral Finance 75
3.1.1 Begriff der Rationalität im Zuge der Paradigmenerweiterung 77
3.1.2 Abkehr von der Erwartungsnutzentheorie - Begrenzte Rationalität 81
3.2 Betrachtungswechsel im Rahmen der Behavioral Finance 84
3.2.1 Vergleich der neoklassischen mit der verhaltensorientierten Ökonomie 84
3.2.2 Untersuchungsmethoden der Behavioral Financ 87
3.2.3 Der Investor im Wandel der Zeit 91
Zusammenfassung 94
4.1 Ursachen für die Entstehung und Verstärkung von Spekulationsblasen 95
4.1.1 Herdentrieb 98
4.1.2 Grenzen der Arbitrage 101
4.2 Anatomie von Spekulationsblasen nach Kindleberger/Minsky 104
4.3 Detailbetrachtung Spekulationsblasen und Kapitalmarktanomalien 109
4.3.1 Bedeutung von Spekulationsblasen für Volkswirtschaften 109
4.3.2 Arten von Spekulationsblasen 111
4.3.3 Arten von Kapitalmarktanomalien 114
Zusammenfassung 120
5. Historische Spekulationsblasen im Überblick
5.1 Markteigenschaften als Auslöser von Spekulationsblasen 122
5.2 Beispiele historischer Spekulationsblasen 124
5.2.1 Die Tulpenmanie 124
5.2.2 Die John-Law-Spekulationsblase 127
5.2.3 Die Südseespekulationsblase 130
5.2.4 Der Börsenboom und -crash von 1929 133
5.2.5 Die Dotcom-Spekulationsblase ab 1997 136
5.2.6 Die US-Subprime-Kreditkrise ab 2007 139
5.3 Hinweise auf Spekulationsblasen im Private Equity 144
Zusammenfassung 151
Schlussbetrachtung Abschnitt II 152
Abschnitt III Der Homo Oeconomicus Humasus im Informations- und Entscheidungsprzess 153
6. Phasen der Entscheidungsfindung 153
6.1 Der Informations- und Entscheidungsprozess im Überblick 153
6.1.1 Informationswahrnehmung 155
6.1.2 Informationsverarbeitung/-bewertung 159
6.1.3 Investitionsverhalten 161
6.2 Basis der Entscheidungsfindung aus Sicht der Behavioral Finance 163
6.2.1 Entscheidungsfindung auf Basis der Prospect Theory 163
6.2.2 Merkmale der Bewertungsfunktionen 167
6.2.3 Bewertung von Wertpapieren auf Basis der Prospect Theory
Zusammenfassung 176
7. Begrenzte Rationalität bei der Informationswahrnehmung 177
7.1 Heuristiken kognitiven Ursprungs 179
7.1.1 Fehleinschätzung von Wahrscheinlichkeiten (2) 180
7.3 Einschätzung der Risiko-/Renditeschädlichkeit betrachteter Heuristiken 194
Zusammenfassung 196
8. Begrenzte Rationalität bei der Informationsentscheidung 197
8.1 Heuristiken kognitiven Ursprungs 198
8.1.1 Fehleinschätzung von Wahrscheinlichkeiten (3) 199
8.1.2 Fehleinschätzung von Informationen - Konservatismus 207
8.1.3 Fehleinschätzung der objektiven Realität (2) 209
8.1.4 Fehleinschätzung der eigenen Fähigkeiten (2) 214
8.2 Heuristiken emotionalen Ursprungs - Umke
Rezensionen
Aus: Börse Online - RPL - 21/2013/16.5.-23.5 [...] Das gut verständliche Buch schlägt in zwölf Kapiteln den Bogen von der neoklassischen Sicht des Investorenverhaltens bis zur aktuellen Behavioral Finance. [...] Zusätzlich geht das klar strukturierte Buch auf Anwendungen in der Anlageberatung und Unternehmungsführung ein. Der Service: Lernfortschritte per Internet überprüfen.
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