Die Frage nach der Verbindung von traditioneller Medizin und kosmopolitischer Medizin ist ein Eckpunkt in der entwicklungspolitischen Diskussion um die medizinische Versorgung der Bevölkerung in den Ländern der 3. Welt. Die vorliegende medizinisch-ethnologische Arbeit untersucht verschiedene Konzepte von Krankheit und Therapie in einer westafrikanischen Region (Benin). Die traditionelle Medizin ist ein in ihrer Kultur gewachsenes soziales System und kann nur als eigenständiges Gebäude bestehen. Unser Blick auf eine fremde Kultur ermöglicht und verlangt verschiedene Sichtweisen: Die…mehr
Die Frage nach der Verbindung von traditioneller Medizin und kosmopolitischer Medizin ist ein Eckpunkt in der entwicklungspolitischen Diskussion um die medizinische Versorgung der Bevölkerung in den Ländern der 3. Welt. Die vorliegende medizinisch-ethnologische Arbeit untersucht verschiedene Konzepte von Krankheit und Therapie in einer westafrikanischen Region (Benin). Die traditionelle Medizin ist ein in ihrer Kultur gewachsenes soziales System und kann nur als eigenständiges Gebäude bestehen. Unser Blick auf eine fremde Kultur ermöglicht und verlangt verschiedene Sichtweisen: Die ärztlich-handelnde und die ethnografisch-beobachtende Perspektive können jeweils einen Anteil der widersprüchlichen Wirklichkeit beschreiben. Die nach Westafrika transferierte kosmopolitische Medizin wird durch den Prozeß der Begegnung von traditionell afrikanischen und europäisch-westlichen Vorstellungen und Techniken geprägt. So können uns die traditionellen Krankheits- und Heilkonzepte tiefgreifendeErklärungsmuster liefern, wenn wir die aktuellen Erscheinungsformen dieser kosmopolitischen Medizin, ihre schlechte Wirksamkeit und mangelnde Akzeptanz, aber auch ihre Erfolge untersuchen.
Der Autor: Thomas Lux, geboren 1951, absolvierte das Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover (1970-76). Nach seiner Assistenzarzttätigkeit in Kinderheilkunde und Chirurgie in Berlin (1977-1982) arbeitete er im Rahmen des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) als Distriktsarzt in Malanville, Nordbenin (1982-85). Seit 1976 unternahm er zahlreiche Forschungsaufenthalte in Westafrika. Er ist Co-Autor und Co-Produzent verschiedener Filme über Westafrika, zuletzt dem Kinodokumentarfilm «Folley, Buschgeister tanzen im Rauch» (1990). Parallel zur Beendigung der Facharztausbildung als «Arzt für Allgemeinmedizin» (1985-88) führte er seine Promotion an der Universität Heidelberg durch (1986-1990).
Inhaltsangabe
Aus dem Inhalt: Krankheit und Kultur - Kulturvergleichende Analyse - Kosmopolitische Medizin und traditionelle Medizin der Dendi (Songhai) in Nordbenin - Primary Health Care - Defekte der modernen Medizin im Kulturtransfer.
Aus dem Inhalt: Krankheit und Kultur - Kulturvergleichende Analyse - Kosmopolitische Medizin und traditionelle Medizin der Dendi (Songhai) in Nordbenin - Primary Health Care - Defekte der modernen Medizin im Kulturtransfer.
Rezensionen
"Dr. Thomas Lux ist mit dieser Arbeit, die sowohl von psychosomatischer wie auch von kultur-anthropoligischer Seite hohe Anerkennung fand und die von der Fakultät für Theoretische Medizin der Universität Heidelberg mit dem Prädikat magna cum laude ausgezeichnet wurde, ein Beitrag zur kulturvergleichenden medizinischen Anthropologie gelungen, der nicht nur methodisches Neuland beschritt, sondern auch einen erheblichen Erkenntniszuwachs bedeutet." (Bezirksärztekammer Nordbaden, Ärzteblatt Baden-Württemberg) "Das Buch ist interdisziplinär für alle interessant, die sich mit der Frage von Wissenssystemen von sog. 'change agents' beschäftigen und sei auch ausreisenden GesundheitsarbeiterInnen empfohlen." (Peripherie) "...jedem Interessierten wärmstens empfohlen." (Manfred Dichtl, IMA Aktuell)
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