Marktplatzangebote
7 Angebote ab € 2,92 €
  • Broschiertes Buch

1 Kundenbewertung

Ganz ohne Tulpen!
Amsterdam - die Stadt der Grachten, Giebelhäuser und Coffeeshops steht für Weltoffenheit, Toleranz und Lebenskunst. Im 20. Jahrhundert hat sich Amsterdam auch zu einer literarischen Metropole entwickelt, deren Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinausreicht. Niederländische und flämische Autoren fühlen sich gleichermaßen angezogen von der kulturellen Vielfalt zwischen Prinsengracht und Vondelpark, Jordaan und Rotlichtviertel. Ob Hippie, Hausbesetzer oder Hedonist - Amsterdam steckt voller Geschichten.
Die 26 Texte der Anthologie:
J. C. Bloem: Die Dapperstraat
…mehr

Produktbeschreibung
Ganz ohne Tulpen!

Amsterdam - die Stadt der Grachten, Giebelhäuser und Coffeeshops steht für Weltoffenheit, Toleranz und Lebenskunst. Im 20. Jahrhundert hat sich Amsterdam auch zu einer literarischen Metropole entwickelt, deren Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinausreicht.
Niederländische und flämische Autoren fühlen sich gleichermaßen angezogen von der kulturellen Vielfalt zwischen Prinsengracht und Vondelpark, Jordaan und Rotlichtviertel. Ob Hippie, Hausbesetzer oder Hedonist - Amsterdam steckt voller Geschichten.

Die 26 Texte der Anthologie:

J. C. Bloem: Die Dapperstraat (Gedicht)
Cees Nooteboom: Die Form des Zeichens, die Form der Stadt
Nescio: Erste Rührung
Theo Thijssen: Der Schwimmbadschritt (Romanauszug)
H. M. van den Brink: Meine erste Erinnerung (Novellenauszug)
Gerard Reve: Die letzten Jahre meines Großvaters
Karel van het Reve: 20. Juni 1943
Marga Minco: Was anderes
Simon Carmiggelt: Ein Tag in Amsterdam
Gerrit Krol: Warum sind Amsterdamer anders?
Gerrit Komrij: Das Licht am Ende des Tunnels
Remco Campert: Ein Sommer in den siebziger Jahren
Maarten 't Hart: Wohnen im Rotlichtviertel
Stefan Hertmans: Intercity
Margriet de Moor: Ein Glücksfall
Fleur Bourgonje: Sami im Souterrain
Mensje van Keulen: Der Geburtstag
Philip Snijder: Zum Hortus Botanicus
Arjan Visser: Der blaue Vogel kehrt zurück (Romanauszug)
Joost Zwagerman: Winnie und die Unschuld
Hafid Bouazza: Apollien
A. L. Snijders: Eine Begegnung
Sanneke van Hassel: Springerstiefel
Maartje Wortel: Damit wir es vielleicht wieder vergessen konnten
Thomas Heerma van Voss: Ich bin hier nicht aufgewachsen
Mano Bouzamour: Samir, genannt Sam (Romanauszug)
Autorenporträt
Schiferli, Victor
Victor Schiferli, geboren 1967, Schriftsteller und Dichter, ist bei der Niederländischen Stiftung für Literatur (Nederlands Letterenfonds) tätig, die sich für die Vermittlung niederländischer Literatur ins Ausland einsetzt. Er hat mehrere Gedichtsammlungen publiziert, bevor 2012 sein erster Roman erschien. Daneben hat er einige Anthologien herausgegeben und als Journalist, Kritiker und Fotograf gearbeitet. Victor Schiferli lebt mit seiner Familie in Amsterdam.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.11.2016

Ein Käfig voller Wellensittiche

Gerrit Krol fragt sich in seiner gleichnamigen Kurzgeschichte: "Warum sind Amsterdamer anders?" Der verstorbene Groninger Schriftsteller, den es früh aus seiner Heimatstadt in die niederländische Hauptstadt zog, fand keine rechte Antwort darauf. Ein zweiter Versuch: Der Belgier Stefan Hertmans ist der Ansicht, dass man Städte nur kennenlernt, wenn man dort jemanden liebt. Er liebte jemanden in Amsterdam - und bemerkte erst im Nachhinein, welch einen Schleier die Liebe für ihn über die Stadt geworfen hatte. In seiner Geschichte "Intercity" sieht er Amsterdam als internationales Dorf mit urbanistischem Ehrgeiz, als einen "brechend vollen Käfig mondän zwitschernder Wellensittiche". Ein dritter Versuch: Hafid Bouazza kam als Siebenjähriger aus Marokko in die Niederlande. Er beschreibt Amsterdam als nackte, allesfressende, dominante Stadt mit Kneipen wie hölzernen Gebärmüttern, aber auch als eine Liebende - ein wenig so wie Apollien, die Frau, die sein Protagonist dort kennenlernt. Diese und noch viel mehr Eindrücke von Amsterdam hat Victor Schiferli gesammelt. In einer Anthologie räumt er mit den gängigen Vorurteilen über die Stadt auf, die von den restlichen Niederländern nur allzu oft als arrogant und vom Rest der Welt als Sündenpfuhl wahrgenommen wird. Bei ihm erzählt die Prominenz der niederländischen Literatur von Cees Nooteboom bis Maarten 't Hart. Es sind Geschichten von heute und gestern, aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und aus einer Stadt, die immer auch jüdisch war und es noch immer ist. Manche Texte wiegen schwer, mache kommen leicht daher und verflüchtigen sich wie der Rauch eines Joints. Autoren kommen zu Wort, die ihren Lebtag dort verbracht haben, andere, die aus anderen Teilen der Niederlande kommen, aus anderen Teilen Europas, die sich Amsterdam als Heimat ausgesucht haben, und auch solche, die nicht freiwillig dort sind, sondern aus anderen Teilen der Welt dorthin geflohen sind. Bisweilen wirkt die Stadt bedrohlich. Es ist regnerisch, ein wenig schmuddelig, die Stimmung melancholisch. Ein panischer Familienvater schildert einen Mord auf offener Straße, ein Hafenarbeiter fischt ein totes Mädchen aus dem IJ. Die Sammlung ist keine Liebeserklärung an Amsterdam. Es geht um Menschen, ihre geplatzten Träume, ihre Trauer, Verzweiflung - aber dann auch wieder Freude. Die Stadt begleitet sie durch ihr Schicksal oder dient als deren Kulisse. Wenn Amsterdamer anders sind, dann macht sie ihre Stadt dazu.

kari

"Amsterdam. Eine Stadt in Geschichten" herausgegeben von Victor Schiferli. dtv Verlag, München 2016. 320 Seiten. Broschiert, 9,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
"Ein abwechslungsreiches, großes Lesevergnügen und eine andere, empfehlenswerte Art, sich dem Charakter einer Stadt zu nähern."
Pressebüro Berghoff, prberghoff.de 17.05.2016