Shoshana Zuboff
Broschiertes Buch
Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus
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Die Menschheit steht am Scheideweg, sagt die Harvard-Ökonomin Shoshana Zuboff. Bekommt die Politik die wachsende Macht der High-Tech-Giganten in den Griff? Oder überlassen wir uns der verborgenen Logik des Überwachungskapitalismus mit seinen Methoden der Verhaltensauswertung und -manipulation, die unsere Autonomie bedrohen? Akzeptieren wir, auf den neuen Märkten nur noch Quelle eines kostenlosen Rohstoffs zu sein - Lieferanten von Verhaltensdaten? Zuboffs wichtiges Buch ist eine neue Erzählung des Kapitalismus. An ihrer Deutung kommen kritische Geister nicht vorbei.»Die Präzision, mit d...
Die Menschheit steht am Scheideweg, sagt die Harvard-Ökonomin Shoshana Zuboff. Bekommt die Politik die wachsende Macht der High-Tech-Giganten in den Griff? Oder überlassen wir uns der verborgenen Logik des Überwachungskapitalismus mit seinen Methoden der Verhaltensauswertung und -manipulation, die unsere Autonomie bedrohen? Akzeptieren wir, auf den neuen Märkten nur noch Quelle eines kostenlosen Rohstoffs zu sein - Lieferanten von Verhaltensdaten? Zuboffs wichtiges Buch ist eine neue Erzählung des Kapitalismus. An ihrer Deutung kommen kritische Geister nicht vorbei.»Die Präzision, mit der Zuboff die Akteure und Mechanismen freilegt und vor gesellschaftlichen Auswirkungen warnt, macht das Buch zum Standardwerk zu einer der großen Fragen unserer Zeit.« Neue Zürcher Zeitung
Die Wissenschaftlerin, Schriftstellerin und Aktivistin Shoshana Zuboff hat mit ihrem Buch, das in 26 Sprachen übersetzt und als Meisterwerk gefeiert wurde, eine neue Epoche der technisierten Gesellschaft eingeläutet. Ihre Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. 2019 mit dem Axel Springer Award. Professor Zuboff erhielt Ehrentitel von der Universität Amsterdam, der Universität Luzern, der Copenhagen Business School und der McGill University. Sie ist emeritierte Charles-Edward-Wilson-Professorin an der Harvard Business School und Fakultätsmitglied am Carr Center for Human Rights der Harvard Kennedy School.
Produktbeschreibung
- Verlag: Campus Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 52045
- Seitenzahl: 727
- Erscheinungstermin: 20. Februar 2025
- Deutsch
- Abmessung: 229mm x 152mm x 46mm
- Gewicht: 1056g
- ISBN-13: 9783593520452
- ISBN-10: 3593520451
- Artikelnr.: 71947440
Herstellerkennzeichnung
Campus Verlag GmbH
Werderstraße 10
69469 Weinheim
vertrieb@campus.de
Wir sind Labortiere in einem Feldversuch
Im Kreislauf der Daten und Verhaltenssteuerungen: Shoshana Zuboff analysiert den Überwachungskapitalismus und zeigt, was er mit uns anstellt.
Man mag sich im Westen über die chinesischen Bürger wundern, die sich widerstandslos einem Sozialpunktesystem unterwerfen, das ihr Verhalten bis ins Kleinste belohnt und bestraft. Und darüber aus den Augen verlieren, dass man selbst nicht viel besser verfährt, nur dass die Überwachung im Westen im Namen der unternehmerischen Freiheit erfolgt, ihre Kunden über Konsumanreize zu steuern, und deren Freiheit, sich verführen zu lassen. Schon bald war klar, dass sich dagegen kein breiter Widerstand formieren würde. Warum das so ist, arbeitet
Im Kreislauf der Daten und Verhaltenssteuerungen: Shoshana Zuboff analysiert den Überwachungskapitalismus und zeigt, was er mit uns anstellt.
Man mag sich im Westen über die chinesischen Bürger wundern, die sich widerstandslos einem Sozialpunktesystem unterwerfen, das ihr Verhalten bis ins Kleinste belohnt und bestraft. Und darüber aus den Augen verlieren, dass man selbst nicht viel besser verfährt, nur dass die Überwachung im Westen im Namen der unternehmerischen Freiheit erfolgt, ihre Kunden über Konsumanreize zu steuern, und deren Freiheit, sich verführen zu lassen. Schon bald war klar, dass sich dagegen kein breiter Widerstand formieren würde. Warum das so ist, arbeitet
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Shoshana Zuboff, seit langem eine markante Stimme in der Internetdebatte, bestechend klar heraus.
Die Harvard-Ökonomin lässt drei Komplexe ineinanderfließen, um die seltsame Verhaltensstarre zu erklären: den Neoliberalismus, die behavioristische Verhaltenslehre und die neuen Analysetechniken. Der Neoliberalismus hat laut Zuboff einem manipulativen Geschäftsmodell zur Durchsetzung verholfen, das in den Anfängen auf unternehmerischer wie politischer Seite hoch umstritten war. Der elfte September tat ein Übriges, die politischen Anstrengungen zur sozialen Einhegung der Digitalökonomie zu ersticken. Es war keineswegs klar, schließt Zuboff, dass sich mit Google als Pionier ein Spitzelkapitalismus auf den Weg machen würde, der heute immer mehr Branchen erfasst.
Das Buch hat seine besondere Stärke in der Herleitung der Überwachungsökonomie aus dem Geist eines überschießenden Objektivismus. Das von aller inneren Erfahrung bereinigte Menschenbild des Behaviorismus ist bei Zuboff die Matrix der algorithmischen Kontrolle. Facebook und Konsorten sind die technischen Vollstrecker von B.R. Skinners damals noch auf das Labor beschränktem Traum der totalen Konditionierung. Skinner verachtete die Demokratie, die für ihn auf der Illusion von Freiheit und Würde basierte.
Freiheit und Würde sind auch im Weltbild von Tech-Visionären wie Alex Pentland, dem Erfinder von Google Glass, Fremdwörter und werden von den Tech-Firmen praktisch durch Raubbau an den Grundrechten negiert. Die Tech-Ideologie ist deshalb nicht freiheitlich, sondern ebenso wie das chinesische Modell kollektivistisch geprägt. Sie zielt auf die Steuerbarkeit des Individuums über eine kollektive Rechenintelligenz. Google-Gründer Larry Page hat klar formuliert, dass er daraus einen universalen Auftrag zur technologischen Umgestaltung der Gesellschaft ableitet.
Die politischen Ambitionen eines Mark Zuckerberg, der immer mal wieder als Präsidentschaftskandidat ins Spiel gebracht wird, sind deshalb mit keinem festen politischen Programm verbunden, außer dem, die Gesellschaft so zu gestalten, dass sie ideal auf die Gewinnabsichten seines Geschäftsmodells ausgerichtet sind; das erfordert die Produktion von vorhersagbaren Individuen. Denn mit dem Verkauf von Verhaltensvorhersagen machen die Tech-Firmen ihre Gewinne.
Zuboff wendet diese Erkenntnis auf China zurück. Während der chinesische Staat auf die technologische Kontrolle einer Gesellschaft abziele, die nach dem maoistischen Traditionsverlust und einem eruptiven Kapitalisierungsprozess von Misstrauen beherrscht ist, gehe es im Westen um gewinnorientierte Steuerung durch Konsum. Politisch ist das westliche Modell laut Zuboff radikal indifferent, sägt aber an den politischen Institutionen, weshalb unklar ist, mit welchem politischen System es sich in Zukunft verbindet.
Zuboff lässt wenig Zweifel daran, dass eine Demokratie diese Ausprägung des Kapitalismus auf Dauer nicht überleben kann. Die größte Gefahr geht für sie nicht von der Entmachtung politischer Institutionen aus, sondern von der Entmündigung des eigentlichen Souveräns, des Staatsvolks. Man muss hier niemanden vom Sockel stürzen, das machen die User schon selbst. Wie weit deren innere Transformation schon fortgeschritten ist, zeigt sich am ausbleibenden Widerstand. In den achtziger Jahren schlug den behavioristischen Anschauungen noch Abscheu entgegen, ihre technologischen Erben treiben nur noch wenige auf die Barrikaden.
Für Zuboff beweist das den ungeheuren Erfolg der Neuen Ökonomie bei der Ausbeutung innerer Erfahrung. Das Individuum verlasse den Überwachungskreislauf innerlich entleert, von seinem metrischen Abbild erschlagen. User sind für Zuboff Labortiere in einem globalen Feldversuch, dessen Ergebnisse unmittelbar in die Praxis übertragen werden. Wie wörtlich das zu nehmen ist, zeigt sie an Facebooks Emotionserkennung. Um Phasen der Schwäche zu erkennen und darüber den idealen Moment für Kaufanreize zu ermitteln, hat Facebook Tausende australische Schüler heimlich ausspioniert.
Hier geht es nicht nur um Werbeangebote, die man annehmen oder ablehnen könnte, sondern um großflächige Verhaltensmodellierung, die einen bestimmten Lebensstil kopiert. Wenn das Internet der Dinge heraufzieht, wird die Überwachungsökonomie juristisch nicht mehr zu kontrollieren sein. Sie ist es wohl heute schon nicht mehr. Zuboff rechnet vor, dass für einen Thermostat von Google Nest schon heute tausend stillschweigende Verträge zu überprüfen wären.
Die gesellschaftspolitischen Konflikte unserer Zeit sind in dieser Perspektive nur eine Vorderbühne, auf der sich die Akteure gegenseitig diffuse Ängste zuschieben, die angesichts der opaken Überwachungsstrukturen nur zu berechtigt sind. Hier zeigt sich das großes Geschick der Tech-Fürsten, das emanzipatorische Vokabular - Teilhabe, Ermächtigung, Selbstbestimmung - umzudeuten und euphemistisch auf Prozesse anzuwenden, die das Gegenteil bewirken. Der größte Coup der Tech-Firmen war es, die kritische Intelligenz auf ihr eigenes Terrain zu locken, wo sie die Affekte und Ängste schürt, die sie zu kritisieren meint. Die Rückseite des objektivierten Selbst wendet sich als wirrer, nach allen Seiten austeilender Subjektivismus nach außen.
Man kann Zuboff nur darin zustimmen, dass die soziale Einhegung der Plattformökonomie einzig durch konsequente Gesetzgebung zu erreichen ist und nicht durch die Beteiligung der User, was das ausbeuterische Modell nur bestätigen würde. Die Tech-Firmen werden sich jeder Regulierung schon deshalb widersetzen, weil sie nicht anders können. Die KI-Algorithmen sind zur Verbesserung ihrer Treffsicherheit auf immer mehr Daten angewiesen und die Firmen auf immer besser vorhersagbares Verhalten, um im Wettbewerb bestehen zu können.
Wenn es gelänge, die Plattformen und die Branchen, die ihr Modell aufgegriffen haben, durch konsequente Gesetzgebung zu zivilisieren, würde sich ein Teil des Populismusproblems wohl von selbst erledigen. Zuboffs weitsichtiges und mutiges Buch ist ein Ansporn, diese Schlacht zu schlagen. Vielleicht kommt seine Botschaft in der Sprache der IT-Ökonomie besser an: Es geht hier um dich!
THOMAS THIEL
Shoshana Zuboff: "Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus".
Aus dem Englischen von Bernhard Schmid.
Campus Verlag, Frankfurt/New York 2018. 727 S., geb., 29,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Harvard-Ökonomin lässt drei Komplexe ineinanderfließen, um die seltsame Verhaltensstarre zu erklären: den Neoliberalismus, die behavioristische Verhaltenslehre und die neuen Analysetechniken. Der Neoliberalismus hat laut Zuboff einem manipulativen Geschäftsmodell zur Durchsetzung verholfen, das in den Anfängen auf unternehmerischer wie politischer Seite hoch umstritten war. Der elfte September tat ein Übriges, die politischen Anstrengungen zur sozialen Einhegung der Digitalökonomie zu ersticken. Es war keineswegs klar, schließt Zuboff, dass sich mit Google als Pionier ein Spitzelkapitalismus auf den Weg machen würde, der heute immer mehr Branchen erfasst.
Das Buch hat seine besondere Stärke in der Herleitung der Überwachungsökonomie aus dem Geist eines überschießenden Objektivismus. Das von aller inneren Erfahrung bereinigte Menschenbild des Behaviorismus ist bei Zuboff die Matrix der algorithmischen Kontrolle. Facebook und Konsorten sind die technischen Vollstrecker von B.R. Skinners damals noch auf das Labor beschränktem Traum der totalen Konditionierung. Skinner verachtete die Demokratie, die für ihn auf der Illusion von Freiheit und Würde basierte.
Freiheit und Würde sind auch im Weltbild von Tech-Visionären wie Alex Pentland, dem Erfinder von Google Glass, Fremdwörter und werden von den Tech-Firmen praktisch durch Raubbau an den Grundrechten negiert. Die Tech-Ideologie ist deshalb nicht freiheitlich, sondern ebenso wie das chinesische Modell kollektivistisch geprägt. Sie zielt auf die Steuerbarkeit des Individuums über eine kollektive Rechenintelligenz. Google-Gründer Larry Page hat klar formuliert, dass er daraus einen universalen Auftrag zur technologischen Umgestaltung der Gesellschaft ableitet.
Die politischen Ambitionen eines Mark Zuckerberg, der immer mal wieder als Präsidentschaftskandidat ins Spiel gebracht wird, sind deshalb mit keinem festen politischen Programm verbunden, außer dem, die Gesellschaft so zu gestalten, dass sie ideal auf die Gewinnabsichten seines Geschäftsmodells ausgerichtet sind; das erfordert die Produktion von vorhersagbaren Individuen. Denn mit dem Verkauf von Verhaltensvorhersagen machen die Tech-Firmen ihre Gewinne.
Zuboff wendet diese Erkenntnis auf China zurück. Während der chinesische Staat auf die technologische Kontrolle einer Gesellschaft abziele, die nach dem maoistischen Traditionsverlust und einem eruptiven Kapitalisierungsprozess von Misstrauen beherrscht ist, gehe es im Westen um gewinnorientierte Steuerung durch Konsum. Politisch ist das westliche Modell laut Zuboff radikal indifferent, sägt aber an den politischen Institutionen, weshalb unklar ist, mit welchem politischen System es sich in Zukunft verbindet.
Zuboff lässt wenig Zweifel daran, dass eine Demokratie diese Ausprägung des Kapitalismus auf Dauer nicht überleben kann. Die größte Gefahr geht für sie nicht von der Entmachtung politischer Institutionen aus, sondern von der Entmündigung des eigentlichen Souveräns, des Staatsvolks. Man muss hier niemanden vom Sockel stürzen, das machen die User schon selbst. Wie weit deren innere Transformation schon fortgeschritten ist, zeigt sich am ausbleibenden Widerstand. In den achtziger Jahren schlug den behavioristischen Anschauungen noch Abscheu entgegen, ihre technologischen Erben treiben nur noch wenige auf die Barrikaden.
Für Zuboff beweist das den ungeheuren Erfolg der Neuen Ökonomie bei der Ausbeutung innerer Erfahrung. Das Individuum verlasse den Überwachungskreislauf innerlich entleert, von seinem metrischen Abbild erschlagen. User sind für Zuboff Labortiere in einem globalen Feldversuch, dessen Ergebnisse unmittelbar in die Praxis übertragen werden. Wie wörtlich das zu nehmen ist, zeigt sie an Facebooks Emotionserkennung. Um Phasen der Schwäche zu erkennen und darüber den idealen Moment für Kaufanreize zu ermitteln, hat Facebook Tausende australische Schüler heimlich ausspioniert.
Hier geht es nicht nur um Werbeangebote, die man annehmen oder ablehnen könnte, sondern um großflächige Verhaltensmodellierung, die einen bestimmten Lebensstil kopiert. Wenn das Internet der Dinge heraufzieht, wird die Überwachungsökonomie juristisch nicht mehr zu kontrollieren sein. Sie ist es wohl heute schon nicht mehr. Zuboff rechnet vor, dass für einen Thermostat von Google Nest schon heute tausend stillschweigende Verträge zu überprüfen wären.
Die gesellschaftspolitischen Konflikte unserer Zeit sind in dieser Perspektive nur eine Vorderbühne, auf der sich die Akteure gegenseitig diffuse Ängste zuschieben, die angesichts der opaken Überwachungsstrukturen nur zu berechtigt sind. Hier zeigt sich das großes Geschick der Tech-Fürsten, das emanzipatorische Vokabular - Teilhabe, Ermächtigung, Selbstbestimmung - umzudeuten und euphemistisch auf Prozesse anzuwenden, die das Gegenteil bewirken. Der größte Coup der Tech-Firmen war es, die kritische Intelligenz auf ihr eigenes Terrain zu locken, wo sie die Affekte und Ängste schürt, die sie zu kritisieren meint. Die Rückseite des objektivierten Selbst wendet sich als wirrer, nach allen Seiten austeilender Subjektivismus nach außen.
Man kann Zuboff nur darin zustimmen, dass die soziale Einhegung der Plattformökonomie einzig durch konsequente Gesetzgebung zu erreichen ist und nicht durch die Beteiligung der User, was das ausbeuterische Modell nur bestätigen würde. Die Tech-Firmen werden sich jeder Regulierung schon deshalb widersetzen, weil sie nicht anders können. Die KI-Algorithmen sind zur Verbesserung ihrer Treffsicherheit auf immer mehr Daten angewiesen und die Firmen auf immer besser vorhersagbares Verhalten, um im Wettbewerb bestehen zu können.
Wenn es gelänge, die Plattformen und die Branchen, die ihr Modell aufgegriffen haben, durch konsequente Gesetzgebung zu zivilisieren, würde sich ein Teil des Populismusproblems wohl von selbst erledigen. Zuboffs weitsichtiges und mutiges Buch ist ein Ansporn, diese Schlacht zu schlagen. Vielleicht kommt seine Botschaft in der Sprache der IT-Ökonomie besser an: Es geht hier um dich!
THOMAS THIEL
Shoshana Zuboff: "Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus".
Aus dem Englischen von Bernhard Schmid.
Campus Verlag, Frankfurt/New York 2018. 727 S., geb., 29,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Die Präzision, mit der Zuboff die Akteure und Mechanismen freilegt und vor gesellschaftlichen Auswirkungen warnt, macht das Buch zu einem Standardwerk zu einer der grossen Fragen unserer Zeit: Wie soll die Politik mit »Datenkraken« umgehen?« Neue Zürcher Zeitung, 22.04.2020 »Wenn die Bedeutung eines Buches daran gemessen wird, wie effektiv es die Welt beschreibt, in der wir uns befinden, und wie viel Potenzial es hat, diese Welt zu verändern, dann ist es meiner Meinung nach das wichtigste Buch, das in diesem Jahrhundert veröffentlicht wird.« Zadie Smith, The Guardian, 21.09.2019 »Haben Sie auch das Gefühl, dass irgendwas mit der Art, wie Facebook, Google und die anderen Giganten uns als Bürger und User behandeln, falsch ist?
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Harvard-Professorin Shoshana Zuboff hat diesem Gefühl nach jahrelanger Recherche einen Namen gegeben: Überwachungskapitalismus.« Christoph Sackmann, Focus Online, 26.03.2019 »Die erzählerische Ruhe, von der [Zuboffs] materialreiches Buch lebt, machen es indes zu einer noch viel bestürzenderen Untersuchung. Mit dieser Radikalität hat noch niemand den Totalitarismus einer 'Dritten Moderne' beschrieben, die ihre Zeitgenossen einer umfassenden 'Dressur' unterwirft.« Gregor Dotzauer, Der Tagesspiegel, 21.11.2018 »Die Machtfrage lautet: Wie können Menschen den Datendealern der Monopole wirksam entgegentreten?« Elisabeth von Thadden, DIE ZEIT, 22.11.2018 »Zuboffs Buch liefert eine neue Erzählung des Kapitalismus.«, Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und DIE ZEIT, 24.10.2018 »Ein [...] Buch voller Philosophie und Geschichtswissenschaft, für eine ungewöhnliche Inspirationsreise mit Denkern wie Jean-Paul Sartre, Hannah Arendt oder Theodor W. Adorno, für eine anthropologische Abrechnung mit den Auswüchsen im System rund um Google, den Pionier dieser neuen Welt. [...] Shoshana Zuboff ist vielleicht die gefährlichste, weil intelligenteste Gegnerin der Allmacht von der amerikanischen Westküste.« Hans-Jürgen Jakobs, Handelsblatt, 26.10.2018 »Die Harvard-Ökonomin schreibt so gut, dass man endlich versteht, worüber alle schon so lange reden: Wie genau unser Verhalten manipuliert wird - und was man dagegen machen könnte.« Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25.11.2018 »Ich halte es für eines der wichtigsten Bücher des Jahres.« Ingrid Brodnig, profil.at, 19.12.2018 »Wir leben im Überwachungskapitalismus. Hier wird dieser Begriff in so vielen Facetten ausgeleuchtet wie in keinem anderen mir bekannten Werk zum Thema.« Armin Thurnher, Falter, 10.10.2018 »Zuboff zeigt, wie seit Jahren das Wesen des Menschen durch algorithmische Steuerung modifiziert und geformt wurde. Es geschah nach dem Vorbild dieser Algorithmen selbst: nach Zurechenbarkeit. Mithilfe der Maschinen automatisieren die Überwachungskapitalisten den Menschen und erschaffen ihn nach dem Abbild der Maschinen.« Kai Schlieter, Berliner Zeitung, 03.11.2018 »Zuboffs Buch ist [...] analytisch, wortgewaltig und - für den Text einer Wissenschafterin - überraschend kämpferisch. Als emeritierte Professorin will sie nicht nur analysieren, sondern der Nachwelt auch Werkzeuge in die Hand geben, die Zukunft aktiv mitzugestalten.« Sarah Genner, NZZ am Sonntag, 09.12.2018 »Zuboffs weitsichtiges und mutiges Buch ist ein Ansporn, diese Schlacht zu schlagen. Vielleicht kommt seine Botschaft in der Sprache der IT-Ökonomie besser an: Es geht hier um dich!« Thomas Thiel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.10.2018 »Der schiere Umfang an Wissen, den Shoshana Zuboff brillant zu einer schlüssigen Erzählung zusammenführt, beeindruckt - ein ganz außergewöhnliches Buch.« Vera Linß, Deutschlandfunk Kultur, 08.10.2018 »Zuboff [...] ist eine wortgewaltige Kritikerin der Plattformökonomie. [...] Schonungslos legt sie die manipulativen und teils menschenverachtenden Geschäftspraktiken der Tech-Konzerne offen. Kenntnisreich und für den Leser allgemein verständlich beschreibt Zuboff die Entstehung eines neuen Markts, der die GAFA-Konzerne (Google, Apple, Facebook, Amazon) zu den wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht hat. Man kann das Werk schon jetzt neben Pikettys 'Das Kapital im 21. Jahrhundert' (2014) oder Laniers 'Wem gehört die Zukunft?' (2014) einordnen.« Adrian Lobe, spektrum.de, 09.11.2018 »Wer Shoshana Zuboffs gerade erschienenes, als Meisterwerk zu bezeichnendes Buch gelesen hat, wird [...] konstatieren müssen, dass der Satz der Kanzlerin nicht falsch, sondern auf bemerkenswerte Weise verdreht war. Denn eigentlich müsste es heißen: Wir alle sind für das Internet Neuland. Nicht wir kolonialisieren die digitale Welt, sie kolonialisiert uns - in Form des Überwachungskapitalismus, der uns kartografiert wie einen fremden Kontinent.«, Der Freitag, 22.11.2018 »Es ist ein großer Wurf, ein Lebenswerk, in dem die Gedanken, Gespräche, Recherchen und Untersuchungen dieser großen Denkerin kumulieren.« Andrea Seibel, DIE WELT, 04.10.2018 »Willkommen im Zeitalter des Überwachungskapitalismus! Noch ist nicht ausgemacht, wie die digitale Revolution unser Leben verändern wird, wir stehen ja noch ganz am Anfang. Der Zustand der Debatte darüber gleicht deswegen oft jener 'informierten Verwunderung', die Manuel Castells diagnostiziert. Shoshana Zuboff aber hat dazu nun ein scharfsinniges Buch veröffentlicht: einen Versuch, unsere Zeit auf den Begriff zu bringen.« John Naughton, Der Freitag, 27.03.2019 »Mit Shoshana Zuboff schlägt eine der wichtigsten Wirtschafts-Denkerinnen Alarm: Der 'Überwachungskapitalismus' dominiert unser Leben und zerstört unsere Gesellschaften.« Wolfgang Schütz, Augsburger Allgemeine Zeitung, 02.04.2019 »Es gibt Bücher, die treffen den Nerv der Zeit. Es gibt Bücher, die werden später als Schlüssel zum Verständnis ihrer Epoche angesehen. Es gibt Bücher, die können den Ton einer globalen Debatte verändern. Es gibt Bücher, die machen Widerständigen gegen untragbare Entwicklungen Hoffnung. Shoshana Zuboff hat ein Buch geschrieben, das all das und noch mehr in sich vereint.« Armin Thurnher, Falter, 12.11.2019 »Zuboff hat mit ihrer Erzählung vom 'Überwachungskapitalismus' eine scharfzüngige, mitunter überspitzt-alarmistische Gegenwartsdiagnose vorgelegt, die in ihrer Problembeschreibung einen wichtigen Beitrag zum Diskurs um Big Data leistet.« Robert Radu, Jahrbuch 'Extremismus & Demokratie', 32. Jahrgang 2020 »Zuboff hat die intellektuelle Grundlage geschaffen, auf der heute die Bändigung der Internetkonzerne diskutiert wird.« Hans.Jürgen Jakobs, Handelsblatt, 28.06.2021
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Gebundenes Buch
Das vorliegende Buch von Shoshana Zuboff habe ich sehr gern gelesen und empfehle es auch wärmstens weiter. Tiefgreifend, überzeugend und mutig zeichnet sie das Bild des Überwachungskapitalismus, seine Entstehung, die Gegenwart und die Zukunft, dass man sich dieser Sicht der Dinge kaum …
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Das vorliegende Buch von Shoshana Zuboff habe ich sehr gern gelesen und empfehle es auch wärmstens weiter. Tiefgreifend, überzeugend und mutig zeichnet sie das Bild des Überwachungskapitalismus, seine Entstehung, die Gegenwart und die Zukunft, dass man sich dieser Sicht der Dinge kaum entziehen kann. Auf alle Fälle sehr lesenswert!
Klappentext beschreibt das Buch sehr treffend.
Frau Zuboff zeigt am Beispiel von Google und Facebook, womit diese Unternehmen ihr Geld verdienen, zu welchem Zweck das getan wird, welche Ziele damit erreicht werden wollen und wer davon profitiert.
Bei ihrer Argumentation zieht sie die Arbeiten von Psychologen, Philosophen, Soziologen, Politologen usw. heran, um den Lesern begreiflich zu machen, dass die heutigen Entwicklungen, bei denen unzählige Nutzer Unmengen an ihren Verhaltensdaten an die Überwachungskapitalisten täglich verschenken, die breite Masse der Menschen in ein totalitäres Zeitalter bar jeder Freiheit und der Chance zum selbständigen Denken und Fühlen hineinzwingen. Und mit der Zeit, in nicht allzu ferner Zukunft, wird man dorthin auch gelangen, zum Teil kann man die Anzeichen davon schon heute beobachten, wenn man nichts dagegen als Gemeinschaft unternimmt.
Frau Zuboff schreibt sehr anschaulich und sehr zugänglich. Jeder, der sie verstehen möchte, wird es problemlos auch tun können. Sie geht sehr strukturiert vor. Die Ausführungen der drei Teile bauen aufeinander auf. Am Ende eines jeden größeren Abschnitts gibt es Zusammenfassungen. Am Ende der Kapitel stellt sie oft sehr gute Fragen, um sie im nächsten Kapitel anhand von konkreten Beispielen, Daten und Fakten zu beantworten. Einiges wiederholt sich, von verschiedenen Aspekten aus betrachtet, das ist gut so, denn so prägt sich der Stoff besser ein, sodass jeder das Buch lesen und die Inhalte begreifen kann. Vor allem dies tun sollte, denn Frau Zuboff erzählt eindringlich, was gelaufen war, was momentan läuft und was der Menschheit blüht, wenn sie so weitermacht und die Gestaltung der Zukunft leichtgläubig den Raubrittern des Überwachungskapitalismus überlässt.
Sie schließt recht optimistisch. „Es ist jetzt an uns, unser Wissen einzusetzen, unsere Orientierung wiederzufinden, andere dazu aufzurütteln, dasselbe zu tun, und für eine neuen Anfang zu sorgen. … Dieses Buch ist als Beitrag zu dieser kollektiven Anstrengung gedacht.“
Sobald man sich reingelesen hat, kann man davon nicht so schnell ablassen, wobei Pausen zu machen auch eine gute Idee ist, um nachzudenken, um den Stoff mit Freunden und Kollegen auszudiskutieren usw. Das Ganze klingt nach. Noch lange, nach dem die letzte Seite umgeblättert wurde.
Das Buch ist hochwertig gemacht: Festeinband in Orange, Umschlagblatt aus glattem, festem Papier, Lesebändchen in Schwarz. Perfekt als Geschenk.
Anmerkungen erstrecken sich über hundert Seiten. Darin findet man weitere Erläuterungen, jede Menge online Quellen, meist auf Englisch, als weiterführende Literatur.
Fazit: Ein großartiges, opulentes Werk. Eine brillante Analyse dessen, was gelaufen ist, eine Warnung und Aufruf zum Widerstand. Unbedingte Lesepflicht!
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Gebundenes Buch
„Im Kampf für eine menschliche Zukunft“ (Zitat von der Buchrückseite)
Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Die Menschheit steht am Scheideweg, sagt die Havard-Ökonomin Shoshana Zuboff. Bekommt die Politik die wachsende Macht von Google, Facebook und Co. in den …
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„Im Kampf für eine menschliche Zukunft“ (Zitat von der Buchrückseite)
Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Die Menschheit steht am Scheideweg, sagt die Havard-Ökonomin Shoshana Zuboff. Bekommt die Politik die wachsende Macht von Google, Facebook und Co. in den Griff? Oder überlassen wir uns der verborgenen Logik des Überwachungskapitalismus? Wie reagieren wir auf die neuen Methoden der Verhaltensauswertung und -manipulation, die unsere Autonomie bedrohen?
Shoshana Zuboff beschreibt die ökonomische, soziale und individuelle Bedeutung der beispiellosen Veränderung, die wir erleben. Sie zeichnet ein Bild der neuen Märkte, auf denen Menschen nur noch Quelle eines kostenlosen Rohstoffs sind – Lieferanten von Verhaltensdaten. Noch haben wir es in der Hand, wie das nächste Kapitel des Kapitalismus aussehen wird. Meistern wir das Digitale oder sind wir seine Sklaven? Es ist unsere Entscheidung!
Anmerkung: Sehr dickes Buch mit kleiner Schrift.
Meine Meinung:
Inhaltlich fand ich dieses Sachbuch echt gut.
Die Autorin schreibt sehr scharfsinnig mit immensen Wissen im Allgemeinen und Speziellen. Auch pflegt sie viele weitergehende Informationen und Hintergründe in ihren Text ein. Dies fand ich sehr spannend und interessant zu lesen.
Allerdings muss ich auch gestehen, dass genau darin auch der Kritikpunkt liegt, denn es ist doch eine sehr scharfe Gradwanderung zwischen vielen Informationen und ein Überladen des Lesers. Und so fühlten sie diese Abschweifungen zuweilen auch etwas zäh an.
Textbeispiel, S. 50:
„... dass neue Marktformen dann am produktivsten sind, wenn sie sich in Ausrichtung an tatsächlichen Bedürfnissen und Mentalitäten entwickeln. Der große Soziologe Emile Durkheim erkannte das zu Beginn des 20. Jahrhunderts ... Angesichts der dramatischen, durch die Industriealisierung bedingten Umwälzungen seiner Zeit – Fabriken, Spezialisierung, Arbeitsteilung -, kam Durkheim zu der Erkenntnis, dass Volkswirtschaftler die Entwicklungen zwar zu beschreiben vermochten, aber die Gründe dahinter nicht sahen. Was seiner Ansicht nach daran lag, dass die 'Ursachen' für diese umfassenden Veränderungen in den sich verändernden Bedürfnissen der Menschen zu finden und Ökonomen (woran sich bis heute nichts geändert hat) diesen sozialen Fakten gegenüber blind seien.“
Fazit: Lesenswert.
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