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Als der Tigris in die Nordsee flossDie Rechtsberaterin Dilan ist Tochter kurdischer Aleviten, die Verfolgung und Gewalt ausgesetzt waren. Doch darüber schweigen sie. Erst als ihre Mutter stirbt und sie selbst ein Kind erwartet, arbeitet Dilan gegen das unerträgliche Schweigen an: Sie reist nach Diyarbakir im Osten der Türkei. Die alte Stadt am Tigris ist die heimliche Metropole der Kurden. Hier haben ihre Eltern einst gelebt, geliebt und gekämpft.Ein poetischer und brennend aktueller Roman über politischen Mut, qualvolles Vergessen und die gefährliche Reise einer jungen Frau.»Beliban zu...
Als der Tigris in die Nordsee flossDie Rechtsberaterin Dilan ist Tochter kurdischer Aleviten, die Verfolgung und Gewalt ausgesetzt waren. Doch darüber schweigen sie. Erst als ihre Mutter stirbt und sie selbst ein Kind erwartet, arbeitet Dilan gegen das unerträgliche Schweigen an: Sie reist nach Diyarbakir im Osten der Türkei. Die alte Stadt am Tigris ist die heimliche Metropole der Kurden. Hier haben ihre Eltern einst gelebt, geliebt und gekämpft.Ein poetischer und brennend aktueller Roman über politischen Mut, qualvolles Vergessen und die gefährliche Reise einer jungen Frau.»Beliban zu Stolberg erzählt eindrücklich von der Suche nach einer verschütteten Vergangenheit und dem Schmerz der Gegenwart. Ein Roman, der einen immer tiefer und tiefer hineinzieht in den Strom.« Ronya Othmann
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Beliban zu Stolberg wurde 1993 in Hamburg geboren und wuchs in Husum auf. Sie hat eine deutsche Mutter und einen kurdischen Vater. Sie studierte Drehbuch an der deutschen Film- und Fernsehakademie, Arbeit als Drehbuchautorin. 2018 wurde sie mit dem »Grenzgänger«-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung gefördert, nahm 2019 an der Autorenwerkstatt Prosa des LCB teil und erhielt sowohl 2019 und 2022 ein Aufenthaltsstipendium in der Villa Sarkia/Finnland. Seit 2023 nimmt sie an der »Netflix Writing Academy« teil. »Zweistromland« ist ihr Debütroman. Beliban zu Stolberg lebt in Berlin.
Produktbeschreibung
- Verlag: Kanon Verlag
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 2. August 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783985680863
- Artikelnr.: 67994355
»Beliban zu Stolberg erzählt mit Lust, Genauigkeit und Poesie eine Geschichte über die Verletzlichkeit dessen, was wir glauben zu sein.« Daniel Schulz
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Gern begleitet Rezensent Ingo Arend die Hauptfigur von Beliban zu Stolbergs Debütroman auf ihrer Reise in den Osten der Türkei. Es geht um Dilan, die eine gesicherte bürgerliche Existenz samt Job und Ehemann aufgibt, um den Herkunftsort ihrer türkisch-alevitischen Eltern zu erkunden. Stolberg, deren Vater selbst Kurde ist, zählt laut Arend zur zweiten Generation der Exilliteratur und legt hier einen komplexen Erstling vor, der politische Themen und Coming of Age in einer anspruchsvollen literarischen Form verbindet. So thematisiert der Roman, führt der Rezensent aus, sowohl Dilans Schwierigkeiten mit der deutschen Mehrheitsgesellschaft als auch - teilweise mithilfe dokumentarischer Techniken - den Krieg der Türkei gegen die kurdische Minderheit im eigenen Land. Besonders beeindruckt zeigt sich Arend von den Spiegelungsverhältnissen, die Stolbergs Narration etabliert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Eine Identitätssuche zwischen Deutschland und Diyarbakir, zwischen Trauma und Neuanfang…
Wie leben beschwiegene Traumata in Familien fort, nehmen die Zwischenräume menschlicher Beziehungen ein und prägen so auch nachfolgende Generationen? Wie sehr beeinflusst was die Eltern …
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Eine Identitätssuche zwischen Deutschland und Diyarbakir, zwischen Trauma und Neuanfang…
Wie leben beschwiegene Traumata in Familien fort, nehmen die Zwischenräume menschlicher Beziehungen ein und prägen so auch nachfolgende Generationen? Wie sehr beeinflusst was die Eltern waren und sind, die Identität ihrer Kinder? Wie findet man zu sich selbst durch Traumata und Schweigen der Kindheit?
In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Gesichte um Dilan, Kind kurdischer Eltern, geboren und aufgewachsen in Norddeutschland. Kurdisch, die Muttersprache ihrer Eltern, umgibt seit jeher ein Geheimnis, ihr selbst hat man es nie beigebracht. Doch Sprache ist Weltzugang. Welche Geschichte und Vergangenheit wird mit der Sprache und durch sie verborgen? Und was hat das alles mit Dilan zu tun?
Dilans Geschichte wird in drei Teilen, als Erwachsene und werdende Mutter in der Türkei, als Kind und Jugendliche in Norddeutschland und wieder als Erwachsene auf Spurensuche in Diyarbakir, erzählt. Die Handlung setzt sich dabei bruchstückhaft zusammen, erschließt sich im Hintergrund allmählich und steht damit auch sinnbildlich für Dilans Geschichte und Identität selbst.
Besonders begeistert hat mich wie die Autorin Worte für die Zwischentöne menschlicher Beziehungen und des Sich-Verhaltens und in Beziehung- Setzens zur Umwelt findet. Das Bedürfnis nach Ruhe und Mit-Sich-Selbst sein, sich über eine Konversation zu freuen, weil man den Moment des Alleinseins danach so genießt.
Das politische Thema im Hintergrund ist das Schicksal Kurdistans und seines Volkes, der die Erzählung ein Gesicht gibt und so auch einlädt mehr darüber zu erfahren.
Zweistromland ist eine leise Erzählung mit präzisen Beschreibungen der Zwischenmenschlichkeit und Identitätsfindung auf dem Weg in die Vergangenheit um sich selbst besser zu verstehen und für einen Neuanfang zu finden.
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Gebundenes Buch
Ein starker Beginn, ich bin gleich bei der Protagonistin und kann mich in sie hineinversetzen – Dilan, eine junge Juristin, in Deutschland aufgewachsen und Tochter kurdischer Eltern, fühlt sich zwischen den Welten, kurdisch, türkisch und deutsch und sie begibt sich auf die Suche nach …
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Ein starker Beginn, ich bin gleich bei der Protagonistin und kann mich in sie hineinversetzen – Dilan, eine junge Juristin, in Deutschland aufgewachsen und Tochter kurdischer Eltern, fühlt sich zwischen den Welten, kurdisch, türkisch und deutsch und sie begibt sich auf die Suche nach der Geschichte ihrer Eltern. In ihrer Familie herrscht Schweigen und Zurückhaltung, sobald es um die Vergangenheit, die Zeit in der Türkei geht und neugierige Fragen werden mit Schweigen und Zurückweisung bestraft. Deshalb begibt sich die junge, schwangere Frau in der Türkei auf die Reise nach der Familienvergangenheit. Sie will herausbekommen, was die Eltern in ihrer Jugend und Vergangenheit erfahren haben, warum dieses Schweigen entstanden ist, sie ist auf der Suche nach dem verlorenen Bruder, dem Familiengeheimnis und auch der eigenen Identität.
In den verschiedenen Zeitebenen erkennt der Leser stückweise die einzelnen Steinchen des Mosaiks, ein Vexierbild, das es zu entschlüsseln gilt. Politik, die Militärdiktatur der Türkei in den 80-er Jahren, die Unterdrückung der Kurden, Gewalt und Machtmissbrauch – Themen, die sich durch den Roman ziehen.
Die Sprache ist poetisch und konkret zugleich, wir sind bei der jungen Frau, die auf der Suche nach ihrer Identität ist und bei dem Teenager, der sich ausprobieren möchte, Kräfte misst und dem Geheimnis um den mysteriösen Bruder auf die Spur kommen möchte. Wunderschöne Metaphern begleiten uns durch das „Zweistromland“ und originelle Wortschöpfungen geben dem Roman Poesie und Leichtigkeit. Wir begeben uns mit Dilan auf die Suche nach ihrer Herkunft, nach Identität und Zugehörigkeit, nach Heimat und Familie – Fragen, die jeden beschäftigen und zeitlos und aktuell immer ihre Berechtigung haben und von Beliban zu Stolberg zu einem gelungenen Debut verarbeitet werden.
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Gebundenes Buch
»Das Kurdisch ist so natürlich wie der Lauf des Tigris. Die Sprache wurde lange, Hunderte Jahre an diesem Ort gesprochen, sie verweigert den Zusammenhang mit dem Staatsgrenzen. Sie hat keine Ehrfurcht vor der Nation. Stetig fließt sie fort.« |85
Für Dilan ist es die …
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»Das Kurdisch ist so natürlich wie der Lauf des Tigris. Die Sprache wurde lange, Hunderte Jahre an diesem Ort gesprochen, sie verweigert den Zusammenhang mit dem Staatsgrenzen. Sie hat keine Ehrfurcht vor der Nation. Stetig fließt sie fort.« |85
Für Dilan ist es die heimliche Sprache ihrer Eltern, verschlossen in einem Sekretär, verschwiegen, schwer und stark bemüht um Vergessen. Türkisch und Deutsch sind die Sprachen ihrer Kindheit am norddeutschen Deich mit ihren Freundinnen Rike und Jelena, die nur in Grenzen die Geheimnisse und das Gewicht des Schweigens in ihrer Familie verstehen. Dilan treibt es zum alten Beruf ihres Vaters, sie wird Juristin, sie gerät an einen schweigsamen Mann, den Schweden Johan, der ihrem Weg nach İstanbul folgt. Doch als ihre Mutter stirbt und sie selbst ein Kind in sich trägt, drängt alles in ihr zum Tigris. Hochschwanger und ohne Gepäck zieht es sie nach Diyarbakır, in die heimliche Hauptstadt Kurdistans, das sie aus den türkischen Nachrichten als Hort des Terrors von Landesverrätern kennt und wo Kämpfe zwischen türkischem Militär und der kurdischen Bevölkerung an der Tagesordnung sind. Entsprechend misstrauisch wird die hochschwangere deutschtürkische Frau mit kurdischem Vornamen von allen Seiten beäugt. Doch sie findet Wege und Verbindung.
Sprachlich stockt Zweistromland und transportiert ein Schweigen, das in seiner Intensität hemmend wirkt und spiegelt damit die Entwicklung der Figur Dilan. Auch wenn ihre Reise kühn und mutig erscheint, verschwindet sie fast hinter den lauten und intensiven Kulissen von İstanbul und Diyabakır. Zweistromland ist ebenso verschlossen wie einladend, sich mit kurdischer Geschichte und Gegenwart in dem Vielvölkerstaat Turkei zu beschäftigen.
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Gebundenes Buch
Das Cover finde ich sehr schön gestaltet. Der Titel ist gut gewählt und hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Das Bild der jungen Frau, die sich abwendet finde ich passend für die Geschichte. Die Haptik des Hardcover Buches finde ich sehr ansprechend.
In diesem …
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Das Cover finde ich sehr schön gestaltet. Der Titel ist gut gewählt und hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Das Bild der jungen Frau, die sich abwendet finde ich passend für die Geschichte. Die Haptik des Hardcover Buches finde ich sehr ansprechend.
In diesem eindrucksvollen Roman geht es um die Rechtsberaterin Dilan. Sie ist die Tochter kurdischer Aleviten, die von Verfolgung und Gewalt betroffen waren. Doch ihre Eltern schweigen und Dilan lebt mit der Unwissenheit. Ihre Mutter stirbt und sie selbst erwartet ein Kind. Dilan möchte endlich mehr über ihre Vergangenheit und die Vergangenheit ihre Eltern erfahren und so reißt sie nach Diyarbakir, im Osten der Türkei. Dort leben viele Kurden und auch ihre Eltern haben dort gelebt, geliebt und gekämpft. Dilan fährt immer mehr über ihre Eltern und über sich selbst. Dieser Roman spricht sehr viele Themen an, unter anderem politischen Mut, qualvolles Vergessen und eine gefährliche Reise einer jungen Frau.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich fand ihn sehr poetisch und emotional. Dilan wird sehr charakterstark und interessant beschrieben. Die verschiedenen Zeitebenen haben mir gut gefallen. Der Roman war bis zur letzten Seite spannend und ich empfehle ihn auf jeden Fall weiter, der Interesse an politischen Themen hat.
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"Meine Eltern haben in einer Stadt gelebt, deren Namen sie sich nie sicher sein konnten, Ich frage mich, wie dieses Leben ausgesehen haben musste, und wie es sein musste, wenn auf nichts Verlass war, nicht einmal auf den Namen."
Dilan ist erfolgreiche Juristin, arbeitet in einer Kanzlei …
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"Meine Eltern haben in einer Stadt gelebt, deren Namen sie sich nie sicher sein konnten, Ich frage mich, wie dieses Leben ausgesehen haben musste, und wie es sein musste, wenn auf nichts Verlass war, nicht einmal auf den Namen."
Dilan ist erfolgreiche Juristin, arbeitet in einer Kanzlei in Istanbul, die auf deutsch-türkisches Wirtschaftsrecht spezialisiert ist. Ihre Kindheit und die Studienzeit hat sie in Deutschland verbracht, sodass sie die perfekte Besetzung für ihren Job ist. Außerdem erwartet sich ein Kind von ihrem schwedischen Ehemann Johan. Doch Tod und Leben liegen manchmal nah beieinander: Als Dilans Mutter stirbt, reist die junge Frau nach Deutschland und begegnet dort nicht nur einer unbekannten Frau, die mehr über sie zu wissen scheint. Die vielen Fragen, die sich nach Jahren wieder in ihr Bewusstsein drängen, kann sie nun ebenfalls nicht mehr verdrängen. Und so macht sie sich eines Tages kurzerhand aus der Kanzlei auf in Richtung Osttürkei, nach Diyarbakır/Amed. Für das Kind und für ihre Mutter.
Beliban zu Stolberg erzählt in "Zweistromland" viel mehr als die Zuwanderergeschichte, als die der Roman auch vermarktet wird. Denn eigentlich geht es um die Zerrissenheit zwischen drei Ländern: Deutschland, Kurdistan und der Türkei. Denn Protagonistin Dilans Eltern stammen aus Kurdistan. Doch das Erlebte in der Türkei ist so schmerzhaft, dass man in der Familie nicht darüber spricht. Der Elefant im Raum ist aber auch für die jugendliche Dilan erkennbar - der Romanteil, der in dieser Vergangenheit spielt, ist meiner Meinung nach am besten gelungen. Dilan erkennt, dass es da etwas gibt, über das mit ihr nicht geredet wird. Doch sie verfügt weder über die richtigen Fragen noch über die familiäre Stellung, um das Thema anzusprechen. Erst viele Jahre später - die Handlung spielt übrigens nicht zufällig im Jahr 2016 - als Erwachsene kann sie selbst Nachforschungen anstellen.
Beliban zu Stolberg gelingt es so gleichsam einfühlsam und eindringlich eine sehr persönliche Geschichte des Kurdenkonflikts zu erzählen. Vieles bleibt zwar auch am Ende des Romans im Vagen, die meisten Schlüsse sind dem Leser, der Leserin überlassen. Das tut dem Roman gut. Denn gerade das, was ungesagt zwischen den Zeilen steht, ist es, was manchmal wirkmächtiger ist, als die Beschreibung des Grauens.
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