Cornelius Pollmer
Gebundenes Buch
Heut ist irgendwie ein komischer Tag
Meine Wanderungen durch die Mark Brandenburg
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Fontane reloaded
Ein Abenteuer kann überall beginnen und sei es an einer Bushaltestelle in Brandenburg. Cornelius Pollmer ist für einen Sommer auf Weltreise im deutschen Osten. In Schlössern und Reihenhäusern, bei Truckern und Hackern, mit Busreiserentnern und der Spreewälder Dorfjugend. Im Sinne Fontanes zieht er los, mit »dem guten Willen, das Gute gut zu finden«. Dabei hat er einen Rucksack, etwas Bargeld und keinen Plan - außer dem, nicht schon am Abend wieder daheim zu sein.
Ein Abenteuer kann überall beginnen und sei es an einer Bushaltestelle in Brandenburg. Cornelius Pollmer ist für einen Sommer auf Weltreise im deutschen Osten. In Schlössern und Reihenhäusern, bei Truckern und Hackern, mit Busreiserentnern und der Spreewälder Dorfjugend. Im Sinne Fontanes zieht er los, mit »dem guten Willen, das Gute gut zu finden«. Dabei hat er einen Rucksack, etwas Bargeld und keinen Plan - außer dem, nicht schon am Abend wieder daheim zu sein.
Cornelius Pollmer, geboren 1984 in Dresden, studierte Volkswirtschaft und besuchte die Deutsche Journalistenschule. Seit 2013 schreibt er als Korrespondent für die Süddeutsche Zeitung über Ostdeutschland.
Produktdetails
- Verlag: Penguin Verlag München
- Seitenzahl: 235
- Erscheinungstermin: 10. Juni 2019
- Deutsch
- Abmessung: 221mm x 144mm x 27mm
- Gewicht: 426g
- ISBN-13: 9783328600602
- ISBN-10: 3328600604
- Artikelnr.: 54466246
Herstellerkennzeichnung
Penguin Verlag
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Hinter dem Glück lauert die Gefahr
Man kann darüber streiten, ob es Mut ist oder schon Übermut, wenn ein junger Autor den berühmten Titel "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" - in einer geographisch sehr großzügigen Auslegung - durch den Zusatz "Meine" in Beschlag nimmt und sein Produkt als "Fontane reloaded" bezeichnet. Um es vorweg zu sagen: Mit dem Werk Theodor Fontanes, dessen Bücher als Vorläufer des modernen deutschen Romans gelten und der auf unnachahmliche Art seine Landschaftsbeschreibungen mit einer Seelenkunde zu verschmelzen verstand, hat Cornelius Pollmers Buch wenig gemein. Nicht etwa, dass er sich als Journalist, der vornehmlich über Politik und Sport im Osten Deutschlands schreibt, nicht auskennt, und
Man kann darüber streiten, ob es Mut ist oder schon Übermut, wenn ein junger Autor den berühmten Titel "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" - in einer geographisch sehr großzügigen Auslegung - durch den Zusatz "Meine" in Beschlag nimmt und sein Produkt als "Fontane reloaded" bezeichnet. Um es vorweg zu sagen: Mit dem Werk Theodor Fontanes, dessen Bücher als Vorläufer des modernen deutschen Romans gelten und der auf unnachahmliche Art seine Landschaftsbeschreibungen mit einer Seelenkunde zu verschmelzen verstand, hat Cornelius Pollmers Buch wenig gemein. Nicht etwa, dass er sich als Journalist, der vornehmlich über Politik und Sport im Osten Deutschlands schreibt, nicht auskennt, und
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gewiss hat er dort schon genug gesehen und gehört, um über die Gründe manchen Verhaltens und über die Abgründe einiger Denkweisen in Ostdeutschland Bescheid zu wissen. Das heißt, von den Tatsachen her bewegt sich Pollmer auf sicherem Terrain, aber seine Geschichten sind doch zu sehr Plaudereien, bei denen sich durchaus interessante Bekanntschaften und Begegnungen mit etwas zu viel persönlicher Befindlichkeit vermischen, um das Porträt einer Weltgegend zu schaffen, die zumindest aus westlicher Sicht durchaus noch erklärungsbedürftig ist. Hier zeigt sich, dass es nicht ganz so einfach ist, seinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf zu lassen, und dass es auch notwendig ist, seine Sprache zu disziplinieren. Dann gäbe es keine Sätze wie "Welchen Wert hat ein geruhsam gelegenes Haus im Sattgrünen, wenn die Gefahr seines Verlusts häufiger das Gefühl bestimmt als das Glück seiner Gegenwart?" oder ein paar Seiten weiter "Aber oft erkennt man die Schönheit des Waldes trotz lauter Bäumen doch schon im Wald selbst". Da war Fontane klug genug, die Kritik am eigenen Werk gleich mitzuliefern. "Ich bin keine große und keine reiche Dichternatur", beschrieb er sich selbst bescheiden. "Es drippelt nur so."
tg
"Heut ist irgendwie ein komischer Tag - Meine Wanderungen durch die Mark Brandenburg" von Cornelius Pollmer. Penguin Verlag, München 2019. 234 Seiten. Gebunden, 20 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
tg
"Heut ist irgendwie ein komischer Tag - Meine Wanderungen durch die Mark Brandenburg" von Cornelius Pollmer. Penguin Verlag, München 2019. 234 Seiten. Gebunden, 20 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Es gehört zu den Büchern, in die man sich schon beim Anlesen zu verlieben beginnt. Pollmer ist ein zarter, ein pfiffiger Erzähler und Fabulierer, ein genauer Beobachter, einer, der die präzise Sprache, den eleganten Kalauer und die aufrüttelnde Melancholie beherrscht.« sueddeutsche.de, Heribert Prantl
Dieses Buch passt in unsere Zeit den eigenen Carbon footprint zu verringern und sich mal in nächster Nähe umzusehen und das „schneller, höher, weiter“ sein zu lassen.
Nur finde ich den Untertitel suboptimal, denn ums Wandern geht es nicht. Statt der „Wanderung durch …
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Dieses Buch passt in unsere Zeit den eigenen Carbon footprint zu verringern und sich mal in nächster Nähe umzusehen und das „schneller, höher, weiter“ sein zu lassen.
Nur finde ich den Untertitel suboptimal, denn ums Wandern geht es nicht. Statt der „Wanderung durch die Mark Brandenburg“ hätte es eher wie auf der Rückseite heißen sollen, denn es trifft die Sache um einiges besser: Fontane Reloaded! Fontane ist der seidene rote Faden, der immer mal wieder aufgenommen und weitergesponnen wird.
Bald hat das Mäkeln ein Ende, nur noch eines, da es auch sehr schade ist, dass es keine Karte Brandenburgs gibt wo all die Geschichten ihrer örtlichen Verhaftung bekommen. Sei es im inneren Buchumschlag noch zu Beginn der einzelnen Geschichten.
Cornelius Pollmer schreibt diese Texte mit einer beeindruckenden sprachlichen Vielfalt. Mich hat er überzeugt! Alleine sprachlich macht dieses Buch schon Spaß ohne überheblich daherzukommen. Fast schon ein Sprachschöpfer der „Bonmot-Bömbchen“ (S. 33).
Fazit: Glück ist überall zu finden - lasst uns mit offenen Augen in der Nähe flanieren statt nur von der Ferne zu träumen.
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Der SZ-Korrespondent Cornelius Pollmer hat eine Wanderung durch die Mark Brandenburg unternommen. Auf den Spuren von Theodor Fontane? Um es vorweg zu sagen: Fontane begegnet man auf den knapp 250 Seiten sehr selten. Pollmer ging es vielmehr um (wie er es selbst ausdrückt) „eine …
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Der SZ-Korrespondent Cornelius Pollmer hat eine Wanderung durch die Mark Brandenburg unternommen. Auf den Spuren von Theodor Fontane? Um es vorweg zu sagen: Fontane begegnet man auf den knapp 250 Seiten sehr selten. Pollmer ging es vielmehr um (wie er es selbst ausdrückt) „eine atmosphärische Vermessung der Gegenwart“. Sein Anspruch ist es, keinen Anspruch zu haben.
Die Reise beginnt in Neuruppin, der Geburtsstadt Theodor Fontanes, von wo Pollmer zunächst eine neunstündige Pilgerreise mit einem Bus zu den Wirkungsstätten des Schriftstellers unternimmt. Am nächsten Tag macht er die Bekanntschaft eines Mannes namens Schniepa, der einen Trucker-Imbiss betreibt und der ihn zu einem Fallschirmsprung überredet. Ein ganz anderer Typ ist Freiherr von dem Knesebeck, ein Glücksritter aus dem Westen, der einen halben Ort aufgekauft hat. Mit Micha, einem Schriftsteller, unternimmt Pollmer eine Wanderung. Auch hier kaum ein Wort über Fontane; vielmehr sind AfD und der Personennahverkehr die Gesprächsthemen. Schließlich trifft sich der Autor noch mit der Spreewälder Dorfjugend.
Am Ende dann doch der Besuch einer Fontane-Ausstellung und des Fontane-Archivs. Eine Sommerreise voller irgendwie komischer Tage in Brandenburg, bei der es mehr um die Befindlichkeiten der Ostdeutschen geht.
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