Ralph Knispel
Broschiertes Buch
Rechtsstaat am Ende
Ein Oberstaatsanwalt schlägt Alarm Die harte Wahrheit über den desaströsen Zustand der deutschen Justiz
Mitarbeit: Gronemeier, Heike
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»Oberstaatsanwalt Ralph Knispel findet für die Zustände in der Justiz drastische Worte.«
Tagesspiegel
"Ein aufregendes Buch über die Justiz" Focus, Helmut Markwort
"Ein Weckruf an die Politik" Cicero Online, Antje Hildebrandt
"Ein Berliner Ermittler redet Klartext" dpa, Jutta Schütz
Jeden Tag erlebt Oberstaatsanwalt Ralph Knispel den Bankrott von Recht und Gesetz aufs Neue. Hier legt er offen, wie es um die deutsche Justiz wirklich steht. Und entwickelt konkrete Ideen, mit denen sich die verlorene Macht zurückgewinnen lässt.
Tagesspiegel
"Ein aufregendes Buch über die Justiz" Focus, Helmut Markwort
"Ein Weckruf an die Politik" Cicero Online, Antje Hildebrandt
"Ein Berliner Ermittler redet Klartext" dpa, Jutta Schütz
Jeden Tag erlebt Oberstaatsanwalt Ralph Knispel den Bankrott von Recht und Gesetz aufs Neue. Hier legt er offen, wie es um die deutsche Justiz wirklich steht. Und entwickelt konkrete Ideen, mit denen sich die verlorene Macht zurückgewinnen lässt.
Ralph Knispel, Jahrgang 1960, ist Oberstaatsanwalt. Seit 1996 arbeitet er in der Abteilung Kapitalverbrechen, die im Kriminalgericht Berlin-Moabit untergebracht ist, Europas größtem Strafgericht. Seit Juni 2016 ist er dort erneut als Leiter tätig. Zwischen 2011 und 2016 war er Dezernent und Leiter der Abteilung für Gewalt-, Staatsschutz- und Friedensstörungsdelikte.
Produktdetails
- Verlag: Ullstein TB
- Auflage
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: 30. Juni 2022
- Deutsch
- Abmessung: 187mm x 120mm x 21mm
- Gewicht: 229g
- ISBN-13: 9783548066103
- ISBN-10: 3548066100
- Artikelnr.: 62909382
Herstellerkennzeichnung
Ullstein Taschenbuchvlg.
Friedrichstraße 126
10117 Berlin
Info@Ullstein-Buchverlage.de
"Ein aufregendes Buch über die Justiz" Helmut Markwort Focus 20210306
Dieses Buch macht mich wütend, betroffen und traurig. Als jemand, der Gott sei Dank eine ruhiges beschauliches Leben führt, hatte ich noch nie Berührungspunkte mit der Justiz. Außerdem lebe ich einem sehr flauschigen , dörflichen Eckchen dieser Republik und alleine schon …
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Dieses Buch macht mich wütend, betroffen und traurig. Als jemand, der Gott sei Dank eine ruhiges beschauliches Leben führt, hatte ich noch nie Berührungspunkte mit der Justiz. Außerdem lebe ich einem sehr flauschigen , dörflichen Eckchen dieser Republik und alleine schon das Großstadtleben an sich ist für mich nahezu unvorstellbar. Deshalb entsetzt es mich geradezu, welche Missstände der Autor hier aufzeigt. Bürorechner mit Windows 7 , fehlendes Personal und absolut fehlgeleitete Ansprüche scheinen die deutsche Justiz in den Abgrund zu führen.
Das Buch liest sich für die Thematik sehr flüssig und entbehrt nicht einer gewissen , wenn auch gruseligen, Spannung. Man beachte bitte, dass sich dieses Buch rein auf interne Vorgehensweisen und Gegebenheiten konzentriert, es kommen keine True-Crime – Fälle oder ähnliches darin vor , und wenn dann nur absolut dezent und am Rande um einen Missstand anzuprangern, nicht um einen Fall zu erklären.
Ich persönlich fand den Schreibstil objektiv und nicht persönlich anprangernd , sondern eher bewertend und erklärend.
Der Autor erklärt die Absurdität des politischen Sparwahns anhand sehr ergreifender Beispiele, die alle aus dem täglichen Leben gegriffen sind und leider keine Ausnahmen, sondern Regelfälle darstellen. Schade, dass dieser Zwang auf dem Rücken der Menschen ausgetragen wird, die wahrlich Empathie für ihren gewählten Beruf mitbringen müssen, um all diesen Widrigkeiten entgegenzuarbeiten.
Das Buch ist gut gegliedert und thematisch sehr strukturiert. Auch für Laien ist alles verständlich erklärt und beschrieben und man bekommt hier einen absolut realistischen Einblick in das wahre Leben der deutschen Strafverfolgungsbehörden. Arg entsetzt hat mich auch das Kapitel über Kapitalverbrechen in dem beschrieben wird, dass die Staatsanwaltschaft oft monatelang !!!! auf die Auswertung der gefundenen Spuren warten muss. Also das geht in jedem Fernsehkrimi schneller...
Ich finde es gut, dass Herr Knispel dieses Buch geschrieben hat und ich habe es mit einer Faszination und geradezu morbidem Erstaunen gelesen, denke allerdings, dass sich nicht sehr viel an den gegebenen Zuständen ändern wird.
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Der Berliner Oberstaatsanwalt Ralph Knispel nimmt in seiner Bestandsaufnahme der deutschen Justiz kein Blatt vor den Mund. Er kann auf fast 30 Jahrzehnte im Staatsdienst zurückblicken. Doch die derzeitige Zahl an Problemlagen im Polizei- und Justizapparat war noch nie bedrückender. So …
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Der Berliner Oberstaatsanwalt Ralph Knispel nimmt in seiner Bestandsaufnahme der deutschen Justiz kein Blatt vor den Mund. Er kann auf fast 30 Jahrzehnte im Staatsdienst zurückblicken. Doch die derzeitige Zahl an Problemlagen im Polizei- und Justizapparat war noch nie bedrückender. So werden deutschlandweit Strafverfahren eingestellt, weil es einerseits zu wenig Personal in Gerichten & Co. gibt und andererseits die Frist abgelaufen ist. Auch führt die geringere Bezahlung im Vergleich zur freien Wirtschaft dazu, dass sich fähige Nachwuchskräfte gegen eine Karriere im Justizbereich entscheiden. Zudem herrsche auch innerhalb der Gerichte Notstand. Neben fehlenden Richtern und Staatsanwälten fehlten Verhandlungsräume sowie Büroangestellte und Wachtmeister, so dass wenige Angestellte eine Vielzahl von Prozessen und sonstiger Arbeit auf kleinem Raum oder außerhalb des Gerichts stemmen müssen, was nicht selten zulasten der Gesundheit geht. Auch das Ansehen des Rechtsstaats im Volk leide immens, wenn Prozesse Jahre dauern oder gar aus Mangel an Personal abgesagt werden.
Für das Versagen des Rechtsstaats führt Knispel verblüffende statistische Erhebungen an, die bei der Politik zum Umdenken führen müssten, tun sie aber nicht. Auch der sog. Pakt für den Rechtsstaat ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Was passiert, wenn immer weniger in Justiz und Polizei investiert wird, sehen wir an der niedrigen Aufklärungsquote, Bagatellisierung von Delikten, dem blühenden Drogenhandel in Haftanstalten und dem Erstarken der arabischer und libanesischer Clans in Deutschland.
Es wird Zeit, dass der Staat bzw. die Politik handelt, wenn der deutsche Rechtsstaat noch eine Zukunft haben soll. Knispels Weckruf kommt zur rechten Zeit. Denn spätestens jetzt vor der großen Pensionierungswelle müssen mehr Menschen eingestellt statt eingespart werden. Auch sollte die technische und räumliche Ausstattung von Gerichten & Co. überdacht werden.
Ich finde es mutig, dass Knispel sich derart dezidiert zu den Missständen äußert und damit seinen langjährigen Arbeitgeber scharf kritisiert. Wenn entsprechende Stellen dieses Buch lesen, bekommen sie von ihm gar noch Lösungsstrategien an die Hand.
Mir hat dieses Buch die Augen geöffnet und ich kann die Lektüre all jenen empfehlen, die einmal hinter die ach so hehren Rechtsstaatsmauern schauen und sich allgemeinverständlich und sachlich über den Status quo informieren lassen wollen. Knispels Erfahrungen und Beobachtungen sind zugleich aufschlussreich und niederschmetternd.
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