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Arbeitslose verlieren mit ihrem Arbeitsplatz die Zeitstrukturen der Er werbsarbeit. Wie männliche Dauerarbeitslose - vorwiegend Facharbeiter und Angestellte sowie einige Führungskräfte, "alternative Unternehmer" und Ungelernte - mit dieser Zeitstrukturkrise umgehen, ist Gegenstand dieser Studie. Lebenszeit und Zeiterleben der Betroffenen verändern sich. Sie sind aus zeitlichen Zwängen und Sicherheiten des gesellschaftlichen "Leitsystems" entlohnter Arbeit "herausgefallen" und mit Chancen und Belastungen der Arbeitslosigkeit konfrontiert: Eine Situation, in der auf ihre verkautbare Arbeitskraft…mehr

Produktbeschreibung
Arbeitslose verlieren mit ihrem Arbeitsplatz die Zeitstrukturen der Er werbsarbeit. Wie männliche Dauerarbeitslose - vorwiegend Facharbeiter und Angestellte sowie einige Führungskräfte, "alternative Unternehmer" und Ungelernte - mit dieser Zeitstrukturkrise umgehen, ist Gegenstand dieser Studie. Lebenszeit und Zeiterleben der Betroffenen verändern sich. Sie sind aus zeitlichen Zwängen und Sicherheiten des gesellschaftlichen "Leitsystems" entlohnter Arbeit "herausgefallen" und mit Chancen und Belastungen der Arbeitslosigkeit konfrontiert: Eine Situation, in der auf ihre verkautbare Arbeitskraft verzichtet wird und in der sie auf ihre gesell schaftliche Nützlichkeit nur mehr retrospektiv oder antizipatorisch Bezug nehmen können. Bis zu ihrer Reintegration oder Ausgrenzung sind sie auf Zwischenlösungen verwiesen. Die Mechanismen und Verfahren sozialer Sicherheit, qualifikationstechnischer "Wiederautbereitung" der Arbeits kraft sowie die Strategien der individuellen Überlebenspraxis vermischen sich dabei in einem heterogenen Prozeß angestrebter und erlittener Reor ganisation von Alltagszeit und Lebenszeit. Wir untersuchen die Bewältigung der Zeitstrukturkrise von Arbeitslo sen im biographischen Kontext mit Hilfe narrativer Interviews. Das Kon zept der Zeitstrukturkrise bezeichnet zunächst den mit dem Arbeitsplatz verlust gekoppelten Vorgang der Trennung von objektivierten zeitlichen Bezugsstrukturen der Erwerbsarbeit. Damit geht eine Transformation des Verhältnisses von individueller und sozialer Zeit einher; denn der Verlust der Erwerbsarbeit als gesellschaftlich hochbewertetes Vermittlungsglied zwischen Individuum und Gesellschaft beinhaltet einen einschneidenden Wechsel der normierten und normativierten Zeitbezüge. So sind für Ar beitslose die Zwänge des betrieblichen Zeitdrucks - Stetigkeit der Ar beitsleistung, Pünktlichkeit, Einpassung in einen präzise vordefinierten Arbeitszeitrahmen - irrelevant geworden.