Michael Jüttemeier gibt - basierend auf einer rund dreijährigen, prozessbegleitenden Analyse - erstmals Antworten auf die Frage, inwiefern die Fusion des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) die spezifischen Organisationsstrukturen, Zentralverwaltungen und Wissenschaftskulturen der KIT-Vorgängerorganisationen erfasste und veränderte. Der Autor zeigt, dass die Fusion nicht zu einer Auflösung der KIT-Vorgängerorganisationen führte, sondern zu asymmetrischen Restrukturierungsprozessen in der Zentralverwaltung, deren Wirkungen die Beziehungen sowohl innerhalb dieser als auch zwischen der Zentralverwaltung und den WissenschaftlerInnen veränderten.
"... Über die Hochschulforschung hinaus liefert die Studie von Jüttemeier einen wichtigen Beitrag, wie institutioneller Wandel über die strukturelle Kopplung zweier Organisationsfelder vorangetrieben wird und mit welchen Hindernissen dies verbunden ist. ... einen Einblick in die Multidimensionalität und Komplexität des gegenwärtig zu beobachtenden Wandlungsprozesses der Wissenschafts-und Hochschullandschaft. Sie zeigen auf, wie verwoben die Entwicklungen und Prozesse sind ..." (Dr. Kristina Binner, Dr. Lena Weber, in: Soziologische Revue, Jg. 41, Heft 3, August 2018)