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Produktdetails
Trackliste
CD
1Quero falar de amor00:03:13
2Gosto de ti00:02:50
3Nao foste tu00:02:54
4Festa antecipada00:02:32
5Amo como eu sei00:02:50
6O nosso amor é00:03:04
7Ha' guerra00:03:39
8Maria Feliz00:02:36
9As maes de hoje un dia00:02:26
10O quadro que pintei00:03:32
11Serei sempre una muller00:04:02
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.01.2023

Geburt der indonesischen Popmusik

Nachdem seit einigen Jahren populäre afrikanische Musik aus Somalia, Niger oder Burkina Faso, die einst auf Kassetten vertrieben wurde, auf Vinyl oder digital wieder aufgelegt wird, erlebt nun auch frühe Popmusik aus Fernost eine Renaissance. Ob vietnamesische Surf-Songs aus den Sechzigern, kambodschanischer Folk oder auch Thai-Groove der Achtziger: Dank "Bandcamp" kann man sich heute einen ganzen Kontinent musikalisch neu erschließen. Mit "Padang Moonlight" (Soundway Records) liegt jetzt ein Sampler vor, der von der "Geburt der modernen indonesischen Plattenindustrie" zeugt, einer Industrie, die nach der Unabhängigkeit des Landes sogar finanziell gefördert wurde. Die Musiker sind jedoch alles andere als Retortenkünstler. Mit hinreißender Virtuosität und Leichtigkeit haben sie sich zahlreiche Stile weit entfernter Weltregionen angeeignet: Mambo aus Kuba, kleinasiatischen Rembetiko, nigerianischen Highlife. Ob noch Kroncong, Rock 'n' Roll oder Gamelan beigemischt ist: Hauptsache, man kann das Tanzbein schwingen. Dass man die Texte nicht versteht: kein Problem. Indonesisch hört sich gut an und soll überdies sehr einfach zu lernen sein. tol

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Fünf Sopranstimmen wetteifern in diesem Oratorium miteinander, dass es eine wahre Freude ist. Erst kürzlich tauchte das Autograph von Michael Haydns "Kaiser Constantin I. Feldzug und Sieg" in Budapest auf. Dort ist auch die Ersteinspielung mit exzellenten Solistinnen, dem Purcell Choir und dem Originalklang-Ensemble Orfeo Orchestra unter György Vashegyi entstanden (Accent). Emöke Baráth, Klára Kolonits, Theodora Raftis, Chantal Santon Jeffery und Katalin Szutrély übertreffen sich gegenseitig mit virtuosen Koloraturen oder glanzvollen Kantilenen. Das deutsche Libretto handelt vom römischen Kaiser Konstantin, der den christlichen Glauben zur Staatsreligion erhob. Allegorische Figuren disputieren über seine Kreuzesvision. Gekonnt hat Haydn 1769 alle gattungstypischen Stilmittel jener Zeit eingesetzt. Auch instrumental fordert die Partitur viel. Die Interpretation wartet mit warmem, ausgewogenem Gesamtklang, kultiviertem Spiel, satten Streicherfarben und astrein intonierenden Bläsern auf. Ein reines Hörvergnügen! wmg.

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Auf ihrem Album "DanSando" (O-tone/Edel) erstrahlt die Musik der Portugiesin Luisa Sobral in einem neuen, poppigeren Sound, für den der brasilianische Produzent Tó Brandileone verantwortlich ist. Eigentlich ist das Album eine Feier des Lebens und handelt von all den guten Dingen, die Sobral passiert sind. Doch ganz ohne tragische Geschichten kommt sie auch nicht aus. "Maria Feliz" handelt von einem deutschen Auswanderer-Paar, das in Portugal gemeinsam Selbstmord begeht, nachdem die Frau eine Krebsdiagnose erhält. "Bei all dem Furchtbaren ist die Geschichte doch auch wunderschön", findet Sobral, "denn beide haben beschlossen, ihr Leben zusammen zu beenden." "Há Guerra" beginnt mit bedrohlichen Sirenenklängen, und auch der Hörer, der des Portugiesischen nicht mächtig ist, ahnt, dass es um den russischen Krieg gegen die Ukraine geht. "Es fühlt sich seltsam an, auf die Bühne zu gehen und nicht über diesen Krieg zu sprechen", meint die Sängerin. "Ich wollte einen Song darüber schreiben, damit wir ihn nicht vergessen." roth

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Charlotte Sohy (1887 bis 1955) war eine bemerkenswerte Komponistin, deren Werk nur zögerlich in die Öffentlichkeit zurückkehrt. Ausgebildet an der Schola Cantorum von Louis Vierne und Vincent d'Indy, also in der Nachfolge César Francks, wurde sie sehr geschätzt von Gabriel Fauré und Maurice Ravel, die ihre Stücke in Pariser Salons spielten. Jetzt sind ihre drei Chants Nostalgiques op. 7 für Sopran, Klavier und Streichquartett aufgenommen worden (b-records/outhere) - Musik von schwärmerischem Silberglanz vergangener Seligkeit und voller Schwärze des Verlassenseins. Dem ebenfalls aufgenommenen "Poème de l'amour et de la mer" von Ernest Chausson (in der Bearbeitung von Franck Villard) sind sie seelenverwandt. Marie-Laure Garnier singt mit körperreichem, warmem Sopran, durch dessen Fülle Bitterkeit dringt. Das Quatuor Hansen und Célia Oneto Bensaid am Klavier unterstützen sie mit diskreter Leidenschaft oder aber mit entrückter Ruhe in Faurés "La bonne chanson", einer Musik von ehrgeizloser Kühnheit. jbm.

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