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HAVANNA - PARIS: EIN AFROKUBANER IN DER WEIßEN WELT DES BALLETTS
Er ist einer der ganz wenigen schwarzen Principal Dancer in den großen Ballet-Compagnien. Er war der erste "Black Romeo" an der Pariser Oper, für seine Interpretation des Sklaven Spartakus wurde er in Deutschland zum «Tänzer des Jahres» gewählt. Doch Zeit seines Lebens und auch auf seinem Karriereweg hat er immer wieder Rassismus und Ausgrenzung erfahren. Osiel Gouneos Autobiographie ist das Zeugnis einer eindrucksvollen Selbstermächtigung jenseits aller Klischees von Schwarz und Weiß.
Osiel Gouneo ist einer der großen
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Produktbeschreibung
HAVANNA - PARIS: EIN AFROKUBANER IN DER WEIßEN WELT DES BALLETTS

Er ist einer der ganz wenigen schwarzen Principal Dancer in den großen Ballet-Compagnien. Er war der erste "Black Romeo" an der Pariser Oper, für seine Interpretation des Sklaven Spartakus wurde er in Deutschland zum «Tänzer des Jahres» gewählt. Doch Zeit seines Lebens und auch auf seinem Karriereweg hat er immer wieder Rassismus und Ausgrenzung erfahren. Osiel Gouneos Autobiographie ist das Zeugnis einer eindrucksvollen Selbstermächtigung jenseits aller Klischees von Schwarz und Weiß.

Osiel Gouneo ist einer der großen Balletttänzer unserer Zeit. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen im sozialistischen Kuba auf und lernte früh, dass Talent im Ballett vor allem harte Arbeit ist. Nach seinem Durchbruch in Havanna verließ er seine Heimat Richtung Europa und wurde ein international gefeierter Ballerino. Der Afro-Kubaner ist einer der wenigen schwarzen Principal Dancer in der weißen Welt des klassischen Balletts. Gouneo aber besteht nicht darauf und sagt: «Ich bin kein schwarzer Balletttänzer, ich bin ein Balletttänzer.» Das ist auch deshalb erstaunlich, weil seine Großeltern noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kuba versklavt wurden und er selbst auch in der Ballettwelt immer wieder Rassismus erlebt hat. Osiel Gouneos Autobiographie ist nicht nur eine unglaubliche Aufstiegsgeschichte, sondern ein ebenso überraschender wie relevanter Debattenbeitrag in Zeiten aufgeregter Diskussionen um Cancel Culture und kulturelle Aneignung.

"Eine Gleichbehandlung unter den Ethnien und Geschlechtern sollte so normal sein wie das Ein- und Ausatmen. Im Ballett ist es das leider nicht."

Von den Armenvierteln in Kuba an die Spitze der europäischen Ballettwelt Eine Geschichte von Aufstieg und Empowerment Osiel Gouneo ist derzeit Erster Solist beim Bayerischen Staatsballett in München
Autorenporträt
Osiel Gouneo, 1990 in Matanzas in Kuba geboren, begann seine Ausbildung 2005 an der National Ballet School Cuba in Havanna. 2008 trat er dem Kubanischen Nationalballett bei. Daraufhin war Osiel Gouneo für drei Jahre beim Norwegischen Nationalballett engagiert und tanzt seit der Spielzeit 2016/2017 als Erster Solist an der Spitze des Bayerischen Staatsballetts. Neben anderen Gastauftritten tanzte er im Juni 2021 den Romeo in "Romeo und Julia" von Rudolf Nureyev beim Ballett der Pariser Oper.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Vieles gefällt und manches wundert Rezensentin Dorion Weickmann bei der Lektüre der Autobiografie des schwarzen kubanischen Balletttänzers Osiel Gouneo. Der Tanzstar zeichnet darin seinen Weg an die Spitze der Tanzszene nach, wobei, wie Weickmann darstellt, auch rassistische Widerstände, die sich unter anderem in Nichtberücksichtigungen für interessante Rollen niederschlugen, thematisiert werden. Weiterhin geht es um Gouneos Bemühungen um die Modernisierung der Kunstform, wobei Weickmann anmerkt, dass der Autor nicht ganz konsequent ist, wenn er einerseits den Status von Klassikern hinterfragt, andererseits eine stereotypisierte Figur wie den Strawinsky-"Mohr" "Petruschka" lediglich als ein Besetzungsproblem beschreibt. Auch Gouneos Putin-treuer Mentor Igor Zelensky, der zwischen 2016 und 2022 das Bayerische Staatsballett leitete, kommt für Weickmanns Geschmack zu gut weg. Am liebsten liest die Rezensentin dieses informative Buch da, wo Gouneo sich dem Tanzhandwerk selbst zuwendet.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.03.2024

Trotz aller Widerstände
Der kubanische Startänzer Osiel Gouneo hat eine Karriere gemacht, wie sie in der Ballettwelt
noch vor einem Jahrzehnt undenkbar schien. Jetzt erscheint seine Autobiografie.
Oslo, 2014: Osiel Gouneo, noch keine 25 Jahre alt und schon Spitzensolist des Norwegischen Nationalballetts, soll John Crankos „Onegin“ proben. Es gibt drei weitere – weiße – Besetzungen für seinen Part, die ihre Eignung unter Beweis stellen dürfen. Nicht so Gouneo. Unter Protest verlässt der Kubaner den Raum. „Ich weiß, Rassismus ist ein großes Wort“, erklärt Münchens umschwärmter Star-Ballerino in seiner Autobiografie „Black Romeo“. Dennoch und trotzdem gilt: „Auch ich habe ihn in Europa erlebt.“ Und zwar mehr als einmal.
Das „Onegin“-Trauma wiederholt sich, als Gouneo 2015 den Liebhaber in „Manon“ von Kenneth MacMillan tanzen soll. Was die Witwe des Choreografen zu verhindern weiß. Ein Schwarzer, PoC, ein Mann mit dunkler Hautfarbe als Bühnen-Liebhaber einer hellhäutigen Ballerina? Noch vor einem Jahrzehnt schien das nicht nur für Lady MacMillan undenkbar. Inzwischen sind Rassismus und Klassismus auch in der Ballettwelt nicht mehr selbstverständlich. Nicht zuletzt dank charismatischer Tabubrecher wie Osiel Gouneo, der seit seinem Münchner Debüt 2016 einen Triumph nach dem anderen feiert.
Ob kraftvoll oder filigran, lyrisch oder expressiv – jeder seiner Heldenauftritte verbindet technische Brillanz mit darstellerischem Genie. Gouneo hat sich als Tanzmarke etabliert und tut es nun Fußballikonen gleich, indem er das eigene Image steuert: Mit „Black Romeo“ erzählt der Mittdreißiger die Geschichte seiner kubanischen Herkunft und seines Gipfelsturms – Überwindung rassistischer Hindernisse inklusive.
Assistiert von dem Journalisten Thilo Komma-Pöllath, nimmt sich Gouneo in dem Buch auch seine eigene Bubble zur Brust: die Ballettwelt, die einerseits total globalisiert, andererseits mit Kleingeistigkeit, hierarchischer Hybris und Traditionsfetischismus geschlagen ist. Missstände, die der Tänzer klug kritisiert, wobei er hier und da vielleicht allzu subjektiv urteilt. Etwa, wenn er die klassikerselige Repertoire-Politik – „die Dauerbrenner“ à la „Schwanensee“ – infrage stellt, aber Stereotype wie den „Mohr“ in Strawinskys „Petruschka“ ausschließlich unter Besetzungsaspekten diskutiert: Typecasting hin, Blackfacing her, was will uns die Figur eigentlich sagen?
Erhellend sind seine Ausführungen zum Thema Selbstzensur. Aber wird, wie er meint, tatsächlich „der Mut immer kleiner“? Ob queer, ob PoC – es sind doch gerade couragierte Minderheiten, die für die Neubewertung historischer Stoffe sorgen. Nicht zuletzt gehört Gouneo selbst zu diesen Pionieren, spätestens seit er sich 2019 an Daniel Proiettis „Rasa“-Inszenierung beteiligt hat: am Versuch, den Klassiker „La Bayadère“ von zaristischen Kolonialfantasien zu befreien und radikal zeitgenössisch zu deuten. Fazit: Wann immer der Modernisierungsstau des Balletts in Sicht kommt, lehnt sich Gouneo in „Black Romeo“ weit, aber nie zu weit aus dem Fenster.
Widersprüchlich bleibt auch das Bild, das der Tänzer von Igor Zelensky zeichnet, seinem einstigen Mentor in München. Der Russe, der 2015 an die Spitze des Bayerischen Staatsballetts rückte, holte Gouneo ans Haus und bescherte ihm mit dem sowjetgestählten Sklavendrama „Spartakus“ einen Sensationserfolg. Umgekehrt geht der einstige Schützling nun der einen oder anderen Selbststilisierung des früheren Chefs auf den Leim. Denn alles, was sich Zelensky als „künstlerische Erneuerung“ gutschrieb, bis hin zum Anspruch, „das Althergebrachte mit der Avantgarde zu versöhnen“ – all das gehört zur Matrix des Bayerischen Staatsballetts und gedieh schon unter dem Vorgänger Ivan Liška prächtig.
Und hätte Zelensky es wie Osiel Gouneo gehalten und dem Kremlherrn Wladimir Putin nur ein paar Mal die Hand geschüttelt – er wäre immer noch Münchner Ballettdirektor. Stattdessen unterhielt er familiäre Verbindungen und verdingte sich als Kulturberater auf der annektierten Krim. Diese Nähe zur Macht kostete ihn das Amt. Abgesehen davon kniff er, als Gouneo den schneeweißen Hasen in Christopher Wheeldons „Alice in Wonderland“ tanzen wollte, und bot ihm ersatzweise die harmlose Rolle des Gärtnerjungen an. Der Düpierte kreidet es ihm erstaunlicherweise nicht an.
So weit die blinden Flecken in Osiel Gouneos „Black Romeo“. Jenseits davon hat das Buch große Stärken, etwa wenn es allgemein um den Beruf des Tänzers geht, der ein Knochenjob ist; oder um die Zukunft der Tanzkunst, die mit sich selbst, ihrem Erbe, dem Dauerspagat zwischen Drill und Kreativität ringt. Im Übrigen hat Gouneo die Gespenster seiner Vergangenheit besiegt: Vor zwei Jahren tanzte er schließlich doch noch den Onegin in Oslo und erlebte „pures Glück“. Er hat es selbst geschmiedet – und dafür jede Bewunderung verdient.
DORION WEICKMANN
Ein blinder Fleck bleibt
das Bild vom
Putin-Freund Zelensky
Der Tänzer Osiel Gouneo in einer Aufführung von „La Esmeralda“ im April 2015 in St. Petersburg.
Foto: Imago
Osiel Gouneo:
Black Romeo. Mein Weg
in der weißen Welt
des Balletts. C. H. Beck,
München 2024.
251 Seiten, 28 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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"Die beeindruckende und fast märchenhafte Erfolgsstory des Osiel Gouneo."
BR Klassik, Sylvia Schreiber

"Gouneo ist einer der größten Stars des internationalen Balletts. Wenn er sich dreht, wirkt alles federleicht, wo andere sich mühen."
Focus

"In seinem Buch erzählt er von seinem langen Weg auf die größten Bühnen der Welt."
STERN, Thembi Wolf

"Liefert viel Wissen über die Kunst und den Beruf des Tanzes."
tz, Malve Gardinger

"Als Tänzer hat Osiel Gouneo alles erreicht. Mit seiner Autobiografie begeistert der Kubaner nun auch Ballettmuffel."
Donna, Barbara Gärtner

"Eine kluge Autobiographie"
BR Capriccio, Andreas Krieger

"Wortgewandt nimmt Gouneo das Publikum auf die Reise in diese facettenreiche Tanzwelt, die weit mehr ist als schwarz oder weiß."
Tanzportal Bayern, Sabine Kippenberg

"Die Fähigkeit zu Tragik und Witz spiegelt Lebenserfahrung wider und ist bezeichnend für einen universellen Bühnenkünstler wie Gouneo. Davon zeugt sein Tanz - und nun auch sein einnehmendes, deutlich-offenes Buch."
Abendzeitung, Vesna Mlakar

"In seiner Autobiografie schreibt er über seine außergewöhnliche Karriere und seine Erfahrungen in der Ballettwelt."
Bremen Zwei

"Gouneos Leben ist ein besonderes. Mit Black Romeo legt er nicht nur einen bewegenden Lebensbericht vor, sondern auch ein streitbares Pamphlet für mehr Freiheit der Kunst, Toleranz und Respekt -jenseits "woker" Denkverbote und anachronistischer Vorstellungen, wie Kultur und insbesondere Ballett zu sein habe."
BuchMarkt, Franziska Altepost

"Osiel Gouneo, geboren auf Kuba, erzählt in seiner Autobiografie "Black Romeo" von seiner Erfolgsgeschichte - raus aus einfachen Verhältnissen auf die großen Bühnen der Welt."
Gala

"Ein Plädoyer für Umdenken und mehr Toleranz."
Badische Neueste Nachrichtehn, Ralf Kraft
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