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Alt Englisches Theater neu! Stücke des elisabethanisch-jakobäischen Theaters, deutsch: Diese Theaterstücke blieben lange Zeit im Dunkel; nach Shakespeare und erst in den letzten hundert Jahren, wurden seine Vorläufer, Zeigenossen, Nachfolger sichtbar. Die Buchreihe behandelt Shakespeare und Marlowe, Jonson, Webster, Middleton usw. gleich, so dass die Unterschiede erkennbar werden: die Eigenheit des Autors und die des einzelnen Stücks. Die Reihe wendet sich an Leute, die Theater ansehen und Leute, die Theater machen, an das künstlerisch interessierte Publikum und an Künstler.

Produktbeschreibung
Alt Englisches Theater neu! Stücke des elisabethanisch-jakobäischen Theaters, deutsch:
Diese Theaterstücke blieben lange Zeit im Dunkel; nach Shakespeare und erst in den letzten hundert Jahren, wurden seine Vorläufer, Zeigenossen, Nachfolger sichtbar. Die Buchreihe behandelt Shakespeare und Marlowe, Jonson, Webster, Middleton usw. gleich, so dass die Unterschiede erkennbar werden: die Eigenheit des Autors und die des einzelnen Stücks.
Die Reihe wendet sich an Leute, die Theater ansehen und Leute, die Theater machen, an das künstlerisch interessierte Publikum und an Künstler.
Autorenporträt
William Shakespeare (1564-1616) gilt als einer der größten Dichter und Dramatiker der Weltgeschichte. Er verfasste zahlreiche Dramen, Tragödien, Komödien und Gedichte, mit denen er schon zu Lebzeiten Anerkennung und Wohlstand errang. Aber erst in den folgenden Jahrhunderten wurde er zum Prototypen des literarischen Genies, ohne den die Entwicklung der neueren Literatur von Goethe über Brecht bis in die Gegenwart hinein undenkbar ist.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.09.2004

Der größte Elefant der Welt außer ihm selbst
Bernhard Tragelehns Shakespeare-Übersetzung von „Was ihr wollt”
An guten Übersetzungen von Shakespeares „Twelfth-Night, or What You Will” herrscht im Deutschen, zwischen August Wilhelm Schlegel (1797) und Erich Fried (1970), kein Mangel. Dass der immer neuen Übersetzungen kein Ende sein wird, steht gleichfalls außer Zweifel. Und Bernhard Tragelehns neuer Übersetzung, unumwunden und zugleich vor dem befremdenden Ausdruck nicht zurückschreckend, ist aktuelle Bühnenwirksamkeit durchaus zuzutrauen. Manche von Tragelehns Lesarten des Sinnes überzeugen freilich nicht so recht. „A sentence is but a cheveril glove to a good wit”, sagt der Clown in der ersten Szene des dritten Aktes. Bei Tragelehn wird daraus: „Ein Grundsatz ist nur ein Glacéhandschuh für einen witzigen Kopf”. Warum nicht schlicht: „Ein Satz . . .”? Was der Clown und Olivia in den nächsten Bemerkungen ausführen, bezieht sich keineswegs spezifisch auf einen Grundsatz, also ein Prinzip (was „sentence” gewiss auch bedeuten kann), sondern auf Wortgebrauch aller Art. Auch ist es nicht eben Tragelehns Stärke, den Wortwitz Shakespearescher Figuren einzufangen. Zu Beginn der dritten Szene des ersten Aktes erklärt Maria: „your cousin, my lady, takes great exceptions to your ill hours”, worauf Sir Toby entgegnet: „Why, let her except, before excepted”. Diese Antwort ist nicht leicht wiederzugeben. Doch Besseres müsste das Deutsche zu bieten haben als Tragelehns Kalauer: „Besser Anstoß als Strafstoß”. Aufs Ganze gesehen ist die Übertragung indes solide. Grund, den Mund so voll zu nehmen, wie Übersetzer und Verlag es tun, gibt sie allerdings nicht. Für Tragelehn und Stroemfeld zerfällt nämlich die komplexe Übersetzungsgeschichte Shakespeares in den Ländern deutscher Sprache allzu übersichtlich in drei Etappen. Erstens die Übertragung August Wilhelm Schlegels und Ludwig Tiecks. „Die hat ein Maß gesetzt.” Zweitens: „Dann folgen hundertfünfzig Jahre Verschlimmbesserung.” Drittens Heiner Müller und Bernhard Tragelehn: „Damit war, nach fast zweihundert Jahren, wieder ein Maß gesetzt.” Mäßig gute Autoren, die ein kleines Buch so ankündigten, als ob sie einen großen Riesen wollten sehen lassen, schrieb der jüngere Schlegel, sollten von der Polizei genötigt werden, ihr Produkt mit dem Motto stempeln zu lassen: „This is the greatest elephant in the world, except himself”. Im vorliegenden Fall hat es einer Nötigung nicht erst bedurft.
ANDREAS DORSCHEL
WILLIAM SHAKESPEARE: Zwölfte Nacht, oder Was ihr wollt. Deutsch von Bernhard Tragelehn. Alt Englisches Theater Neu 3. Stroemfeld/Roter Stern, Frankfurt am Main 2004. 234 S., 28 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In Begeisterung ist Rezensent Andreas Dorschel nicht gerade ausgebrochen, als er Bernhard Traglehns Übersetzung des Shakespeare-Klassikers "Zwölfte Nacht, oder Was ihr wollt" gelesen hat. Zwar sei "aufs Ganze Gesehen" die Übertragung solide und "vor dem befremdenden Ausdruck nicht zurückschreckend". Der Rezensent, der Traglehns Interpretation eine gewisse "Bühnenwirksamkeit" nicht a priori absprechen will, stößt sich jedoch an manchen Lesarten des Sinns, die wenig überzeugend daherkämen. Auch den Wortwitz der Shakespeareschen Figuren vermisst er. Dass sich Tragelehn auch noch in eine Reihe mit Shakespeare-Übersetzer August Wilhelm Schlegel stellt und "ein Maß" setzen will, geht dem Kritiker dann doch zu weit. Einen Grund, "den Mund so voll zu nehmen" biete dieses Buch nämlich nicht.

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