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Im Laufe der 1970er Jahre etablierte sich in der Bundesrepublik wie in vielen westlichen Ländern ein alternatives Milieu. Diese Gemeinschaft Gleichgesinnter strebte nach Idealen wie Selbstverwirklichung, Solidarität, Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit, die sie den modernen Entfremdungserfahrungen entgegensetzte. Zugleich verfolgte sie das Ziel, die Gesellschaft als Ganzes zu verändern. Die linken Alternativen gründeten eigene 'Projekte', in denen auf der Grundlage von kollektivem Eigentum, Selbstbestimmung und Überschaubarkeit neue basisdemokratische Formen des Arbeitens und Lebens erprobt…mehr

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Produktbeschreibung
Im Laufe der 1970er Jahre etablierte sich in der Bundesrepublik wie in vielen westlichen Ländern ein alternatives Milieu. Diese Gemeinschaft Gleichgesinnter strebte nach Idealen wie Selbstverwirklichung, Solidarität, Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit, die sie den modernen Entfremdungserfahrungen entgegensetzte. Zugleich verfolgte sie das Ziel, die Gesellschaft als Ganzes zu verändern. Die linken Alternativen gründeten eigene 'Projekte', in denen auf der Grundlage von kollektivem Eigentum, Selbstbestimmung und Überschaubarkeit neue basisdemokratische Formen des Arbeitens und Lebens erprobt wurden. Zwischen Arbeit, Freizeit, politischem Engagement und Privatleben wurde in den Wohngemeinschaften, Cafés, Buchhandlungen oder Frauenzentren ebenso wenig unterschieden wie zwischen Hand- und Kopfarbeit.Im Zentrum dieses Bandes steht die transformatorische Rolle des alternativen Milieus zwischen den späten 1960er und den mittleren 1980er Jahren, seine spezifische Kultur, soziale Praxen sowie Selbst- und Fremdbilder. Neben der Bundesrepublik werden weitere europäische Länder betrachtet - nicht zuletzt, weil im alternativen Milieu selbst ein dezidiert transnationales Selbstverständnis vorherrschte.
Autorenporträt
Die Herausgeber Sven Reichardt, geb. 1967, Juniorprofessor für Zeitgeschichte an der Universität Konstanz. Mitherausgeber von 'Geschichte und Gesellschaft' sowie der 'Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus'. Zuletzt erschien: Damals nach dem Krieg. Eine Geschichte Deutschlands 1945 bis 1949 (mit Malte Zierenberg) (2008); Faschistische Kampfbünde. Gewalt und Gemeinschaft im italienischen Squadrismus und in der deutschen SA (2002). Detlef Siegfried, geb. 1958, Associate Professor für Neuere Deutsche Geschichte und Kulturgeschichte an der Universität Kopenhagen. Veröffentlichungen u.a.: Deutsche Kulturgeschichte. Die Bundesrepublik - 1945 bis zur Gegenwart (mit Axel Schildt) (2009); Sound der Revolte. Studien zur Kulturrevolution um '1968' (2008).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Instruktiv findet Harry Nutt diesen von Sven Reichardt und Detlef Siegfried herausgegebenen, auf Vorträgen eines Kopenhagener Kongresses von 2008 basierenden Band über antibürgerlichen Lebensstil und linke Politik in der Bundesrepublik Deutschland. Er versteht das Werk als eine "Art reflexiver Chronik", die Entstehung, Selbstverständnis, Wandlung und transformierende Rolle des alternativen Milieus materialreich analysiert. Eine Stärke des Bands scheint ihm die detaillierte Darstellung von Einzelaspekten der Alternativkultur und deren Genese. Darüber aber kommt die "diagnostische Gesamtdarstellung" in seinen Augen "zu kurz". Zudem gestaltet sich die Lektüre der Beiträge zu seinem Bedauern wegen ihres "übercodierten Wissenschaftsjargons" teilweise etwas mühsam.

© Perlentaucher Medien GmbH
'Insgesamt ezigt der Sammelband (.) sehr gewinnbringend die Ausdifferenzierung alternativer Lebensstile und Proteste in den 1970er Jahren. Dabei werden in einigen Beiträgen Einblicke in Themengebiete geliefert, die bisher in der historischen Forschung