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Authentisch und diskret berichtet Klaus Modick von einem Jahr Familienleben und seiner Rolle als Vater. Und selten haben derart subjektive Beobachtungen zu einer Aussagekraft gefunden, die zugleich das Allgemeine treffen. Montag, 12. Januar: Emily berichtet, in der Schule sei nach bekannten Künstlern gefragt worden, die aus Oldenburg stammen. Nach langem Schweigen und dem Hilfsstichwort vulgo: Eselsbrücke "Museum" sei endlich Horst Jansen genannt worden. Erneutes Schweigen. Nachfassen der Lehrerin,wie's denn mit der Literatur sein? Da sei dann schließlich mein Name gefallen. Wohl mit gedachtem…mehr

Produktbeschreibung
Authentisch und diskret berichtet Klaus Modick von einem Jahr Familienleben und seiner Rolle als Vater. Und selten haben derart subjektive Beobachtungen zu einer Aussagekraft gefunden, die zugleich das Allgemeine treffen.
Montag, 12. Januar: Emily berichtet, in der Schule sei nach bekannten Künstlern gefragt worden, die aus Oldenburg stammen. Nach langem Schweigen und dem Hilfsstichwort vulgo: Eselsbrücke "Museum" sei endlich Horst Jansen genannt worden. Erneutes Schweigen. Nachfassen der Lehrerin,wie's denn mit der Literatur sein? Da sei dann schließlich mein Name gefallen. Wohl mit gedachtem Fragezeichen. Das sei Emily alles sehr, sehr peinlich gewesen. Ich kann's ihr nachfühlen, aber immerhin: In Oldenburg bin ich Goethe.
Montag, 16. Februar: Abends werfen sich Jamie und die Mädchen in Schale. "Wo wollt ihr denn hin?" "Ins Theater." "Und wieso fragt mich niemand, ob ich mit will?" "Weil du sowieso nicht mitgegangen wärst." Wahrscheinlich stimmt das. Vielleicht stimmt es auch ni
Autorenporträt
Klaus Modick, geboren 1951, studierte in Hamburg Germanistik, Geschichte und Pädagogik, promovierte mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger und arbeitete danach u.a. als Lehrbeauftragter und Werbetexter. Seit 1984 ist er freier Schriftsteller und Übersetzer und lebt nach zahlreichen Auslandsaufenthalten und Dozenturen wieder in seiner Geburtsstadt Oldenburg.
Für sein umfangreiches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter Villa Massimo, Nicolas-Born-Preis und Bettina-von Arnim-Preis. 2015 wurde Klaus Modick mit dem "Rheingau-Literaturpreis" ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensent Jochen Hörisch hat sich entschlossen, das "Vatertagebuch" als einen "Selbstversuch" zu lesen, denn so gewinnen führ ihn viele "banale, ärgerliche, eitle, missglückte Passagen" eine höhere, gewissermaßen dialektische Rechtfertigung. Das Tagebuch erzähle vom glücklichen Leben eines erfolgreichen Schriftstellers aufgrund eines glücklichen Ehe- und Familienlebens. Eine solche weltanschauliche Grundlegung, so der Rezensent, sei aus der Sicht der Literatur und Kunst, die stets das Außergewöhnliche wolle, hochgradig subversiv. Solange das Tagebuch solche "Paradoxien" eines Schriftstellers als Selbstversuch "vorführe", mache das seinen "subtilen Reiz" aus. Sobald solche "Lesefrüchte" aber durch "essayistische Exkurse verdoppelt" würden, hört für den Rezensenten die Freude auf. "Wunderbar" wiederum sei die "Doppelmotivik", Kinder und Bücher in die Welt zu setzen. Diesem psychologisch und philosophisch raffinierten Motiv gebe Modick eine "heilig-nüchterne Wendung" wenn er bekennt, dass er seinen heutigen "unterhaltsamen" Schreibstil den Finanzsorgen eines Familienvaters zu verdanken habe.

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