Love After Love enthält acht längere Gedichte, die alle um die verlorene Liebe kreisen zärtlich, bitter, sanft, harsch, hadernd, klagend, im KaddischStil oder als manisch-monologisches Zwiegespräch. Die aufgewühlte, sich selbst immer wieder vergewissernde Sprache changiert zwischen Deutsch und Englisch, das den anderen meint: Reibungsfläche, Gegenstimme, Widerpart. So scheint die Liebe (war es sie?) hier als Abgesang auf, voll furioser Paradoxien, selbst am Schluß noch unschlüssig über das Ende, das währt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Gedichte im neuesten Buch von Ilma Rakusa handeln, monothematisch, "von der Trennung, vom Verlust und vor allem vom Verlassenwerden", so die Rezensentin Sibylle Birrer. Nicht mehr als acht lange Gedichte im freien Rhythmus sind es, vom Deutschen ins Englisch wechselnd, zwischen Schmerz und Zorn. Das lyrische Ich leidet nachdrücklich ("beeindruckend und irritierend zugleich" findet Birrer das), aber auch sprachlich gekonnt, mit jeder Menge "Alliterationen und Assoziationen", die Syntax ist dem kaskadenartigen Rhythmus untergeordnet. Rakusa entwirft, so die Rezensentin, ein "Inventar der Erinnerungen" und ringt dem Schmerz eine Sprache für den "Liebesverlust" ab.
© Perlentaucher Medien GmbH
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