Mit fünfundvierzig Jahren unternimmt Akhila das erste Mal in ihrem Leben eine Reise ohne Begleitung. Die strengen Traditionen verboten es ihr bisher, ein eigenes, von der Familie unabhängiges Leben zu führen. Jetzt, auf ihrer Reise in die Stadt der drei Meere, möchte sie herausfinden, wie sie ihr Leben ändern kann. Staunend lauscht sie den Inderinnen in ihrem Zugabteil, die während der Fahrt ihre Lebenserfahrungen austauschen. Es sind diese prallen, sinnenfrohen, aber auch bewegenden und tragischen Lebensgeschichten, die Akhila endlich die Augen öffnen und ihr den Weg in ein neues Leben weisen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Das Erzählmuster ist klassisch, so die Rezensentin Angela Schader: In einem Zugabteil entspinnt sich ein Gespräch zwischen sechs indischen Frauen, die reihum ihre Lebensgeschichte erzählen. Die alles bestimmende Frage nach weiblicher Eigenständigkeit mag für europäische Leser ein wenig "gestrig" erscheinen, meint die Rezensentin. Doch das sei nicht das eigentliche Problem an diesem Buch. Vielmehr kämen die Eigenheiten der jeweiligen Frauenstimmen zu wenig zum Vorschein, mit einer bezeichnenden Ausnahme: Die einzige Frauenfigur, der die Rebellion gegen die "männliche Selbstherrlichkeit" gelungen sei, spreche auf eine wirkliche eigene Art. Insgesamt findet die Rezensentin allerdings, dass die sechs, durchaus "farbig erdachten" Lebensläufe nicht aus dem "klaren, aber nicht brillanten" Erzählprisma ausbrechen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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