Alles begann mit dem altmodischen Plüsch eines Sexshops. Als Kind traute sich Nora Bossong nur, ihn aus den Augenwinkeln zu betrachten. Als junge Frau aber wagt sie sich in jene Geheimzone, in der Lust nackte Arbeit ist und unsere Sexualität und der Kapitalismus frontal aufeinanderprallen. Sie trifft harmlose Studenten bei Dildo-Präsentationen und altersweise Pornoproduzenten. Sie steht in schäbigen Sexkinos und am Salat-Buffet eines Swingerclubs. Mit funkelnder Beobachtungsgabe erzählt Nora Bossong von einer Gesellschaft, die das Verruchte immer abwaschbarer gestaltet. Und sie stellt die Frage, warum das Rotlichtmilieu die echte Wollust nur an den Mann bringen will - und niemals an die Frau.
Nora Bossong und das Rotlicht
Als sie noch klein war, fiel ihr ein Sexshop auf. Sie wusste nicht, um was für ein Geschäft es sich handelte, aber es war ihr klar, dass es anders wirkte als die Läden der Umgebung. Denn anders war der Umgang der Erwachsenen mit dem Shop. Später, als junge Frau, hat Nora Bossong einen Blick in das Geschäft getan. Der Umgang der Menschen mit der Sexualität, angesiedelt irgendwo zwischen Befreiung und Warencharakter, hat die Schriftstellerin so interessiert, dass sie sich nach mehreren Romanen und Gedichtbänden auf eine Erkundungsreise durch die Erlebniswelten begeben hat, die Männer und Frauen unserer Zeit sich zum Gewinn von Lust und Geld eingerichtet haben: Stripclubs, Sexmessen, Swingerclubs, Darkrooms, Laufhäuser, Straßenstrich. Im Februar ist "Rotlicht" bei Hanser erschienen, am Dienstag stellt die 1982 in Bremen zur Welt gekommene Bossong ihren Band im Hessischen Literaturforum vor. Am Sitz des Forums im dritten Stock des Frankfurter Künstlerhauses Mousonturm spricht sie von 20 Uhr an darüber, was Männer und Frauen von all dem haben. Und was sie davon hält.
balk.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als sie noch klein war, fiel ihr ein Sexshop auf. Sie wusste nicht, um was für ein Geschäft es sich handelte, aber es war ihr klar, dass es anders wirkte als die Läden der Umgebung. Denn anders war der Umgang der Erwachsenen mit dem Shop. Später, als junge Frau, hat Nora Bossong einen Blick in das Geschäft getan. Der Umgang der Menschen mit der Sexualität, angesiedelt irgendwo zwischen Befreiung und Warencharakter, hat die Schriftstellerin so interessiert, dass sie sich nach mehreren Romanen und Gedichtbänden auf eine Erkundungsreise durch die Erlebniswelten begeben hat, die Männer und Frauen unserer Zeit sich zum Gewinn von Lust und Geld eingerichtet haben: Stripclubs, Sexmessen, Swingerclubs, Darkrooms, Laufhäuser, Straßenstrich. Im Februar ist "Rotlicht" bei Hanser erschienen, am Dienstag stellt die 1982 in Bremen zur Welt gekommene Bossong ihren Band im Hessischen Literaturforum vor. Am Sitz des Forums im dritten Stock des Frankfurter Künstlerhauses Mousonturm spricht sie von 20 Uhr an darüber, was Männer und Frauen von all dem haben. Und was sie davon hält.
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