Der Roman über den Verfall des großen, alten, trunksüchtigen Schauspielers Maugin. Umgeben von erwünschten und unerwünschten Gestalten - seiner jungen, liebenden Frau Alice, dem erpresserischen, unehelichen Sohn Cadot, dem willigen Zimmermädchen Camille, dem eifrigen Sekretär Jouve -, lebt Maugin auf sein Ende zu.
"Welchen Fehler hatte er begangen? Daß er Maugin hatte sein wollen, immer mehr Maugin, ein immer bedeutenderer Maugin? Das hatte er getan, um fliehen zu können. Jawohl: fliehen! Das Wort war richtig. Sein Leben lang war er auf der Flucht gewesen."
"In 'Die grünen Fensterläden' geht es um das Herz eines Mannes auf dem Gipfel des Erfolgs. Emile Maugin ist Schauspieler, 59, sieht aus wie 40. Da gibt ihm sein Arzt eine Rolle, die er nicht spielen will. Maugin, aus einfachsten Verhältnissen stammend, hat sich sein jetziges Leben hart, wenn auch nicht immer ehrlich, erspielt. Er will nicht plötzlich ein Anderer sein müssen. Bis er eines Tages mit seiner Frau eine überraschende Entdeckung macht" ('Time Magazine', New York). Milo Dor verfilmte den Roman 1987 mit Armin Müller-Stahl in der Hauptrolle.
"Welchen Fehler hatte er begangen? Daß er Maugin hatte sein wollen, immer mehr Maugin, ein immer bedeutenderer Maugin? Das hatte er getan, um fliehen zu können. Jawohl: fliehen! Das Wort war richtig. Sein Leben lang war er auf der Flucht gewesen."
"In 'Die grünen Fensterläden' geht es um das Herz eines Mannes auf dem Gipfel des Erfolgs. Emile Maugin ist Schauspieler, 59, sieht aus wie 40. Da gibt ihm sein Arzt eine Rolle, die er nicht spielen will. Maugin, aus einfachsten Verhältnissen stammend, hat sich sein jetziges Leben hart, wenn auch nicht immer ehrlich, erspielt. Er will nicht plötzlich ein Anderer sein müssen. Bis er eines Tages mit seiner Frau eine überraschende Entdeckung macht" ('Time Magazine', New York). Milo Dor verfilmte den Roman 1987 mit Armin Müller-Stahl in der Hauptrolle.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"[W]ieder etwas über die Anthropologie des Schauspielers", fürchtete Rezensent Franz Schuh zu lesen, als er das Vorwort von Georges Simenons "Die grünen Fensterläden" gelesen hatte. Und wurde im Laufe weiterer 200 Seiten positiv überrascht: Die Schauspielerei spiele in dem Buch, das im Zuge der Neuausgabe von Simenons Werken bei Diogenes als Taschenbuch erschienen ist, eine wichtige, aber sekundäre Rolle. Der Protagonist Maugin ist Schauspieler, aber, was Schuh interessanter findet, ein sich selbst fremder Mensch. Ein Flüchtender, der sein Leben irgendwie zu Ende bringen will. Interessant sei besonders die Konstellation Vater-Sohn: einerseits der von sich selbst entfremdete Schauspieler, andererseits der "keimfreie Schleimer"-Sohn, der seinen Vater so lange mit seinem Elend zujammere, bis dieser ihm Geld gibt: eher aus Verachtung als aus Mitleid. "Lesend spüre ich leibhaftig", wird Schuh gegen Ende seines Artikels pathetisch, "wie dieser unsympathische Mensch auch nur einer ist, der versucht, mit dem Leben fertig zu werden." Simenon habe die "Sozialisierung des Soziopathen" auf seine Fahnen geschrieben. Ins Herz schließen könne Schuh die Hauptfigur zwar nicht, aber wiedererkennen könne er sich selbst in ihr. Auch formal überzeugt der Roman den Rezensenten. Besonders die Technik des Verwischens, des beiläufigen Andeutens und des erst späten Präzisierens einzelner Motive gefällt Schuh - ohne dies weiter auszuführen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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