20,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Einer schreibt, dass er träumt, er lande mit fünf anderen auf einer einsamen Insel und beginne eines Abends am Lagerfeuer, eine Geschichte zu erzählen, von elf Menschen, die einer Frau, die im Sterben liegt, eine Woche lang Geschichten erzählen. Geschichten vom Glück, von der Liebe, von wahrer oder falscher Freundschaft, vom wahren oder falschen Leben, vom wahren oder falschen Ich, von der Zeit und ruhig auch vom Tod. Und los geht der Reigen. Wie eine Bergwanderung über Pässe eröffnet Ralf Schlatter immer neue Horizonte und faltet seine Welt vor uns auf, eine Welt voll von wilder Fantasie,…mehr

Produktbeschreibung
Einer schreibt, dass er träumt, er lande mit fünf anderen auf einer einsamen Insel und beginne eines Abends am Lagerfeuer, eine Geschichte zu erzählen, von elf Menschen, die einer Frau, die im Sterben liegt, eine Woche lang Geschichten erzählen. Geschichten vom Glück, von der Liebe, von wahrer oder falscher Freundschaft, vom wahren oder falschen Leben, vom wahren oder falschen Ich, von der Zeit und ruhig auch vom Tod. Und los geht der Reigen. Wie eine Bergwanderung über Pässe eröffnet Ralf Schlatter immer neue Horizonte und faltet seine Welt vor uns auf, eine Welt voll von wilder Fantasie, magischem Realismus, poetischer Bildsprache, tieferem Sinn und höherer Komik.43'586 ist eine augenzwinkernde Hommage an Boccaccios Decamerone, entstanden notabene unter dem Eindruck der Pest-Pandemie. Und wie bei Boccaccio wird auch hier in erster Linie das Leben gefeiert. Und immer unter der Oberfläche hervorschimmernd: die lebenserhaltende Notwendigkeit des Erzählens an sich - und das Spiel damit. Bis dem Erzähler buchstäblich die Wörter ausgehen.
Autorenporträt
Ralf Schlatter, geboren 1971 in Schaffhausen (CH), lebt als freier Autor und Kabarettist in Zürich. Diverse Auszeichnungen für die Romane Federseel und Maliaño, den Erzählband Verzettelt, den Lyrikband König der Welt. Fürs Schweizer Radio Hörspiele und Kurzgeschichten. Seit 2000 tritt er im Duo schön&gut mit poetischem und politischem Kabarett auf, ausgezeichnet mit dem Salzburger Stier 2004, dem Schweizer Kabarettpreis Cornichon 2014 und dem Schweizer Kleinkunstpreis 2017. Bei Limbus: Sagte Liesegang (2013), Maliaño stelle ich mir auf einem Hügel vor (Neuauflage 2015), Steingrubers Jahr (2017), das Kinderbuch Margarethe geht (2019) und Muttertag (2020).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Menschenfreundlich" nennt Rezensent Angelika Overath Ralf Schlatters an das Decamerone angelehnten Erzählreigen am Bett einer Sterbenden. Was da an Geschichtenerzählern und Geschichten zusammenkommt, findet sie mal nachdenkens-, mal schlicht staunenswert, mal komisch, mal traurig und mal wie eine Explosion. Es geht um Friedhofskatzen, die Liebe, den Tod oder um ein herbeifantasiertes Orchester in einem Zugabteil, teilt Overath mit. Miniaturen in "romantischer Tradition", die am Ende auch die Erzählenden untereinander verbinden, stellt die Rezensentin verblüfft fest.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.07.2022

Aus zwei Kreisen wird eine Region

WETTERAUKREIS Vor 50 Jahren entstand der Wetteraukreis - damals nicht für alle ein Grund zur Freude. Dazu erscheint jetzt ein Buch, in dem sich Zeitzeugen an die Gebietsreform erinnern.

Von Wolfram Ahlers

Es war keine Liebesheirat, der Zusammenschluss der damaligen Kreise Friedberg und Büdingen zum Wetteraukreis. Das geschah vor 50 Jahren eher auf Druck der Landesregierung. Denn besonders Büdingen hatte sich anders orientiert, die Stadt wollte, wenn schon eine Gebietsreform sein musste, sich mit Hanau zusammentun. Wofür aus Büdinger Sicht unter anderem wirtschaftliche Verflechtungen und Verkehrsanbindungen sprachen. Bis zuletzt hielt der Widerstand an. Immerhin war Büdingen zugesichert worden, dass es, wenn schon die Existenz als Kreisstadt aufgegeben werden musste, doch eine Dependance der in Friedberg angesiedelten Kreisverwaltung bekommen sollte. So hat die Wetterauer Kreisverwaltung bis heute eine Außenstelle in Büdingen mit einer Reihe administrativer Aufgaben.

Mit rund 270 000 Einwohnern - heute sind es rund 310 000 - und einer Fläche von gut 1100 Quadratkilometern entstand im Norden des Großraums Rhein Main einer der größten hessischen Kreise mit 25 Kommunen, die sich wiederum aus mehr als 100 Kleinstädten und Dörfern zusammensetzen. Dabei verloren die beiden Altkreise im Zuge all der Zusammenschlüsse mehr Ortschaften, als sie hinzubekamen. Mit Schotten etwa kam eine der größten Flächengemeinden des bisherigen Kreises Büdingen zum neu gebildeten Vogelsbergkreis. Auch der bisherige Kreis Friedberg schrumpfte mit der Neuzuteilung. Schon 1970 wurden Heldenbergen und Büdesheim zum Kreis Hanau ausgegliedert, mit Bildung des Wetteraukreises zum 1. August 1972 ging dem bisherigen Kreis Friedberg im Südwesten noch einiges an Territorium verloren. Zugute kam das vor allem Frankfurt, das die Gemeinden Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach als Stadtteile bekam. Damit nicht genug, wollte sich Frankfurt später gleich noch eine ganze Wetterauer Stadt einverleiben, das benachbarte Bad Vilbel. Was aber vor allem am heftigen Widerstand aus Bad Vilbel selbst scheiterte, wo man auf keinen Fall zu einem bloßen Ortsteil der Großstadt werden wollte.

Wie vor einem halben Jahrhundert in der Wetterau um die Gebietsreform gerungen wurde und wie die "Zweckehe" von Friedberg und Büdingen am Ende zustande kam, darüber lässt sich im Detail nachlesen in einem Buch, das der Kreisausschuss in Zusammenarbeit mit der Büdinger Geschichtswerkstatt anlässlich des Jubiläums des Wetteraukreises herausgegeben hat. Wobei der Leser eine Fülle von Informationen aus erster Hand bekommt, ist der Autor des Beitrags, der frühere hauptamtliche Kreisbeigeordnete Joachim Pollmar (SPD), als Zeitzeuge sogar selbst in das politische Ringen um den Zusammenschluss involviert gewesen. Auch bei Autoren weiterer Aufsätze, welche die wesentlichen Aspekte aus fünf Jahrzehnten Wetteraukreis beleuchten, handelt es sich um Zeitzeugen. Hedwig Rohde, die als Journalistin die Kreispolitik in den Achtzigerjahren verfolgte, beschreibt ein nicht weniger turbulentes Jahrzehnt, das auf die Jahre nach der Gebietsreform folgte. So ruft sie etwa den Skandal um den Bau einer Müllumladestation in Erinnerung, der für Aufsehen sorgte und zum Rückzug des damaligen Landrats führte.

Von sich reden machte die Wetterau in den Achtzigerjahren zudem mit dem Zustandekommen der ersten rot-grünen Koalition in einem Landkreis, die dann aber wieder zerbrach und später mit neuen Protagonisten noch einmal fortgesetzt wurde. Geprägt von den durch die deutsche Wiedervereinigung ausgelösten Herausforderungen für die öffentlichen Haushalte, ging es in den Neunzigerjahren immer wieder darum, die Kreisfinanzen, so gut es ging, im Lot zu halten, was mit zum Teil unpopulären Einschnitten verbunden war, aber Straffung von Verwaltungsstrukturen zur Folge hatte, wie der damalige Finanzdezernent Rainer Schwarz (CDU) aus seinen Erfahrungen beschreibt aus einem Jahrzehnt, in dem die meiste Zeit eine große Koalition das Sagen hatte. Der frühere Landesminister Jörg-Uwe Hahn von der FDP, der seit Jahrzehnten in die Kreispolitik involviert ist, lässt das erste Jahrzehnt dieses Jahrtausends Revue passieren, von der besonders für Bad Nauheim als einst führendes hessisches Staatsbad schwierigen Neustrukturierung des Kurwesens bis zum spannenden Ringen, wo der Jahrhundertfund der Keltenfürst-Statue seine endgültige Bleibe finden sollte. Wobei sich am Ende hartnäckiges gemeinsames Engagement gegen die ursprünglichen Pläne des Landes durchsetzte, am Ende am Fundort Glauberg mit der Keltenwelt sogar eine Einrichtung von deutschlandweitem Rang etabliert wurde. Das vergangene Jahrzehnt schließlich stand wesentlich im Zeichen, die Infrastruktur voranzubringen, Folge des steten Zuzugs, der mehr und mehr auch die ländlicheren Regionen der Wetterau erreichte. Der amtierende Kreistagsvorsitzende Armin Häuser (CDU) geht in diesem Zusammenhang ein auf die Schulbauoffensive und die Anstrengungen, um die Krankenhauslandschaft fit zu machen.

Weitere Beiträge stellen Institutionen und Unternehmen vor, an denen der Kreis beteiligt ist und die auch darauf ausgerichtet sind, für annähernd gleiche Lebensbedingungen und Voraussetzungen für die Wirtschaft in der Wetterau zu sorgen, wie beispielsweise der Energie- und Wasserlieferant Oberhessische Versorgungsbetriebe, die Sparkasse Oberhessen, die IHK. Natürlich dürfen in einer Publikation zum Kreisjubiläum die Städte und Gemeinden nicht fehlen, die ja das Fundament einer solchen Gebietskörperschaft bilden. Deshalb wurde den Kommunen viel Platz zugestanden, sich gebührend darzustellen.

"50 Jahre Wetteraukreis - zwei Kreise wachsen zu einer Region", 268 Seiten, 256 Bilder, ISBN 978-3-958956-07-3, ist im Buchhandel und den Dienststellen des Wetteraukreises zu erhalten und kostet 20 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr