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Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2023 in der Kategorie Kinderbuch!
Ellie und ihr Bruder Oleg freuen sich auf einen Tag ohne Eltern und kleine Schwester. In ihrem neuen Zuhause auf dem Land kommen sie ganz gut mal allein zurecht, sogar ohne Ellies Handy. Doch als Eltern und Nachbarin weder am Abend noch in den nächsten Tagen zurückkehren, wird es den beiden unheimlich. Nur die Katze ist noch da.
Wo sind sie alle? Was ist bloß los?
Mit Mut und Zuversicht versuchen die beiden mit der Lage klarzukommen. Zu Hause und ziemlich allein - zwei ungleiche Geschwister und ein
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Produktbeschreibung
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2023 in der Kategorie Kinderbuch!

Ellie und ihr Bruder Oleg freuen sich auf einen Tag ohne Eltern und kleine Schwester. In ihrem neuen Zuhause auf dem Land kommen sie ganz gut mal allein zurecht, sogar ohne Ellies Handy. Doch als Eltern und Nachbarin weder am Abend noch in den nächsten Tagen zurückkehren, wird es den beiden unheimlich. Nur die Katze ist noch da.

Wo sind sie alle? Was ist bloß los?

Mit Mut und Zuversicht versuchen die beiden mit der Lage klarzukommen. Zu Hause und ziemlich allein - zwei ungleiche Geschwister und ein großes Abenteuer.

Ellie und Oleg schaffen das. Hundertprozentig.

Preise & Auszeichnungen:
Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis 2023, Kategorie Kinderbuch
Autorenporträt
Katja Ludwig lebt als Autorin und Chirurgin mit ihrer Familie in Berlin und im Oderbruch. Ihr erster Kinderroman erschien 2019, bei Klett Kinderbuch ist "Ellie & Oleg" ihr erster Roman.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Katja Ludwigs Kinderbuch lässt Rezensentin Lena Bopp abermals darüber staunen, wie schnell das Thema Pandemie und Lockdown in der Kinderliteratur angekommen sei - und wie gut das Thema auch eingearbeitet würde. Bei Ludwig geht es um zwei Stiefgeschwister, die 12-jährige Elli und den 8-jährigen Oleg, deren Eltern nach dem Umzug aus Berlin in die brandenburgische Provinz auf einmal nicht wiederkommen, woraufhin die Geschwister auf sich allein gestellt sind. Neben den Abenteuern, die die beiden dann erleben - Begegnungen mit einem verrückten Nachbarn, eine Nacht unter freiem Himmel - findet die Kritikerin vor allem wertvoll, wie das Thema des Alleinseins als Chance verhandelt wird, die die Kinder immer mehr zu schätzen lernen; die Lockdown-Einsamkeit danach sei im Vergleich gar nicht mehr so schlimm, gibt Bopp wieder. Ein nicht klamaukhaftes, sondern angenehm ernstes Kinderbuch mit vielen guten Einfällen und schönen Schwarz-Weiß-Vignetten von Heike Herold, lobt die Kritikerin.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.09.2022

Eier aus dem Wasserkocher
In „Ellie und Oleg“ müssen zwei Geschwister ohne ihre Eltern auskommen
Wenn Kinder heute ein echtes Abenteuer erleben sollen, dann muss zuallererst das Handy verschwinden. Wäre ja sonst zu einfach. Die Eltern kommen abends nicht nach Hause? Schickt man schnell eine Textnachricht, „wo bleibt ihr denn???“, und kurz darauf ist alles geklärt. Aber Ellie findet ihr Handy nicht. Auch nicht, als ihr kleiner Bruder Oleg mitsucht. Es ist weg. Und die Eltern kommen nicht zurück aus der Stadt. Ellie und Oleg sitzen allein im neuen Haus in der Brandenburger Pampa, auch Nachbarin Edeltraut ist nicht da, ihre Katze Sissi maunzt bald heran, weil sie Hunger hat. So wie Ellie und Oleg. Aber die können sich immerhin Eier im Wasserkocher machen – nach einem fiesen Unfall hat Ellie Herdverbot und an das hält sie sich auch, zumindest vorerst.
Kinder, die plötzlich ohne Erwachsene auskommen müssen, das ist eine klassische Ausgangssituation für Abenteuer in der Jugendliteratur. Katja Ludwig dekliniert sie sehr konsequent und höchst realistisch durch. Sie versetzt sie nicht nur in eine sehr zeitgemäße Pandemielage – der Lockdown ist etwas härter, als man ihn hierzulande erlebt hat, die Polizei riegelt Städte und Dörfer ab, die Kinder kommen nicht mal über die Brücke in den nächsten Ort – sondern auch in ein ganz bestimmtes Milieu, das sie aus Kindersicht erkenntlich macht. Ellie und Oleg gehören zu einer Patchwork-Familie aus Berlin. Ellie hat dunkle Haut, Oleg ist so blass, dass seine Ohren rot leuchten, wenn hinter ihm die Sonne scheint. Ihre Eltern haben noch ein gemeinsames Kind namens „Lilac“ bekommen, das beiden Älteren ordentlich auf die Nerven geht. Die Familie will aus der zu kleinen Wohnung in der Stadt raus aufs Land ziehen, in eine winzige Häuseransammlung namens „Ausbau 1-3“. An der Busendhaltestelle liegt eine LPG-Ruine.
In dieser Einöde müssen die zwei Geschwister aus der Stadt, sie sind zwölf und acht Jahre alt, nun also allein klarkommen. Wie da die Angst immer wieder in Tränen mündet (Ellie versucht sie zu unterdrücken) und dann doch wieder in kurzer Abenteuereuphorie verschwindet, fängt Katja Ludwig herrlich genau ein. Oleg macht sonst schon auf cool, aber jetzt tuschelt er wieder mit seinem Kuschelteddy, um einschlafen zu können. Und Ellie versteht zwar schon einiges von der Welt, aber die kryptischen Ansagen im Radio über den Lockdown und Probleme im nahegelegenen Umspannwerk lassen ihr den Kopf schwirren.
Als die Lebensmittelvorräte zur Neige gehen (was ist eigentlich „Soßenbinder“?), verlassen die zwei auf der Suche nach anderen Menschen ihr Haus, fliehen vor dem einzigen anwesenden Nachbarn und verlaufen sich. Eltern werden mit einiger Sorge diese realistische Schilderung darüber lesen, wie auch heute Kinder plötzlich verlorengehen können, in einer kalten Nacht draußen schlafen müssen, mit nicht mehr zugedeckt als einem Haufen scharfkantigem Schilf. Für Kinder aber ist dieses Buch auch ein großer Mutmacher: Ellie kann zwar kein Brot backen, wohl aber Muffins.
Wenn der eigene Kühlschrank leer ist, hat vielleicht die abwesende Nachbarin eingewecktes Obst im Kämmerchen. Und im Notfall steigt vages Wissen über den Lauf der Sonne, über rausfliegende Sicherungen und Gartenbau oft hilfreich an die Oberfläche des Bewusstseins. Ganz verloren ist man jedenfalls nicht als Kind, das verspricht Katja Ludwig mit diesem schönen, aufregenden Buch. Auch nicht ohne Handy.
KATHLEEN HILDEBRAND
Katja Ludwig:
Ellie und Oleg – außer uns ist keiner hier.
Mit Illustrationen von Heike Herold.
Klett Kinderbuch Verlag, Leipzig 2022.
208 Seiten, 16 Euro.
Ab 9 Jahren.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.12.2022

Wo sind die Eltern?
Katja Ludwigs Pandemie-Roman

Es ist bemerkenswert, wie schnell und ästhetisch beeindruckend die Pandemie in der Kinderliteratur angekommen ist. Schon im vergangenen Jahr hatte Tamara Bach in ihrem Jugendroman "Das Pferd ist ein Hund" den Lockdown in eine Art Kammerspiel verwandelt, in dessen Verlauf sich das soziale Gefüge eines Berliner Mietshauses neu sortierte. Nun ist mit dem Kinderroman von Katja Ludwig wieder ein Buch erschienen, das Ausgangssperre und Ansteckungsgefahr als unerhörte Begebenheiten literarisch aufgreift.

"Ellie & Oleg - außer uns ist keiner hier" nimmt seinen Untertitel sehr wörtlich. Die zwölf Jahre alte Ellie und ihr vier Jahre jüngerer Stiefbruder Oleg sind tatsächlich die Einzigen, die zurückgeblieben sind in dem neuen Zuhause ihrer Patchworkfamilie irgendwo tief in der brandenburgischen Provinz.

Nur einen Tag wollten die Eltern der beiden noch mal zurück nach Berlin, um ein paar letzte Dinge zu holen, bevor das neue Leben beginnt. Aber am Abend kehren sie nicht zurück. Und telefonisch erreichen kann man sie nicht, denn Ellie kann ihr Handy nicht mehr finden - so beginnt erzählerisch eine vordigitale Zeit, in der das Abenteuer seinen Lauf nimmt. Die beiden Kinder sind nun auf sich gestellt, allein in einem Haus ohne Nachbarn, wenn man von dem "Suffkopp" absieht, der eine Bruchbude in der Nähe bewohnt und auf alles schießt, was ihm und seinen Hühnern zu nahe kommt. Auch sonst ist weit und breit keine Hilfe in Sicht. Weder im Dorf, das jetzt von einem unüberwindbaren Zaun umgeben ist, an dem ein Schild hängt: "Achtung! Dies ist ein kommunaler Pandemie-Abschirmbereich." Noch in den Weiten der sogenannten Prärie, womit die ungleichen Geschwister die von Ochsen und Pferden bevölkerten Felder hinter dem Haus meinen, die sie auf der Suche nach einem Bauernhof vergeblich zu durchqueren versuchen.

Dieser Versuch bringt ihnen nichts außer, weil sie den Rückweg nicht finden, einer ersten Nacht unter freiem Himmel. Doch bevor die zweite Nacht anbricht, entdecken sie bei einem verlassenen LPG-Hof auch einen alten Trabi und mit ihm die Erleichterung darüber, wenigstens ein Blechdach über dem Kopf zu haben. Außerdem beschert der Apfelbaum hinter dem Hof den beiden die bislang ungekannte Freude über ein paar runzelige Äpfel. "Die Schale der Äpfel ist wie klebriges altes Butterbrotpapier, doch innen sind sie süß und vanillig wie Keksteig und außer meinen geliebten Instantnudeln das Beste, was ich je gegessen habe."

Die Perspektive von Ellie, aus deren Sicht die Geschichte erzählt ist, verändert sich im Zuge der neuen Erfahrungen des Auf-sich-gestellt-Seins. Zuweilen verlangen die Umstände ihr ab, eigene Tränen der Verzweiflung beiseitezuwischen, um dem kleinen Bruder keine Angst zu machen. Aber sie verschaffen ihr eben auch eine Tatkraft und einen Einfallsreichtum, die sich so gut anfühlen, dass sich am x-ten Tag der Pandemie beim Blick auf den Esstisch das Gefühl des Verlassenseins gar nicht mehr einstellt: "Als ich in die Küche komme, sind schon alle da." Und damit meint sie neben Oleg noch drei andere, nämlich Eddie, den Teddie, den streunenden Hund Averell und die Katze Sissi.

Das Buch wimmelt von solchen Szenen, guten Ideen und fein ausgearbeiteten Details, die in den schwarz-weiß gehaltenen Vignetten von Heike Herold schöne Entsprechungen finden. Es lebt von guten Ein- und vielen Zufällen, die Katja Ludwig so ineinander verwebt, dass das Geschehen nie ins Klamaukige kippt, sondern stets den ernsten Grundton bewahrt, der aus der Abwesenheit der Eltern entsteht und der einen spannenden Sog entwickelt. "Ellie & Oleg" ist nach dem erst im vergangenen Jahr erschienenen "Der Schwesternzauber" ihr zweites Buch mit diesem Grundmotiv. Es begreift das plötzliche Alleinsein als Zumutung voller Möglichkeiten, die zu erkennen und zu ergreifen für die Kinder im Laufe der Tage immer leichter wird. Und diese Leichtigkeit macht Mut - auch denen, die von ihr lesen. LENA BOPP

Katja Ludwig: "Ellie & Oleg - außer uns ist keiner hier".

Mit Vignetten von Heike Herold. Klett Kinderbuch, Leipzig 2022. 236 S., geb., 16,- Euro. Ab 9 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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