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Als vor über 20 Jahren eine Bande von Bankräubern die Polizei von Rockland zum Narren hielt, ging Inspektor Barton bis an seine Grenzen, um John Foster und seine Komplizen zu fassen. Auch jetzt raubt der Fall dem Inspektor wieder die Ruhe, denn er ist auf eine Ungereimtheit gestoßen, die alles in einem anderen Licht erscheinen lässt. Wild entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen, spürt er Foster in seinem neuen kleinbürgerlichen Leben auf. Ein erbitterter Ringkampf um die Wahrheit beginnt...

Produktbeschreibung
Als vor über 20 Jahren eine Bande von Bankräubern die Polizei von Rockland zum Narren hielt, ging Inspektor Barton bis an seine Grenzen, um John Foster und seine Komplizen zu fassen. Auch jetzt raubt der Fall dem Inspektor wieder die Ruhe, denn er ist auf eine Ungereimtheit gestoßen, die alles in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Wild entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen, spürt er Foster in seinem neuen kleinbürgerlichen Leben auf. Ein erbitterter Ringkampf um die Wahrheit beginnt...
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.05.2013

GRAPHIC NOVELS
KRIMI (7)
Schuldfragen
„Die Packard Gang“
von Marc Malès
DEFGH Bibliothek
Man tut gut daran, „Die Packard Gang“ des französischen Zeichners Marc Malès in
einem Zug oder innerhalb weniger Tage zu verschlingen, denn die im großen und ganzen ruhig und linear erzählte Geschichte eines amerikanischen Polizeiinspektors, der sich wegen akuter Zweifel an einem alten Fall auf Recherche begibt, wird so systematisch durch Rückblenden unterbrochen, dass man bei längeren Pausen leicht die Details vergisst, die zum Verständnis nötig sind.
  Dem Beginn seiner Erzählung stellt Malès zwei in ihrer Rätselhaftigkeit poetisch wirkende Episoden voran: In der wortlosen ersten rast ein Packard der Dreißigerjahre in gemeingefährlichem Tempo durch die amerikanische Provinz. In der zweiten prescht ein Lincoln der Fünfzigerjahre ähnlich waghalsig durch Ortschaften und über Land. Erst im Lauf der danach sich entwickelnden Geschichte begreift man, wie existenziell diese beiden zeitlich weit auseinanderliegenden Episoden miteinander verbunden sind und welche Lücken in der allmählichen Rekonstruktion des zwanzig Jahre zuvor brutal beendeten Gangsterdramas sie füllen.
  Wie seine literarischen Vorbilder, die amerikanischen Krimiautoren der vielverfilmten „Schwarzen Serie“, baut auch Malès seine „schwarze“ Graphic Novel aus realen Szenen, die oft das Banale streifen, und aus Erinnerungssprengseln und Erzählungen, die wilde Emotionen wecken, zusammen. Dashiell Hammett, dem er schon 1996 gemeinsam mit Jean Dufaux eine Graphic Novel gewidmet hat, ist ganz offensichtlich der Pate dieser Geschichte. Und wie Hammett gelingt es auch Malès, durch das verrätselnde Hinauszögern der klärenden Details eine Spannung aufzubauen, die mit jeder weiteren Andeutung des zugrunde liegenden Konflikts noch einmal deutlich ansteigt. Inspektor Barton, ein Koloss aus Fleisch, hat vor zwanzig Jahren der Packard Gang, einer höchst elegant agierenden, quälend erfolgreichen Bankräuberbande, mithilfe vieler schießwütiger Polizeikollegen blutig das Handwerk gelegt. Nun erfährt er auf Umwegen, dass die Tatbestände, aufgrund derer die Bankräuber damals verurteilt worden sind, nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Er macht sich auf die Suche nach dem damaligen Chef der Bande, der die ganze Schuld auf sich genommen hat. Er trifft auf einen Mann, der sich mit betonter Herzlichkeit, mit einer hübschen Frau an seiner Seite, einer Bibel in der Hand und einer Klarinette an den Lippen eine bürgerliche Existenz aufgebaut und viel Ansehen in der Nachbarschaft erworben hat. Das plötzliche Aufeinanderstoßen der vormals erbitterten Gegner lässt bei beiden Männern alte Wunden schmerzhaft wieder aufbrechen. Doch statt des Showdowns, den sich Barton ersehnt hat, tun sich Dinge, die das Leben beider Männer grundlegend verändern.
  Wenn Malès mit dieser schwarzen Bild-Erzählung, wie der Umriss-Stil der Zeichnungen vermuten lässt, den großen Kollegen Jacques Tardi erreichen wollte, kann man ihm zurufen: Mit der „Packard Gang“ ist dies gelungen.
GOTTFRIED KNAPP
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Angetan zeigt sich Rezensent Christian Schlüter von diesem Comic-Krimi im Stil des Film Noir, den Marc Males vorgelegt hat. Die Geschichte um einen eigentlich abgeschlossenen Fall - einen 20 Jahre zurückliegenden Bankraub der Packard-Gang -, der Inspektor Barton wegen seiner Ungereimheiten keine Ruhe lässt, ist seines Erachtens raffiniert erzählt, zunehmend gespannt folgt er dem Geschehen. Dabei bescheinigt dem französischen Zeichner, sich gekonnt der Ästhetik und der Codes des Film Noir zu bedienen. "Comic und Film", so Schlüter, "ergänzen sich in ästhetischer Hinsicht wunderbar".

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