Run, Rose, Run - Eine Nacht in Nashville
Roman - Der New-York-Times-Nr.1-Bestseller von Country-Ikone Dolly Parton und Spannungskönig James Patterson
Übersetzung: Flegler, Leena
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Doppelt gut: Die Country-Ikone Dolly Parton und der Großmeister der Spannung James Patterson liefern das Highlight des Jahres!Seitdem sie denken kann, hat AnnieLee den Traum, Countrysängerin zu werden und ganz groß rauszukommen. Mit Mitte zwanzig beschließt sie: Die Zeit ist gekommen, und nichts wird sie aufhalten. Sie trampt nach Nashville, um dort ihr Glück zu versuchen. Und tatsächlich schafft sie es, den Manager einer Bar dazu zu überreden, sie spielen zu lassen. Ihr Auftritt ist ein voller Erfolg! Findet auch Ethan Blake - Countrysänger und Gitarrist für Ruthanna Ryder, der Count...
Doppelt gut: Die Country-Ikone Dolly Parton und der Großmeister der Spannung James Patterson liefern das Highlight des Jahres!
Seitdem sie denken kann, hat AnnieLee den Traum, Countrysängerin zu werden und ganz groß rauszukommen. Mit Mitte zwanzig beschließt sie: Die Zeit ist gekommen, und nichts wird sie aufhalten. Sie trampt nach Nashville, um dort ihr Glück zu versuchen. Und tatsächlich schafft sie es, den Manager einer Bar dazu zu überreden, sie spielen zu lassen. Ihr Auftritt ist ein voller Erfolg! Findet auch Ethan Blake - Countrysänger und Gitarrist für Ruthanna Ryder, der Country-Ikone schlechthin. Ethan ist so angetan von AnnieLee, dass er sie unbedingt Ruthanna vorstellen will. Ihr Traum scheint in greifbare Nähe gerückt zu sein. Doch AnnieLee ist nicht, wer sie vorgibt zu sein. Und die Kraft ihrer herzergreifenden Songs basiert auf einem dunklen Geheimnis - ein Geheimnis, das sie bald einzuholen droht ...
Seitdem sie denken kann, hat AnnieLee den Traum, Countrysängerin zu werden und ganz groß rauszukommen. Mit Mitte zwanzig beschließt sie: Die Zeit ist gekommen, und nichts wird sie aufhalten. Sie trampt nach Nashville, um dort ihr Glück zu versuchen. Und tatsächlich schafft sie es, den Manager einer Bar dazu zu überreden, sie spielen zu lassen. Ihr Auftritt ist ein voller Erfolg! Findet auch Ethan Blake - Countrysänger und Gitarrist für Ruthanna Ryder, der Country-Ikone schlechthin. Ethan ist so angetan von AnnieLee, dass er sie unbedingt Ruthanna vorstellen will. Ihr Traum scheint in greifbare Nähe gerückt zu sein. Doch AnnieLee ist nicht, wer sie vorgibt zu sein. Und die Kraft ihrer herzergreifenden Songs basiert auf einem dunklen Geheimnis - ein Geheimnis, das sie bald einzuholen droht ...
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James Patterson, geboren 1947, war Kreativdirektor bei einer großen amerikanischen Werbeagentur. Seine Thriller um den Kriminalpsychologen Alex Cross ebenso wie die um den »Women's Murder Club« machten ihn zu einem der erfolgreichsten Bestsellerautoren der Welt. Regelmäßig tut er sich für seine Bücher mit anderen namhaften Autoren oder Stars zusammen. James Patterson lebt mit seiner Familie in Palm Beach und Westchester County, N.Y..Dolly Parton ist die Country-Ikone schlechthin. Die Sängerin, Songwriterin, Schauspielerin, Filmproduzentin und Geschäftsfrau ist zudem eine große Wohltäterin und unterstützt zahlreiche gemeinnützige Projekte, zum Beispiel zur Leseförderung mit ihrer Stiftung »Dolly Parton's Imagination Library«. Sie hat mehr als 3.000 Lieder geschrieben und über 100 Millionen Platten weltweit verkauft. Dolly Parton lebt in Nashville, Tennessee.
Produktdetails
- Verlag: Blanvalet
- Originaltitel: Run, Rose, Run
- Deutsche Erstausgabe
- Seitenzahl: 528
- Erscheinungstermin: 30. November 2022
- Deutsch
- Abmessung: 216mm x 134mm x 41mm
- Gewicht: 549g
- ISBN-13: 9783764508166
- ISBN-10: 3764508167
- Artikelnr.: 64383262
Herstellerkennzeichnung
Blanvalet Verlag
Neumarkter Str. 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Den Deutschen - insbesondere wohl dem deutschen Feuilleton - das Phänomen Dolly Parton zu erklären, ist keine leichte Aufgabe. Schließlich misstrauen wir tendenziell allem "was glitzert", weiß Rezensentin Christiane Lutz. Sie versucht es dennoch. Wenn die Country-Ikone Parton gemeinsam mit dem Bestseller-Thriller-Autor James Patterson einen Roman schreibt zum Beispiel, dann müssen andere Wertmaßstäbe angelegt werden, als die üblichen, erklärt sie. Nach den üblichen Wertmaßstäben ist "Run, Rose, Run" eine klassische, ja sogar ziemlich vorhersehbare Heldinnenreise mit Thriller-Anteil, der nicht so ganz aufgeht, über eine junge, gegen alle Widerstände aufstrebende Country-Sängerin - voller Klischees und allzu vielen allzu schlagfertigen Worten. Aber! Es ist eben Dolly Partons Heldinnenreise, die wir hier lesen, erinnert uns Lutz. Sie hat sie nicht nur geschrieben, sondern so ähnlich natürlich auch erlebt. Damit ist "Run, Rose, Run" nicht nur irgendein mittelmäßiger Roman, sondern ein perfekt eingepasstes, maßangefertigtes Rädchen in einer fehlerlos funktionierenden "glitzernden Unterhaltungsmaschine", so die jubelnde und vielleicht, man ist sich nicht sicher, dabei auch augenzwinkernde Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»[Dolly Parton] setzt ein glitzerndes Räderwerk an großer Unterhaltung und besten Gefühlen in Bewegung [...], voller Herzschmerz, Augenzwinkern und kecker Sprüche [...].« Süddeutsche Zeitung
Willkommen in Dollywood
Country-Ikone Dolly Parton hat ihren ersten Roman mit Thriller-Autor James Patterson veröffentlicht. Er kann gar nicht schlecht sein
Wenn Dolly Parton einen Roman schreibt, schreibt sie natürlich keinen Roman. Wenn Dolly Parton einen Roman schreibt, setzt sie ein glitzerndes Räderwerk an großer Unterhaltung und besten Gefühlen in Bewegung. Aber noch mal von vorn: Wenn Dolly Parton ihren Roman „Run, Rose, Run“ vorlegt, hat den eigentlich James Patterson geschrieben, Bestsellermaschine mit mehreren Millionen verkaufter Bücher und ähnlich vielen Dollar auf dem Konto. Co-Autorin Dolly Parton bringt gleichzeitig ein Album mit neuen Songs heraus, die von der Story inspiriert sein sollen (oder umgekehrt)
Country-Ikone Dolly Parton hat ihren ersten Roman mit Thriller-Autor James Patterson veröffentlicht. Er kann gar nicht schlecht sein
Wenn Dolly Parton einen Roman schreibt, schreibt sie natürlich keinen Roman. Wenn Dolly Parton einen Roman schreibt, setzt sie ein glitzerndes Räderwerk an großer Unterhaltung und besten Gefühlen in Bewegung. Aber noch mal von vorn: Wenn Dolly Parton ihren Roman „Run, Rose, Run“ vorlegt, hat den eigentlich James Patterson geschrieben, Bestsellermaschine mit mehreren Millionen verkaufter Bücher und ähnlich vielen Dollar auf dem Konto. Co-Autorin Dolly Parton bringt gleichzeitig ein Album mit neuen Songs heraus, die von der Story inspiriert sein sollen (oder umgekehrt)
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und deren Texte hinten im Buch abgedruckt sind. Dolly Parton hat die Filmrechte zum Roman längst verkauft an die Produktionsfirma von Reese Witherspoon und wird in der geplanten Verfilmung selbstverständlich selbst mitspielen. Gut möglich, dass genau in diesem Moment bereits die Musicalversion des Romans einstudiert wird in „Dollywood“, Dolly Partons ganz eigenem Vergnügungspark in Knoxville, Tennessee.
Country-Star Dolly Parton, 76, ist längst eine eigene Unterhaltungsklasse, nicht nur, aber vor allem in den USA. Sie mit anderen Künstlern zu vergleichen, muss man gar nicht erst versuchen. Sie singt und komponiert nicht nur, sie sagt auch das Richtige zur richtigen Zeit, sie ist selbstironisch, setzt sich für die Rechte von queeren Menschen ein, hat eine Million Dollar in die Corona-Impfstoffforschung gespendet und macht neuerdings auch Tiktok-Videos, in denen sie Backmischungen präsentiert oder von einem TV-Moderator gefragt wird: „Dolly, wie lang dauert es, deine Haare zu machen?“ und sie, lachend: „Keine Ahnung, da bin ich ja nie dabei“, in Anspielung auf ihre Perücke. Gerade hat Dolly Parton ein paar Lieder auf der Silvesterparty ihrer Patentochter Miley Cyrus performt. Parton, geradezu altersloser Sopran, hautenges Outfit, singt: „I will always love you“. Und die Leute rasten aus. Deutschen zu vermitteln, dass es die Summe aus alldem ist, die Dolly Parton so überirdisch beliebt macht, ist eher schwierig. Deutsche sind ja misstrauisch gegenüber allem, was glitzert und pompös ist. Dieses Misstrauen muss man einfach mit dem Argument stummschalten, dass Dolly Parton nicht weniger als einen der größten Songs des 20. Jahrhunderts geschrieben hat: „Jolene“. So kann Dolly Partons Romandebüt „Run, Rose, Run – Eine Nacht in Nashville“ also gar kein schlechtes Buch sein. Egal, wie schlecht das Buch ist.
Jetzt ist es auf Deutsch erschienen bei Blanvalet. Parton und Patterson erzählen darin die Geschichte der Country-Musikerin AnnieLee Keyes, einer jungen Frau mit zerrissenen Jeans, lockerer Zunge und dem Herz am rechten Fleck, um mal im Sound des Buches zu bleiben. AnnieLee marschiert eines Tages in den „Cat’s Paw Saloon“ in Nashville, Tennessee (wo sonst), ohne einen Cent in der Tasche. Kleine Frau, große Träume. „Ich beherrsche meine Akkorde“, sagt sie bei ihrem ersten Auftritt dort, „und genau die scheint ihr gerade zu brauchen – einfach nur drei Akkorde und die Wahrheit.“ Sie singt, „als hinge ihr Leben davon ab: Is it easy? No it ain’t. Can I fix it? No, I cain’t. But I sure ain’t gonna take it lyin’ down“.
So ist es nur konsequent, dass Ruthanna Ryder, ortsansässige Country-Ikone im Ruhestand, das junge Talent fördert. Bald stehen der Plattendeal und eine kleine Tour. Die Leute lieben AnnieLee, eine Journalistin schreibt, sie hätte „den Blick einer Heiligen und die Stimme eines Engels“. Wenn da nur nicht AnnieLees finstere Vergangenheit wäre – schließlich ist Patterson als Thriller-Autor bekannt.
Der 500 Seiten schwere Roman selbst schnurrt wie ein perfekt durchproduzierter Country-Song, ohne jegliche Überraschung, dafür aber voller Herzschmerz, Augenzwinkern und kecker Sprüche „starker Frauen“, die Knarren mit sich herumtragen und ständig ihren „Mann stehen“ – „Woman up and take it like a man“, singt Dolly Parton. Die Männer sind Machos oder, meist, Kerle, die wissen, dass man Frauen beschützen muss. Bisweilen kommt Übersetzerin Leena Flegler gar nicht hinterher, das alles ins Deutsche zu übertragen, weil es diesen rotzigen „Darling“-Sound hier ebenso wenig gibt wie eine Dolly Parton.
„Ich will wirklich nicht so tun, als wäre ich ein Big-City-Girl“, sagt AnnieLee zu einem arroganten Plattenboss, „aber Sie dürfen gern aufhören, mit mir zu sprechen, als wäre ich strohdumm. Auch ich rede gern Klartext – und bin hier, um Ihnen zu erzählen, dass Ihnen in diesem Moment eine gottverdammte Goldmine gegenübersitzt.“ Damn, da hat der Plattenboss natürlich keine Gegenargumente.
Was man dem Roman vorwerfen kann, ist klar: stereotype Figuren und Klischees, eine mediokre Geschichte nach Schema F zusammengezimmert, viel zu viele Worte in schnoddriger Sprache und ein thrillerartiger Twist, der so richtig nicht zünden will. Nur darum geht es bei Dolly Parton ja gar nicht.
Ein paar Monate lang hätten Dolly Parton und James Patterson Gedanken zum Roman ausgetauscht und sich Notizen hin- und hergeschickt, die Zusammenarbeit sei wunderbar gewesen. Zwei beinharte Geschäftsleute, zwei „Storyteller“, wie Patterson in der New York Times erklärte. Dolly Parton hat sich dann selbst ins Buch mit reingeschrieben, als Country-Ikone Ruthanna Ryder, die sie in der Verfilmung auch spielen wird. Doch auch die Geschichte von der blutjungen Country-Sängerin, die „es schaffen“ will, ist ja ihre eigene.
Aufgewachsen ist sie als eines von zwölf Kindern in den Smoky Mountains in Tennessee. Die wilde Natur, das kleine Häuschen, die erste Gitarre. Das Mädchen, das sich aufmachte, die Country-Welt zu erobern, und sich nichts von Männern sagen lassen wollte, Parton erzählt das immer wieder. Eine Nachbildung des kleinen Häuschens kann man in „Dollywood“ besuchen. (Nachzuhören ist Dolly Partons Lebensgeschichte sehr schön in dem Podcast „Dolly Parton’s America“.) So funktionieren auch „Run, Rose, Run“ und das dazugehörige Album perfekt in Dolly Partons glitzernder Unterhaltungsmaschinerie. Der Mythos lebt, die Frau ist eine gottverdammte Goldmine.
CHRISTIANE LUTZ
Mit „Jolene“ hat Dolly Parton
einen der besten Songs
des 20. Jahrhunderts geschrieben
Sie pflegt den eigenen Mythos
vom mittellosen Country-Girl
aus den Tennessee Mountains
Dolly Parton und Bestsellerautor James Patterson begeistern beide Millionen – er mit Thrillern, sie mit Dolly Parton.
Foto: JB Rowland / Courtesy of Butterfly Records
Dolly Parton, James Patterson: „Run, Rose, Run: Eine Nacht in
Nashville.“ München, Blanvalet 2022.
528 Seiten, 18 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Country-Star Dolly Parton, 76, ist längst eine eigene Unterhaltungsklasse, nicht nur, aber vor allem in den USA. Sie mit anderen Künstlern zu vergleichen, muss man gar nicht erst versuchen. Sie singt und komponiert nicht nur, sie sagt auch das Richtige zur richtigen Zeit, sie ist selbstironisch, setzt sich für die Rechte von queeren Menschen ein, hat eine Million Dollar in die Corona-Impfstoffforschung gespendet und macht neuerdings auch Tiktok-Videos, in denen sie Backmischungen präsentiert oder von einem TV-Moderator gefragt wird: „Dolly, wie lang dauert es, deine Haare zu machen?“ und sie, lachend: „Keine Ahnung, da bin ich ja nie dabei“, in Anspielung auf ihre Perücke. Gerade hat Dolly Parton ein paar Lieder auf der Silvesterparty ihrer Patentochter Miley Cyrus performt. Parton, geradezu altersloser Sopran, hautenges Outfit, singt: „I will always love you“. Und die Leute rasten aus. Deutschen zu vermitteln, dass es die Summe aus alldem ist, die Dolly Parton so überirdisch beliebt macht, ist eher schwierig. Deutsche sind ja misstrauisch gegenüber allem, was glitzert und pompös ist. Dieses Misstrauen muss man einfach mit dem Argument stummschalten, dass Dolly Parton nicht weniger als einen der größten Songs des 20. Jahrhunderts geschrieben hat: „Jolene“. So kann Dolly Partons Romandebüt „Run, Rose, Run – Eine Nacht in Nashville“ also gar kein schlechtes Buch sein. Egal, wie schlecht das Buch ist.
Jetzt ist es auf Deutsch erschienen bei Blanvalet. Parton und Patterson erzählen darin die Geschichte der Country-Musikerin AnnieLee Keyes, einer jungen Frau mit zerrissenen Jeans, lockerer Zunge und dem Herz am rechten Fleck, um mal im Sound des Buches zu bleiben. AnnieLee marschiert eines Tages in den „Cat’s Paw Saloon“ in Nashville, Tennessee (wo sonst), ohne einen Cent in der Tasche. Kleine Frau, große Träume. „Ich beherrsche meine Akkorde“, sagt sie bei ihrem ersten Auftritt dort, „und genau die scheint ihr gerade zu brauchen – einfach nur drei Akkorde und die Wahrheit.“ Sie singt, „als hinge ihr Leben davon ab: Is it easy? No it ain’t. Can I fix it? No, I cain’t. But I sure ain’t gonna take it lyin’ down“.
So ist es nur konsequent, dass Ruthanna Ryder, ortsansässige Country-Ikone im Ruhestand, das junge Talent fördert. Bald stehen der Plattendeal und eine kleine Tour. Die Leute lieben AnnieLee, eine Journalistin schreibt, sie hätte „den Blick einer Heiligen und die Stimme eines Engels“. Wenn da nur nicht AnnieLees finstere Vergangenheit wäre – schließlich ist Patterson als Thriller-Autor bekannt.
Der 500 Seiten schwere Roman selbst schnurrt wie ein perfekt durchproduzierter Country-Song, ohne jegliche Überraschung, dafür aber voller Herzschmerz, Augenzwinkern und kecker Sprüche „starker Frauen“, die Knarren mit sich herumtragen und ständig ihren „Mann stehen“ – „Woman up and take it like a man“, singt Dolly Parton. Die Männer sind Machos oder, meist, Kerle, die wissen, dass man Frauen beschützen muss. Bisweilen kommt Übersetzerin Leena Flegler gar nicht hinterher, das alles ins Deutsche zu übertragen, weil es diesen rotzigen „Darling“-Sound hier ebenso wenig gibt wie eine Dolly Parton.
„Ich will wirklich nicht so tun, als wäre ich ein Big-City-Girl“, sagt AnnieLee zu einem arroganten Plattenboss, „aber Sie dürfen gern aufhören, mit mir zu sprechen, als wäre ich strohdumm. Auch ich rede gern Klartext – und bin hier, um Ihnen zu erzählen, dass Ihnen in diesem Moment eine gottverdammte Goldmine gegenübersitzt.“ Damn, da hat der Plattenboss natürlich keine Gegenargumente.
Was man dem Roman vorwerfen kann, ist klar: stereotype Figuren und Klischees, eine mediokre Geschichte nach Schema F zusammengezimmert, viel zu viele Worte in schnoddriger Sprache und ein thrillerartiger Twist, der so richtig nicht zünden will. Nur darum geht es bei Dolly Parton ja gar nicht.
Ein paar Monate lang hätten Dolly Parton und James Patterson Gedanken zum Roman ausgetauscht und sich Notizen hin- und hergeschickt, die Zusammenarbeit sei wunderbar gewesen. Zwei beinharte Geschäftsleute, zwei „Storyteller“, wie Patterson in der New York Times erklärte. Dolly Parton hat sich dann selbst ins Buch mit reingeschrieben, als Country-Ikone Ruthanna Ryder, die sie in der Verfilmung auch spielen wird. Doch auch die Geschichte von der blutjungen Country-Sängerin, die „es schaffen“ will, ist ja ihre eigene.
Aufgewachsen ist sie als eines von zwölf Kindern in den Smoky Mountains in Tennessee. Die wilde Natur, das kleine Häuschen, die erste Gitarre. Das Mädchen, das sich aufmachte, die Country-Welt zu erobern, und sich nichts von Männern sagen lassen wollte, Parton erzählt das immer wieder. Eine Nachbildung des kleinen Häuschens kann man in „Dollywood“ besuchen. (Nachzuhören ist Dolly Partons Lebensgeschichte sehr schön in dem Podcast „Dolly Parton’s America“.) So funktionieren auch „Run, Rose, Run“ und das dazugehörige Album perfekt in Dolly Partons glitzernder Unterhaltungsmaschinerie. Der Mythos lebt, die Frau ist eine gottverdammte Goldmine.
CHRISTIANE LUTZ
Mit „Jolene“ hat Dolly Parton
einen der besten Songs
des 20. Jahrhunderts geschrieben
Sie pflegt den eigenen Mythos
vom mittellosen Country-Girl
aus den Tennessee Mountains
Dolly Parton und Bestsellerautor James Patterson begeistern beide Millionen – er mit Thrillern, sie mit Dolly Parton.
Foto: JB Rowland / Courtesy of Butterfly Records
Dolly Parton, James Patterson: „Run, Rose, Run: Eine Nacht in
Nashville.“ München, Blanvalet 2022.
528 Seiten, 18 Euro.
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Den Deutschen - insbesondere wohl dem deutschen Feuilleton - das Phänomen Dolly Parton zu erklären, ist keine leichte Aufgabe. Schließlich misstrauen wir tendenziell allem "was glitzert", weiß Rezensentin Christiane Lutz. Sie versucht es dennoch. Wenn die Country-Ikone Parton gemeinsam mit dem Bestseller-Thriller-Autor James Patterson einen Roman schreibt zum Beispiel, dann müssen andere Wertmaßstäbe angelegt werden, als die üblichen, erklärt sie. Nach den üblichen Wertmaßstäben ist "Run, Rose, Run" eine klassische, ja sogar ziemlich vorhersehbare Heldinnenreise mit Thriller-Anteil, der nicht so ganz aufgeht, über eine junge, gegen alle Widerstände aufstrebende Country-Sängerin - voller Klischees und allzu vielen allzu schlagfertigen Worten. Aber! Es ist eben Dolly Partons Heldinnenreise, die wir hier lesen, erinnert uns Lutz. Sie hat sie nicht nur geschrieben, sondern so ähnlich natürlich auch erlebt. Damit ist "Run, Rose, Run" nicht nur irgendein mittelmäßiger Roman, sondern ein perfekt eingepasstes, maßangefertigtes Rädchen in einer fehlerlos funktionierenden "glitzernden Unterhaltungsmaschine", so die jubelnde und vielleicht, man ist sich nicht sicher, dabei auch augenzwinkernde Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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AnnieLee Keyes setzt alles auf eine Karte, entflieht ihrer gefährlichen Vergangenheit und trampt nach Nashville. Ihr großer Traum ist es, ein Country-Star zu werden. Mit Mut und Durchsetzungswillen gelingen ihr ein paar Auftritte in kleinen Bars, die von den richtigen Leuten nicht …
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AnnieLee Keyes setzt alles auf eine Karte, entflieht ihrer gefährlichen Vergangenheit und trampt nach Nashville. Ihr großer Traum ist es, ein Country-Star zu werden. Mit Mut und Durchsetzungswillen gelingen ihr ein paar Auftritte in kleinen Bars, die von den richtigen Leuten nicht unbeobachtet bleiben. Die Country-Ikone Ruthanna Ryder nimmt AnnieLee unter ihre Fittiche und von da an geht es rasant nach oben für sie. Doch die Schatten der Vergangenheit sind ihr dicht auf den Fersen und drohen, ihr neues Glück zu zerstören.
Meine Meinung:
Man sollte sich von dem Namen James Patterson auf dem Titel nicht in die Irre führen lassen und einen Thriller erwarten. Das ist aber auch gar nicht die Absicht dieses Romans. Vielmehr handelt es sich um eine etwas schwülstige Cinderella-Story vom Landei, das sich ihren großen Traum in der Musikbranche erfüllt mit einem Touch dunkler Vergangenheit. Großes Drama, wie es die Welt des Country gerne bereithält.
Ich muss sagen, mir hat es ausgesprochen gut gefallen. Die Hauptfiguren sind gut gezeichnet, besonders Ruthanna hat mir immer wieder ein Lächeln beschert. Der Aufstieg der kleinen AnnieLee gelingt vielleicht ein bisschen zu reibungslos, aber es ist halt ein Märchen. Etwas mehr Spannung kommt erst zum Ende auf, das große Geheimnis stellt sich dann aber doch als gar nicht so dramatisch heraus.
Ich mag Country-Musik, stecke aber jetzt nicht wirklich tief drin im Genre, will heißen, ich kenne auch Dolly Parton nur dem Namen nach. Von daher fand ich es sehr interessant, mal einen etwas tieferen Einblick in das Business zu erhalten. In Teilen hat mich das Buch an den Film „A Star Is Born“ erinnert. Natürlich fehlt auch eine zuckersüße Liebesgeschichte nicht.
Ein Songbook am Ende des Buches mit allen vorkommenden Titeln in Übersetzung rundet das Ganze ab. Wahrscheinlich ist das zum Buch passende Album von Dolly Parton die perfekte Ergänzung, die ich mir bisher allerdings noch nicht gegönnt habe. Alles in allem ein rundum süffiges Lesevergnügen für Fans der Country-Szene, die eine schöne Liebesgeschichte mit winzigem Thrilleranteil zu schätzen wissen.
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eBook, ePUB
Dieses Buch ist ein Zufallsstöberfund! Ich liebe Countrymusik seit ich damals zusammen mit meiner Oma und meinem Vater den Film „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ geschaut habe. Dort läuft nämlich allerhand Countrymusik im Hintergrund und ein Countrysänger spielte auch …
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Dieses Buch ist ein Zufallsstöberfund! Ich liebe Countrymusik seit ich damals zusammen mit meiner Oma und meinem Vater den Film „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ geschaut habe. Dort läuft nämlich allerhand Countrymusik im Hintergrund und ein Countrysänger spielte auch noch mit. Seitdem stöbere ich immer mal wieder nach aktueller Countrymusik, was in Deutschland erst in den letzten Jahren einfacher geworden ist. An Dolly Parton kommt man da natürlich nicht vorbei, denn schließlich ist sie nicht nur eine Country Größe, sondern die weibliche Country Größe!
Das sie zusammen mit James Patterson einen Roman schreibt, der im Country Business angesiedelt ist, ließ mich sofort zur Leseprobe greifen und dort steht eine junge Countrysängerin an der Brüstung des Hotelzimmers und ist bereit zu springen. 11 Monate zuvor setzt dann die Handlung ein….
Ich musste sofort wissen, was mit AnnieLee passiert ist. Was lässt diese junge Frau so verzweifeln? Aber … es passiert so einiges und es ist auch manches nicht so wie es scheint.
Wir haben hier die junge AnnieLee, die mit nichts anderem als ihrem Rucksack nach Nashville trampt. Selbst ihre Gitarre hat sie zu Geld gemacht, um überhaupt in die Stadt der Countrymusik zu gelangen. Eines Abends hört Ethan Blake sie singen und dieser arbeitet mit der Country Legende Ruthanna Ryder eng zusammen. Eine Ikone, die bereit ist, AnnieLee unter ihre Fittiche zu nehmen und ihre Erfahrungen zu teilen. Denn das Business ist hart und es erwarten das Countryküken auch einige Geier, die mit ihr das schnelle Geld machen wollen.
Bereits nach den ersten Zeilen war ich durch den sehr spannenden und flüssigen Schreibstil auf AnnieLees Seite und fieberte regelrecht mir ihr mit.
Wer die Musik kennt, der findet hier einige Namen wieder Vince Gill und Emmylou Harris sind nur ein paar Vertreter dieser Musiksparte. Durch den Einfluss von Dolly Parton gibt es einiges Wissenswertes über das Verhalten von Radiosendern, Agenten und der Melancholie der Musikrichtung. Dieses Insiderwissen ist gekonnt in die Handlung eingeflochten, so dass es so nebenbei einfließt.
Das Aufstreben der AnnieLee beinhaltet auch neben all der Dramatik den Hauch einer zarten Liebesgeschichte und so vergingen die 528 Seiten tatsächlich im Fluge. Am Ende gibt es die Liedertexte, die AnnieLee, Ruthanna und Ethan von sich geben noch einmal im Anhang auf Deutsch und auf Englisch zusammenhängend aufgeführt. Diese Songs gibt es tatsächlich auch von Dolly Parton auf dem gleichnamigen Album. Ein tolles Buch, das meinen kleinen Country Fan in mir sehr glücklich gemacht hat: volle Punktzahl.
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