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Im Berlin des technischen Fortschritts, in dem Skype, E-Mail und Textmessages den Alltag prägen, begegnen sich zwei ungleiche Figuren: der charismatische Schriftsteller Andy, der einen fatalen Hang zum Alkohol pflegt, und die geheimnisvolle Erzählerin dieser Geschichte, die er Bubusch nennt, »weil der Name ihm leicht über die Lippen kam«. Schnell entspinnt sich zwischen den beiden eine Liebesbeziehung und gemeinsam ziehen sie nach San Francisco, das von Ex-Hippies, Beatniks und alternden Gangstern bevölkert ist. Doch statt dort eine Zukunft aufzubauen, hängt Andy an den Geistern der…mehr

Produktbeschreibung
Im Berlin des technischen Fortschritts, in dem Skype, E-Mail und Textmessages den Alltag prägen, begegnen sich zwei ungleiche Figuren: der charismatische Schriftsteller Andy, der einen fatalen Hang zum Alkohol pflegt, und die geheimnisvolle Erzählerin dieser Geschichte, die er Bubusch nennt, »weil der Name ihm leicht über die Lippen kam«. Schnell entspinnt sich zwischen den beiden eine Liebesbeziehung und gemeinsam ziehen sie nach San Francisco, das von Ex-Hippies, Beatniks und alternden Gangstern bevölkert ist. Doch statt dort eine Zukunft aufzubauen, hängt Andy an den Geistern der Vergangenheit, besonders der Mutter, die wie durch ein Wunder im Paris der NS-Besatzung überlebte. Geisterhaft begegnet sie ihm rauchend auf dem Dach, vergisst ihren Lippenstift im Bad und lauert am Kopfende seines Bettes. Seine zunehmende Zerrüttung lässt auch Bubusch nicht unberührt, sie wird zur Geisel von Andys Trauma und Wahnsinn. Als sie eines Tages die einsame Insel Alcatraz, das legendäre Gefängnis, erblickt, hat sie nur noch einen Wunsch: zu entkommen. In ihrem neuen Roman voller kurioser Momente erzählt Julia Kissina einfühlsam von dem verzweifelten Versuch, zwei grundverschiedene Welten zusammenzubringen, die aus dem Trauma der Erinnerung und dem Wunsch nach Veränderung entstehen. Eine fesselnde Reise auf Irrwegen vom Paris der 1940er-Jahre bis ins Berlin und San Francisco der Gegenwart.
Autorenporträt
Julia Kissina, 1966 in Kiew geboren, studierte am Gerassimow-Institut für Kinematographie in Moskau und an der Akademie der Bildenden Künste in München. Bis 1990 lebte sie in Moskau, wo sie ab Ende der 80er Jahre Teil des inoffiziellen künstlerischen und literarischen Lebens war, insbesondere stand sie dem Kreis der Moskauer Konzeptualisten nahe, und veröffentlichte Texte im Samisdat. Als Künstlerin führte u. a. eine Schafherde durch das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, sperrte Kunstschaffenden in einem Berliner Gefängnis und stellte im HAU in Berlin eine elektronische Beichtzelle auf. 2006 gründete Kissina die »The Dead Artists Society«, die in spiritistischen Sitzungen »Dialoge mit Klassikern« wie Duchamp und Hugo Ball führte. Sie lebt heute als freie Künstlerin und Schriftstellerin in Berlin und New York. Dem deutschen Publikum wurde sie u. a. bekannte durch die bei Suhrkamp erschienen Romane Elephantinas Moskauer Jahre und Frühling auf dem Mond. Ingolf Hoppmann, in Hildesheim geboren, lebt seit 2000 als freier Literaturübersetzer zusammen mit Olga Kouvchinnikova in Berlin. Zusammen übersetzten sie u. a. Werke von Boris Akunin, Julia Kissina, Sergej Minajew, Wladimir Perewersin, Viktoria Platowa, Ekaterina Sadur und Sergej Shurawljow. Olga Kouvchinnikova, in Russland geboren, studierte Kulturologie in Sankt Petersburg. Seit 2000 lebt sie als freie Literaturübersetzerin zusammen mit Ingolf Hoppmann in Berlin. Zusammen übersetzten sie u. a. Werke von Boris Akunin, Julia Kissina, Sergej Minajew, Wladimir Perewersin, Viktoria Platowa, Ekaterina Sadur und Sergej Shurawljow.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ein Kabinett menschlicher Kuriositäten, ein Zirkus der Versehrten ist Julia Kissinas "Bubusch", in dem die in der Ukraine geborene, in Berlin und den USA lebende Autorin von einer großen Liebe erzählt, leider mit einigen "dramaturgischen Schwächen", bemängelt Rezensent Jörg Plath. Eine Schriftstellerin und ein Schriftsteller - eine Sowjetfrau und ein US-amerikanischer Riese - eine Beschädigte und ein Versehrter - diese beiden verlieben sich ineinander, können bald nicht mehr ohne einander, sperren einander ein, füllen die Risse in ihrer Psyche mit dieser Liebe, was ja nur schief gehen kann, weiß Plath. Kissina erzählt die Geschichte dieser dringenden Liebe streckenweise mit viel Schwung und jenem Talent für die possenhafte Übertreibung, das man von ihr gewohnt ist. Nur leider droht ihre Erzählung vor allem im Mittelteil der "Liebesverblendung- und Verblödung anheimzufallen", seufzt der Kritiker. Was glaubhaft in Bezug auf die Figurenpsychologie ist, hat ästhetisch leider auf Dauer wenig Reiz, stellt der Rezensent fest. Wie gut, dass zwischendurch immer wieder neue Figuren auftreten, eine kruder als die andere, und etwas Luft in die abgestandene Erzählung dieser abgestandenen Beziehung bringen, so Plath.

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